Superlife. Olien Darin

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Superlife - Olien Darin

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tun, selbst erzeugen. Natürlich haben wir genetische Veranlagungen, aber wie diese sich exprimieren, also entfalten, hängt in einem hohen Maß davon ab, was wir uns in den Mund stecken.

      Es gibt eine ganze neue Wissenschaft, die sich mit genau diesem Thema befasst: die Epigenetik, die untersucht, wie und warum bestimmte Gene aktiviert werden und sich exprimieren. Früher dachten wir, unsere Gene wären unser Schicksal. Inzwischen wissen wir, dass wir mehr Kontrolle über unsere Gene haben, als wir dachten. Wenn wir die Gesundheit unserer DNA durch positive Lebensstilentscheidungen – im Hinblick auf Nahrung, Wasser, Gewohnheiten, sogar Gedanken – erhalten, haben wir die Chance, ein langes, erfülltes Leben zu leben. Aber durch schlechte Entscheidungen können wir auch Gene aktivieren, die Krankheiten verursachen. Wenn die Schädigung unserer DNA zu groß wird, folgen üble Dinge. Wie Krebs, um nur eine dieser üblen Folgen zu nennen.

      In jüngster Zeit haben Wissenschaftler unseren Telomeren sehr viel Aufmerksamkeit geschenkt: den schwanzartigen Enden unserer Chromosomen. Die Länge der Telomere hängt von dem Maß an Stress – ernährungsbedingt und anderweitig bedingt – ab, dem wir unseren Körper aussetzen. Je mehr Stress, desto kürzer die Telomere, desto kürzer das Leben. Jede einzelne Nahrungsmittelwahl, die wir treffen, wirkt sich auf zellulärer und chromosomaler Ebene aus.

      So faszinierend unsere Zellen und unsere Chromosomen auch sind – sie sind darauf angewiesen, dass wir sie mit richtigen Rohstoffen versorgen. Um dafür zu sorgen, dass unsere Zellen all ihre Funktionen erfüllen können, müssen wir zu uns nehmen, was unsere Zellen benötigen.

      Was benötigen unsere Zellen?

      Sie benötigen Wasser, worauf wir in dem Kapitel „Lebenskraft Nummer zwei: Hydrierung“ ausführlicher eingehen werden. Außerdem Sauerstoff, was in dem Kapitel „Lebenskraft Nummer drei: Sauerstoffzufuhr“ Thema sein wird.

      Und sie benötigen Nahrung. Protein. Kohlenhydrate. Fette. Das sind die sogenannten Makronährstoffe, die Grundstoffe des Lebens, die Substanzen, die unseren Körper erschaffen und ihm als Brennstoff dienen. Abgesehen davon benötigen wir eine lange Liste anderer Dinge, die genauso lebensnotwendig sind, wie Vitamine, Mineralstoffe, Salze, Enzyme, Coenzyme, Antioxidantien, Elektrolyte, Mikronährstoffe, Phytonährstoffe, Flavonoide, Carotinoide, Mikroben, Säuren und vieles mehr. Es sind ziemlich viele Substanzen, um den Überblick zu behalten. Und die Wissenschaft entdeckt ständig neue. Es ist unmöglich, dass wir alle im Kopf behalten.

      Was ist also die beste Möglichkeit, unseren Zellen zu geben, was sie benötigen? Sie haben es erraten – eine Vielfalt ganzer, vollwertiger, frischer, sauberer überwiegend pflanzlicher Produkte. Vieles davon roh. Gehen wir diese Liste Punkt für Punkt durch.

      Ganz und vollwertig – womit schlicht und ergreifend die ganze Frucht, das vollwertige und ganze Gemüse oder das ganze Produkt in seinem natürlichen Zustand gemeint ist – sollte für uns eigentlich einfach zu handhaben sein. Es ist nicht nur die gesündeste Form eines Nahrungsmittels, sondern auch die am einfachste

      T. Colin Campbell ist der Autor der berühmten Chinastudie, eines groß angelegten, über zwanzig Jahre laufenden und von ihm geleiteten Forschungsprojektes zur Untersuchung der Zusammenhänge zwischen Ernährung und Gesundheit. Dies sind seine Erkenntnisse über ganze bzw. vollwertige Nahrungsmittel:

      „Jeder Apfel enthält Tausende von Antioxidantien, deren Namen uns, abgesehen von einigen wie Vitamin C, unbekannt sind, und jedes einzelne dieser Vitamine und Mineralstoffe verfügt über das Potenzial, bei der Förderung unserer Gesundheit eine wichtige Rolle zu spielen. Sie haben Wirkungen auf Tausende und Abertausende metabolische Reaktionen im menschlichen Körper. Doch selbst wenn man die Wirkung jeder einzelnen dieser Substanzen bestimmen würde, würde dies nicht ausreichen, um die Wirkung eines ganzen Apfels zu erklären. Weil nahezu jede einzelne dieser Substanzen eine Wirkung auf jede andere haben kann, gibt es eine nahezu unendliche Anzahl möglicher biologischer Wirkungen.“

