Heiße Colts und wilde Girls: Alfred Bekker präsentiert 8 Western. Pete Hackett

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Heiße Colts und wilde Girls: Alfred Bekker präsentiert 8 Western - Pete Hackett

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Eine steile Falte stand zwischen seinen Brauen.

      Auch Häuptling kleiner Bär quälte die Sorge um die Zukunft seines Stammes. Einige seiner jüngeren Krieger hatten gestern Nacht einen Weißen getötet. Es war schon aus nichtigeren Anlässen zum Krieg mit den Blauröcken gekommen.

      Die Jungkrieger hatten sich im Schutz der Dunkelheit an die Wagenburg des großen Siedlertrecks herangepirscht. Sie wollten ein paar Pferde stehlen. Die weißen Landräuber sollten wenigstens bezahlen, wenn ihr Treck schon die Büffeljagd störte. Und freiwillig taten sie das nicht.

      Die jungen Cheyenne waren von Wachposten überrascht worden. Es kam zum Schusswechsel, ein Weißer starb.

      Als Zorniger Büffel fortfuhr, den Totempfahl zu umkreisen, zog der Häuptling sich wieder ins Innere seines Tipis zurück.

      Kleiner Bär hatte sich seit dem Morgengrauen kaum vor seinem Zelt blicken lassen. Nur die seltenen Beschwörungsrufe des Schamanen hatten ihn von Zeit zu Zeit ins Freie gelockt.

      Blauer Vogel wusste, dass ihr Vater weder aß noch trank an solchen Tagen. Erst wenn der große Geist der Sonne dem Schamanen geantwortet hatte, durften Blauer Vogel und ihre Mutter Fleisch, Maisfladen und Wasser ins Häuptlingstipi bringen.

      Das Ritual dauerte bis zum Abend an. Irgendwann verschwand Zorniger Büffel einfach in seinem Zelt. Nach und nach fanden sich die Ältesten beim Häuptling ein. Gemeinsam warteten sie auf den Schamanen.

      Der tauchte erst bei Sonnenuntergang zwischen den Bisonfellen seines Zelteingangs auf. Mit hängenden Schultern schlurfte er über den Platz. Als hätte er den ganzen Tag schwer gearbeitet.

      Er schlüpfte in das Häuptlingstipi.

      Blauer Vogel und ihre Mutter blieben vor dem Eingang sitzen. Nach und nach gesellten sich immer mehr Krieger und Squaws zu ihnen. Bald drängte sich der halbe Stamm um den Totempfahl und zwischen den Tipis in der Mitte des Lagers. Alle lauschten gespannt.

      "Der große Geist zeigte mir einen Schwarm Krähen." Die knarzige Stimme des alten Schamanen drang aus dem Häuptlingszelt. "Sie fielen über unsere Jagdgründe her. Ich sah unserer Krieger aufstehen und sie verscheuchen. Aber die Krähen kehrten zurück. Eine von ihnen verwandelte sich in einen Adler. Und die Geister der Erde ließen mich den Hufschlag vieler Pferde hören. Große, schwere Pferde, wie die Blauröcke sie benutzen."

      Lange Augenblicke sprach niemand ein Wort im Inneren des Tipis. Schwer lastete das Schweigen auf den um das Häuptlingszelt versammelten Zuhörern.

      Dann noch einmal die Stimme des Schamanen: "Kleiner Bär möge sich und den Stamm sorgfältig vorbereiten. Es wird Krieg geben..."

      2

      Die Tür zur Kommandantur wurde aufgestoßen. Captain Dave Cunningham und Lieutenant Sherman nahmen Haltung an und legten die Fingerspitzen an die Hutkrempen. Die beiden Reiteroffiziere, ein Captain und ein Major, grüßten flüchtig. Als hätten sie es brandeilig, nahmen sie alle drei Stufen der Vortreppe auf einmal und hasteten über den kleinen Innenhof des Forts auf die Stallungen zu. Sie waren Abgesandte des Regimentskommandeurs aus Fort Dodge. Eine geschlagene Stunde hatten sie beim Colonel verbracht.

      Cunningham schätzte, dass die ruhigen Wochen in Fort Laramie vorbei waren. Der alte General Forrest hatte seine Offiziere und ihren Tross nicht zum Spaß auf den tagelangen Ritt durch die Prärie geschickt.

      Er wandte sich an Tom Sherman. "In ein paar Tagen geht's Richtung Süden gegen die Paiute, wetten?"

      Sherman schüttelte den Kopf. "Es geht morgen schon los, Dave. Unser Colonel hat Feuer unterm Arsch. Je früher er sich mit den Rothäuten prügeln kann, um so besser."

