Perry Rhodan - Die Chronik. Alexander Huiskes
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Gegen Ende der Einleitung tauchte mit »Stefan Friedrich« der erste Leser in der Handlung auf, komplett mit realweltlichem Porträtbild –
der Text war immer wieder mit kleinen Bildchen illustriert, zum Beispiel »Die Erde vom Weltraum aus gesehen«. Die Kosmokriminalistin Lhoreda Machecoul, die Zentralfigur des interaktiven Abenteuers, kommentierte Friedrichs Auftauchen mit: »Lass mich raten – du hast diese Kreuzfahrt in einem Preisausschreiben gewonnen, nicht wahr?« Was ja auch stimmte.
Kurz darauf geschah ein Mord, und Lhoreda musste ermitteln. Gleichzeitig lernte sie verschiedene Männer kennen, die sich für sie interessierten. Um kurz zu illustrieren, wie dieser Internet-Roman funktionierte, schauen wir uns die Frage an die Leser am Ende des 1. Kapitels an: »Wird Lhoreda einen klaren Kopf behalten und sich auf kein Verhältnis einlassen, oder soll sie eine aufregende Nacht mit einem Gharun Ferdinho, Thayer Brenstin oder Estelar Kon verbringen?«
Insgesamt 169 Leser (»Passagiere« genannt) stimmten damals ab. Von diesen waren immerhin 80 dafür, dass Lhoreda einen klaren Kopf behält; 46 wollten sie mit Gharun Ferdinho verkuppeln, 33 mit Thayer Brenstin und gerade einmal 10 mit Estelar Kon. Und so erklärt sich auch Peter Terrids Kommentar zu den »konventionellen« Lesern weiter oben …
Aufgrund späterer Abstimmungsfragen kann man sich grob die Handlung erschließen und sie in Bezug zum Text im Gedächtnisband setzen. Am Ende des zweiten Kapitels hieß es: »Auf welche Weise wird Lhoreda dieser Todesfalle entkommen?« (Ergebnis: »Lhoreda wird gerettet« – man traute ihr also nicht zu, sich aus eigener Kraft zu befreien …), Kapitel 3 befasste sich mit einer Entscheidungsfrage zu Stefan Friedrich, Kapitel 4 fragte, ob Lhoreda bei einem bestimmten Ausflug eine Waffe mitnehmen (und ob Karl Ramseier – auch ein Fan – im Weltall bestattet werden solle). Die darauf folgende Entscheidung, ob Lhoreda eine Najaden-Trophäe haben wolle, ging mit überwältigender Mehrheit negativ aus, und nach Kapitel 6 kam es zur Frage, ob eine bereits bekannte Person der Mörder sei oder eine bislang noch unbekannte – und 126 von 173 Passagieren waren für die noch unbekannte Person (immerhin 29 wollten den Anwalt als den Mörder sehen).
Gegen Ende sollten die Leser Vorschläge einreichen für das Finale, die Idee von Wolfgang Britz (Lhoreda gegen Lhoreda) ging in das Schlusskapitel ein.
Alles in allem war das eine sehr aufwendig gemachte Sache, die der neuen PERRY RHODAN-Homepage zu einem guten Start verhalf.
Peter Terrid sei Dank.
Post von Clark Darlton
In der SOL 6 (April 1997) verkündete Klaus N. Frick auf S. 45 in der Rubrik »PERRY RHODAN News«:
»Die PERRY RHODAN-Redaktion hat vor kurzem einen Brief von Walter Ernsting alias Clark Darlton erhalten, der schon seit längerer Zeit nicht mehr in Irland lebt. ›Mein Heim in Irland vermisse ich auch, aber ich werde nie mehr dorthin zurück können‹, schreibt Walter, der sich derzeit im österreichischen Exil aufhält. Immerhin hat sich der einzig wahre und echte ›Ritter der Mohrrübe‹ sehr darüber gefreut, dass ihm die Fans des Hamburger PERRY RHODAN-Stammtisches Abaton einen selbstgebastelten Zellaktivator geschickt haben. ›Ich hoffe, er beeinflusst mein weiteres Befinden recht positiv‹, schreibt Walter – und das hoffen wir natürlich auch.
Über Briefe von Walter freue ich mich immer ganz besonders, auch seine Anrufe sind immer Anlass zur Freude; es ist einfach schön, dass ein ›Alt-Autor‹, der die deutsche Science Fiction geprägt hat wie kaum ein anderer, auch heute noch Anteil am weiteren Verlauf der PERRY RHODAN-Serie nimmt.
