Heiße Colts und wilde Girls: Alfred Bekker präsentiert 8 Western. Pete Hackett
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Читать онлайн книгу Heiße Colts und wilde Girls: Alfred Bekker präsentiert 8 Western - Pete Hackett страница 41
Kirk stand taumelnd auf, rieb über seinen Hinterkopf und fluchte wieder. „Was war los?“, fragte Riley.
Kirk blickte ihn an.
„Was los war? Ich weiß nicht.“ Er rieb jetzt über seine Stirn. „Er hat mir eins auf den Hinterkopf gegeben.“
„Wer?“
„Spears.“
„Hast du das genau gesehen?“
„Wie soll ich das verstehen? Es war sonst keiner hinter mir.“
„Und weiter?“
„Ich … mehr weiß ich nicht.“
„Du bist also umgefallen und hast nichts mehr bemerkt?“
„Nichts“, sagte Kirk. „Ist … ist er noch da?“
„Nein. Miss Freese ist auch verschwunden.“
„Ich …“
„Du bleibst hier und wartest. Ich kann den Wagen noch einholen.“
Kirk blickte dem Sheriff nach, der aus dem Schuppen hastete.
22
Hal Spears grinste, als er den Reiter vor der wehenden Staubfahne hinter dem Wagen auftauchen sah. Er gab Ace die Zügel, nahm die lange Peitsche und schlug auf die beiden Stangenpferde ein.
„Hoo!“, schrie er. „Schneller, ihr müden Böcke! Hoo!“
„Was soll denn das?“, schnaubte Ace, der auf dem Bock hin und her geschleudert wurde. „Zum Teufel, was soll das, Hal?“
„Der Sheriff ist hinter uns her!“
„Na und? Wir haben sie doch nicht.“
„Sicher denkt er das aber. Schlage einen Bogen nach links. Wir führen ihn ein wenig im Kreise herum und lassen ihn Staub schlucken. Dadurch vergrößert sich Rics Vorsprung immer mehr.“
„Glaubst du, er würde sich allein zur Ranch wagen?“, forschte Ace.
„Ja, das glaube ich. Aber er muss spät kommen; zu spät!“
Ace zuckte die Schultern und ließ das Gespann einen sanften Bogen beschreiben.
Hal grinste. Er sah den Reiter nur hin und wieder im wallenden Staub auftauchen. Wenn er ihn sah, schrie er wie verrückt.
Doch langsam holte Riley auf. Als er den Wagen nach fast einer Viertelstunde eingeholt hatte, griff Hal in die Zügel und brachte das Gefährt zum Stehen. Er hatte den Fuß noch auf dem langen hölzernen Bremshebel, als der Sheriff neben dem Wagen anhielt. Er hatte sein verstaubtes Gewehr in der Hand. Es war nicht die Schrotflinte, sondern eine siebenschüssige Spencer.
Er blickte auf den Wagen, sah die Drahtrollen, und sein Gesicht wurde lang.
„Tag, Sheriff“, sagte Hal Spears und grinste dünn und hämisch. „Sie hatten es aber eilig. Darf man fragen, warum?“
Riley blickte in das hämisch verzogene Gesicht des Cowboys. Er wusste, dass sie ihn irgendwie hereingelegt hatten.
„Wissen Sie, was Menschenraub ist, Spears?“, erkundigte er sich frostig.
„Nein. Noch nie gehört.“
„Dann hören Sie mir jetzt gut zu, Spears: bisher haben wir es so gehandhabt, dass wir aus der Stadt uns nicht um die Sache gekümmert haben, die draußen auf der Weide abrollte. Aber Miss Freese gehört zur Stadt. Auch wenn sie mit Troger verlobt ist. Solange sie den Store hat, wird sich daran nichts ändern. Ist Ihnen das klar?“
„Klar ist mir das eigentlich“, sagte Hal. „Aber ich weiß nicht, worauf Sie hinauswollen, Sheriff. Erklären Sie das doch ein bisschen deutlicher, wenn es geht.“
Ace rollte sich eine Zigarette.
„Warum sind Sie geflohen?“, knurrte der Sheriff.
„Wann?“
„Eben.“
„Wir dachten, ein Bandit sei hinter uns her“, meinte Ace und riss ein Schwefelholz über die Trommel seines Colts.
„So, ein Bandit also.“
„Ja“, sagte Hal und machte ein ernstes Gesicht.
„Und was wollen Sie nun wirklich?“
„Das wissen Sie ganz genau. Ich reite jetzt zu Garett und sage ihm das selbst.“
„Viel Spaß, Sheriff“, meinte Hal.
Ace fluchte, als sich der Sheriff ein Stück entfernt hatte.
„Was hast du denn?“
„Wenn er sich sehr beeilt, wird er vielleicht dem Boss sehr ungelegen kommen.“
„Glaube ich nicht. Ric hat fast eine halbe Stunde Vorsprung. Er wusste, dass er sich beeilen muss. Der Sheriff kommt zu spät.“
Ace zog die Pferde im Kreise herum und folgte Rileys Spuren.
23
Zu dieser Zeit kam Les Vane aus dem Saloon geschwankt, die Spencer in der Hand.
Auf der Fahrbahn stand der spindeldürre Doc, daneben der Sattler und der Schreiner. Les blickte sie alle drei an. Zuletzt haftete sein Blick auf dem bitteren Gesicht des Schreiners.
„Ärgert es dich?“, fragte er flach.
„Was?“
„Dass du für mich keinen Sarg zimmern kannst? – Ihr habt doch darüber gesprochen!“
„Du bist verrückt, Vane. Ich wette, du wirst es niemals bis Fort Sisseton schaffen. Die Sonne bringt dich um!“
Vane ging taumelnd die Stufen hinunter, trat in eine Fahrrinne und strauchelte. Er konnte sich fangen und stand wieder fest.
„Mein Pferd“, keuchte er.
„Das hat dein Freund Spears gestern mitgenommen“, sagte der Doc, und Schadenfreude klang aus seiner Stimme.
„Spears?“
„Ja.“
Vane stand zwei Minuten reglos, dann griff er in die Tasche, zog einen der Scheine heraus, die ihm Ric am Tage zuvor gegeben hatte, und warf ihn Flanner vor die Füße.
„Besorge mir ein Pferd“, schnarrte er. „Ein Pferd mit Sattel. Der Rest gehört dir.“
Flanner