      "Nach Süden, behaupte ich." Dave Cunningham holte einen Silberdollar aus seiner fransenbesetzten Hirschlederjacke. Anders als Sherman trug er die abgewetzte Kluft eines Waldläufers. Er hielt den Silberdollar zwischen sich und den Lieutenant.

      Tom Sherman kraulte nachdenklich seinen dunklen Vollbart. Dann wieder ein Kopfschütteln. "Ich tippe auf Nordwesten. Gegen die Sioux oder die Cheyenne."

      Sie schlugen ein.

      Die dunkelblaue Uniformjacke mit dem gelbem Besatz der US-Kavallerie hing wie ein Sack an Shermans hochgewachsenem, schlaksigen Körper. Sie war falsch geknöpft; der rechte Kragensaum stand zwei Finger breit über dem linken.

      Dave musste grinsen. Solche Nachlässigkeiten waren typisch für seinen alten Freund. Der große Bursche aus Texas hatte bis vor ein paar Jahren die Viehtrecks seines Vaters nach Saint Louis getrieben. Er hatte sich freiwillig bei der Kavallerie gemeldet und war ein verdammt guter Soldat. Aber die schlecht geschnittene Uniform trug er noch immer wie ein ungeliebtes Korsett.

      Wieder ging die Tür auf. Colonel Roosters kleingewachsene Gestalt erschien im Türrahmen, mit seinem harten, bis auf den gepflegten Schnurrbart glattrasierten Gesicht und dem langen, hinter die Ohren gekämmten Haar. Sein braunes Haar wies einen deutlichen Rotstich auf. Das und sein rüder Führungsstil hatte ihm seinen Spitznamen eingetragen: Reddog - roter Hund.

      Er wirkte beunruhigend zufrieden. Viel zufriedener als vor einer Stunde noch, als Cunningham und Sherman die beiden Gesandten des Regimentskommandeurs in sein Büro geführt hatten. Seine grauen Augen lächelten, was nicht oft vorkam. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass General Forrest ihn mit einem Auftrag beglückt hatte.

      "Wir haben einen Marschbefehl, Gentlemen. Es geht gegen die Cheyenne. Sorgen Sie dafür, dass alle drei Schwadronen antreten. In einer Stunde will ich zu den Männern sprechen." Das war's schon. Er drehte sich um und schlug die Tür hinter sich zu.

      Sie hatten kaum die Stufen der Vortreppe betreten, da wurde die Tür hinter ihnen wieder aufgerissen.

      "Verdammt, Sherman!", bellte Rooster. "Wie oft soll ich Ihnen noch sagen, dass Sie sich vorschriftsmäßig zu kleiden haben?"

      "Verzeihung, Sir." Sherman fummelte an den Knöpfen seiner Uniform herum. Die Tür fiel zum zweiten Mal ins Schloss.

      "Du hast gewonnen." Dave Cunningham kramte den Silberdollar heraus und drückte ihn in die ausgestreckte Hand des Lieutenants. In verschiedene Richtungen liefen sie zu den Mannschaftsquartieren.

      Cunningham fühlte sich plötzlich sehr unwohl in seiner Haut. Nicht dass er die Strapazen des langen Rittes scheute, der vor ihnen lag. Oder den Kampf mit den Indianern. Nein - es gab nicht allzuviel auf Gottes wildem Erdboden, vor dem ein Dave Cunningham zurückgescheut wäre. Abgesehen von schlechtem Whisky oder warmem Bier.

      "Cheyenne" - dieses Wort hatte sich wie ein Pfeil in seine Eingeweide gebohrt.

      Cunningham zog seinen braunen Trapperhut vom Kopf und strich sich sein langes Blondhaar aus dem Gesicht. Er betrachtete die beiden gekreuzten Pfeile auf der Vorderseite des Hutes. Ein wehmütiger Zug legte sich auf sein kantiges, von Wind und Sonne gegerbtes Gesicht.

      "Cheyenne" - das klang für Cunningham wie für andere "Kentucky", "Missouri" oder "Maine". Je nachdem, wo einer zu Hause war. Zu Hause - so klang dieses Wort in den Ohren Dave Cunninghams. Sein halbes Leben hatte er bei den Cheyenne verbracht. Über fünfzehn Jahre.

      Er setzte den Hut mit den Silberpfeilen und der rotweiß geflochtenen Baumwollkordel wieder auf. Nur die Späher der US-Armee trugen solche Hütte.

      Cunningham

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