Leider wird’s wohl nie wieder einen ›neuen‹ Roman von Walter geben. Immerhin kann ich den PERRY RHODAN-Lesern etwas ›anderes‹ von ihm ankündigen: Für Band 1876 (da beginnt im Prinzip ja wenn nicht gerade ein neuer Zyklus, dann doch ein neuer Handlungsabschnitt in der größten Science-Fiction-Serie der Welt) hat Walter eine Art Grußwort verfasst. Darin geht er übrigens auch auf seinen Gesundheitszustand ein; da haben sich ja viele Fans in letzter Zeit Sorgen gemacht. Also: Wartet Band 1876 ab, dort erfahrt ihr mehr.«
In diesem Grußwort schrieb Walter Ernsting:
»Liebe Perry Rhodan-Freunde,
seit 1994 war ich genau sechsmal Gast in diversen Krankenhäusern und bin nun dabei, den Geheimnissen meiner Krankheit trotz unterschiedlichster Diagnosen und Behandlungsmethoden der jeweiligen Ärzte auf die Spur zu kommen. Darum geht es mir hin und wieder etwas besser, so wie heute, mitten im Februar nach einem verdösten Karneval.
Seit ich krank bin, komme ich auch endlich dazu, in aller Ruhe den neusten PERRY zu lesen, und darf erfreut feststellen, dass es in der Handlung auch ohne uns ›alte Hasen‹ flott und ideenreich weitergeht. Ich sagte ja schon immer: Junge Hasen sind klasse!
Der gerade neu beginnende Zyklus ab Band 1876 wird, da bin ich sicher, keinen von uns enttäuschen, auch wenn die vorangegangenen 76 Bände schon echte Höhepunkte brachten.
Ich persönlich hege auch die heimliche Hoffnung, dass mal jemand so mutig ist, meinen geliebten Mausbiber Gucky aus seinem Schmollwinkel zu holen, sonst platzt uns der arme Ilt noch vor unterdrücktem Tatendrang – trotz Zellaktivator. Der wäre dann futsch …
Ich grüße alle Leser der Serie, alle Freunde von PERRY RHODAN sehr herzlich und bin mit meinen besten Wünschen für jeden von euch immer noch
Euer alter Clark Darlton
oder auch manchmal Walter Ernsting.«
Grüße vom Sternenbiest
Bereits auf den PR-Tagen in Sinzig im September 1996 hatte Klaus N. Frick eine neue Buchreihe mit Kriminalromanen im PR-Milieu angekündigt: die SPACE THRILLER. Die Planungen dafür hatten bereits 1996 nach der Einstellung der PLANETENROMANE bei Heyne begonnen. Rückblickend veröffentlichte Klaus N. Frick in seiner Online-Kolumne »Der Redakteur erinnert sich« vom 23. Oktober 2020 Auszüge aus einem internen Arbeitspapier:
»›Grundlegend gilt hier: abgeschlossene Hardcover-Bände mit klar definiertem Hintergrund, die bei einem Umfang von 240 Seiten rund 16,90 Mark kosten werden. Geplant wird eine Auflage von 10.000 Exemplaren, vier Titel pro Jahr sollen erscheinen, die ersten zwei bereits im Frühjahr 1997. Die ersten Romane sind bereits in Arbeit.‹
Ich war sehr optimistisch, was diese neue Reihe anging, und wollte bewusst mit den bisherigen Regeln für Heftromane brechen: ›Zielgruppe sind Erwachsene. Die Romane sollen sich vor allem in puncto Gestaltung an amerikanischen Thrillern orientieren und inhaltlich die Leser ansprechen, die sich durch sogenannte SF-Filme aktueller Machart unterhalten lassen. Sex und Gewalt sind kein Tabu.‹
Meine Gedanken dazu, welche Autoren welche Romane schreiben sollten, waren ebenfalls eindeutig: ›Als Autoren sollten bisherige Teamautoren wie Robert Feldhoff, Peter Terrid und Hubert Haensel zum Zug kommen, dazu Taschenbuch-Autoren wie Uwe Anton und Konrad Schaef sowie team-fremde gute Schreiber wie Frank Böhmert, Hans-Joachim Alpers und Thomas Ziegler.‹«
In der SOL 6 vom April 1997 wurde der Redakteur dann auf S. 10 auch für die Öffentlichkeit deutlicher:
»Nach anderthalb Jahren Vorarbeit ist es im April 1997 endlich so weit: Die ersten zwei SPACE THRILLER kommen auf den Markt, ein Roman von Robert Feldhoff und ein Roman von Peter Terrid. Mit dieser neuen Reihe betritt die PERRY RHODAN-Redaktion absolutes Neuland. In jeglicher Hinsicht. Schließlich beabsichtigen wir damit, eine Art ›neue‹ Richtung nicht nur innerhalb der PERRY RHODAN-Serie und ihrem Umfeld einzuschlagen: Eine Vermischung aus Science Fiction und ›modernem‹