Killer sind auch nur Mörder: 7 Strand Krimis. A. F. Morland
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Killer sind auch nur Mörder: 7 Strand Krimis - A. F. Morland страница 35
Bingo!, durchzuckte es mich. Endlich hielt mich King Ghost für würdig genug, um mich als Begleitschutz für die nächsthöhere Ebene der Organisation zu engagieren.
Ich lächelte.
"Claro, ich bin dabei!"
"Von einem coolen Jungen wie dir habe ich auch nichts anderes erwartet, Jesse! Im Übrigen ist kaum ein Risiko dabei. Wir müssen eben nur etwas die Augen offen halten..."
"Schon klar!"
4
Am nächsten Morgen saß ich im Besprechungszimmer von Mister Jonathan D. McKee, dem Chef des FBI Field Office New York im Rang eines Special Agent in Charge. Außer mir waren noch die Außendienst-Agenten Milo Tucker, Clive Caravaggio, Orry Medina und Fred LaRocca anwesend. Außerdem Max Carter, ein Innendienstler aus der Fahndungsabteilung.
Mister McKee zog die Augenbrauen zusammen.
"...und Sie haben keine Ahnung, um wen es sich bei dem Kerl handelt, den King Ghost mit seinen Devvilish Demons schützen soll?", fragte unser Chef.
Ich schüttelte den Kopf. "Nein. Und die anderen Gang-Brüder scheinen auch ziemlich uninformiert zu sein. King Ghost handelt wohl nach der Devise, dass man Wissen am besten nicht teilen sollte. Jedenfalls nicht, wenn es sich vermeiden lässt."
Mandy, die Sekretärin unseres Chefs kam herein und servierte ihren vorzüglichen Kaffee, der im gesamten Bundesgebäude seinesgleichen suchte.
Als sie mir den Becher mit dem dampfenden Gebräu hinstellte, musterte sie mich etwas verwundert.
Ich konnte es ihr nicht verdenken.
Schließlich trug ich die Lederkluft mit den Emblemen der Devvilish Demons.
"Ich muss sagen, Jesse, Sie waren auch schon einmal geschmackvoller gekleidet", hielt sie mir lächelnd vor.
Ich zuckte die Achseln.
"Vielleicht solltest du dir ein Beispiel an Orry nehmen", stichelte Milo.
Unser Kollege Orry Medina galt als bestangezogener G-man des Field Office. Meistens erschien er in Seidenkrawatte und Jackett zum Dienst.
Der Dressman unter den FBI-Agenten.
"Nichts gegen Orrys Stil, aber bei King Ghosts Rocker-Truppe würde ich da wohl ziemlich schnell auffallen", erwiderte ich.
Mandy wandte sich an Mister McKee. "District Attorney Lionel Robertson möchte Sie gern heute noch sprechen, Sir! In spätestens einer halben Stunde ruft er zurück."
Mister McKee seufzte.
"Danke, Mandy."
"Wenn Sie noch etwas wünschen, sagen Sie bitte Bescheid."
"Ja."
Mandy verließ den Raum.
Mister McKee verschränkte die Arme vor der Brust. "Mister Robertson will ein paar Ermittlungsergebnisse präsentiert bekommen. Leider werde ich ihm wohl noch nicht allzu viel vorlegen können." Robertson war noch nicht lange in seinem Amt, dachte aber jetzt schon an seine Wiederwahl. Jedenfalls war der allgemeine Tenor, dass Robertson sich gerne auf Kosten anderer profilierte. In erster Linie hatten darunter natürlich seine eigenen Mitarbeiter zu leiden. Aber Mister McKee gehörte inzwischen auch zu den Opfern dieser Charaktereigenschaft.
"Die Frage ist, wie wir jetzt vorgehen", brachte es der Chef schließlich auf den Punkt.
Die Meisten im Raum machten einen ziemlich ratlosen Eindruck.
"Egal, was wir tun, wir werden kaum schnell genug unseren Job erledigen können, um Mister Robertson zufrieden stellen zu können", war Agent Max Carters Kommentar.
Einige Augenblicke lang herrschte Schweigen im Büro unseres Chefs.
Ich meldete mich zu Wort. "Eigentlich gibt es da nur eine einzige Möglichkeit."
Mister McKee hob die Augenbrauen.
"Und die wäre?"
"Ich muss verkabelt werden, sodass ihr über Mikro und Kamera gewissermaßen aus der Entfernung dabei seid."
"Das ist verdammt gefährlich, Jesse", meinte Milo. "Wenn einer dieser Devvilish Demons ein Mikro bei dir bemerkt, machen sie mit dir genau das, was du ihnen mit mir nur vorgespielt hast. Im günstigsten Fall jedenfalls. Vielleicht sind diese Typen ja auch pervers veranlagt und haben vorher noch Freude daran, dich bei lebendigem Leib zu zerstückeln, so wie diesen kleinen Betreiber einer Crack-Küche vor zwei Monaten."
Dieser Fall war uns allen an die Nieren gegangen. Die Kollegen der City Police hatten uns die entsprechenden Unterlagen überlassen. Ich war froh, dass ich nicht am Tatort hatte sein müssen. Allein vom Anblick der Fotos konnte einem schon schlecht werden.
Sie zeigten einem, auf welche Weise King Ghost aufzuräumen pflegte, wenn er der Meinung war, dass jemand ihm im Weg stand.
Manchmal reichte auch einfacher Ungehorsam.
"Ich gehe das Risiko ein. Aber ihr müsst euch im Hintergrund halten, sonst könnte alles in einem Fiasko enden. Sobald ich etwas mehr weiß, lasse ich es euch wissen. Aber dann muss eventuell alles sehr schnell gehen..."
5
Ich hatte für die Zeit meines Undercover Einsatzes eine Wohnung in der Bronx. Die Tarnung musste schließlich perfekt sein. In meiner Jackentasche steckte ein Motorradführerschein, ausgestellt auf den Namen Jesse Rodriguez. Angeblich war ich in East Harlem geboren, hatte diverse Verurteilungen wegen Raub und Körperverletzung auf Rikers Island abgesessen und keine weiteren Angehörigen.
Mir war klar, dass