      Eine nahezu unendliche Anzahl möglicher biologischer Wirkungen, und das durch den Verzehr eines einzigen Apfels. Jetzt stellen Sie sich mal vor, was in unserem Körper an einem ganz normalen Tag passiert, wenn wir eine Menge frisches Gemüse, frisches Obst, Bohnen, Nüsse und Samen essen. Wir würden natürlich alle grundlegenden Nährstoffe aufnehmen, die zur Aufrechterhaltung des Lebens erforderlich sind, aber darüber hinaus würden wir für eine nahezu unendliche Anzahl von Prozessen sorgen, die unser Wohlbefinden fördern.

      Und wir müssen dafür nur die Produkte essen und ihnen vielleicht auch noch ein wenig Respekt, Dankbarkeit und Liebe entgegenbringen.

      Aber vor allem müssen wir sie essen. So, wie sie sind.

      Sehen wir uns den Goldstandard für nährstoffreiche ganze und vollwertige Nahrungsmittel an: grün, seltsam aussehend, ballaststoffreich, befriedigend nicht süß, von Gemüsehassern verschmäht und für uns in jeder Hinsicht durch und durch gut.

      Brokkoli ist ein Kreuzblütler, eine Gemüseart einer Familie von Kulturpflanzen mit vier Blütenblättern, die wie ein Kreuz angeordnet sind – lateinisch crux, daher der Name. In Italien, wo Brokkoli ursprünglich herkommt, war er ein gutes, billiges, nährstoffreiches Grundnahrungsmittel der ländlichen Bevölkerung. Heute gibt es überall Brokkoli. Wie jedes pflanzliche Nahrungsmittel enthält Brokkoli Tausende chemischer Substanzen, von denen die Wissenschaft viele immer noch nicht kennt. Aber wir wissen, dass Brokkoli unglaublich gesund ist. Wenn jemand eine Pille entwickeln würde, die all die lebensrettenden Substanzen enthält, die in einer Portion Brokkoli stecken, würden wir diese Pille sofort alle einnehmen und den Erfinder der Pille mit dem Nobelpreis auszeichnen. Aber es übersteigt jegliche wissenschaftlichen Fähigkeiten, so eine Pille zu entwickeln, und außerdem brauchen wir ja auch keine. Wir können ja Brokkoli essen.

      Was ist so großartig an Brokkoli? Zunächst mal ist er eine hervorragende Quelle für die Vitamine A, C und K, für Folat, Ballaststoffe, Mangan, Tryptophan, Kalium, Magnesium, Omega-3-Fettsäuren, Eisen, Kalzium, Zink, die Vitamine B und E sowie für die Carotinoide Lutein und Zeaxanthin, die unter anderem gut für die Augen sind und bestimmten Augenkrankheiten vorbeugen.

      Darüber hinaus liefert Brokkoli sogar etwas, was er genau genommen gar nicht enthält – eine Schwefelverbindung mit dem Namen Sulforaphan. Diese Substanz ist in Brokkoli nicht enthalten, aber wenn wir das Gemüse kauen, gehen Enzyme aus unserem Speichel mit Vorstufen von Sulforaphan, die in dem Gemüse enthalten sind, eine Verbindung ein, und Simsalabim, schon ist das Sulforaphan wie durch einen Zaubertrick da. Das Sulforaphan aktiviert dann zweihundert verschiedene Gene, von denen einige Krebs vorbeugen und andere eine Ausbreitung einer Krebserkrankung verhindern. Insbesondere wurde nachgewiesen, dass Sulforaphan das Wachstum von Brustkrebszellen und Prostatakrebszellen hemmen kann, doch die positiven Wirkungen dieser Verbindung scheinen sich auf Gene überall im Körper zu erstrecken. Sulforaphan tötet Krebsstammzellen. Es normalisiert die DNA-Mythelierung, einen Prozess, der die Genexpression steuert. Es tötet ein Enzym, das Knorpelgewebe schädigt. (Sie dachten, alle Enzyme wären gut? So funktioniert die Natur nicht.)

      Die anderen Kreuzblütler-Gemüsesorten – Blumenkohl, Grünkohl, Rosenkohl, Weißkohl – verfügen über ähnliche schützende und krankheitsbekämpfende Kräfte. Wenn das alles schon beeindruckend klingt, halten Sie sich erst mal vor Augen, dass rohe Brokkolisprossen zwischen zwanzig- und fünfzigmal mehr von den schützenden Substanzen enthalten als das Gemüse selbst.

      Und das sind noch nicht einmal alle gesundheitlichen Wohltaten, die uns diese Nahrungsmittel bescheren! In Wahrheit wissen wir nicht genau, was alles in einem einfachen Stück Obst oder Gemüse enthalten ist, und selbst die aufwendigsten Laboranalysen können nicht erklären, wie all die Substanzen

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