#Glücksmomente auf Sylt. Axel Pinck
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Widerborstig:
BÜRSTENHAUS REDECKER
Es gibt sie noch, die guten Dinge! Praktische Helfer für Haus und Hof.
Der Laden in der noblen Friedrichstraße von Westerland wirkt wie aus der Zeit gefallen. Alle Produkte sind sorgfältig verarbeitet, überwiegend von Hand und aus Naturprodukten hergestellt. Die Bürstenmanufaktur gibt es schon seit mehr als 85 Jahren, damals fertigte Friedel Redecker seine ersten Bürsten. Die dritte Familiengeneration hat Produktion und Vertrieb auf moderne Beine gestellt, ohne die Tradition zu vergessen.
Bei 180–220 Grad quasi karamellisiert, ist der Eschenholzgriff der Badebürste zuverlässig wasserabweisend. Der Holzkörper der Gemüsebürste ist mit unterschiedlichen Naturfibern besteckt: Die grobe dunkle Seite eignet sich perfekt für unempfindliche Gemüsesorten, die helle und feine Seite für empfindlichere. Und der Stiefelknecht aus wetterfestem geölten Eichenholz könnte fast als Kunstobjekt durchgehen. Regen kann ihm nichts anhaben und der Standfuß passt zuverlässig auf die Trittfläche. Die vielen Dutzend Produkte sind darauf ausgelegt, dem zufriedenen Käufer lange Zeit zu dienen. Ein Glück, dass es so etwas noch gibt!
Bürstenhaus Redecker, Friedrich-str. 16, 25980 Westerland/Sylt, Tel. 046 51/889 50 70, www.redecker.de, www.buerstenwelt.de, Mo–Fr 10–18, Sa bis 16, So 11–17 Uhr
Glück im Unglück:
DIE SYLTER TAFEL HILFT
Unbürokratische Unterstützung für Bedürftige, kostenlos und anonym.
Jeden Tag werden auf Sylt Lebensmittel weggeworfen. Obst und Gemüse mit kleinen Schönheitsfehlern, Waren aus dem Supermarkt, deren Mindesthaltbarkeitsdatum demnächst abläuft, am Vortag gebackenes Brot und nicht verkaufte Mahlzeiten aus Restaurants. Gleichzeitig gibt es trotz nicht weniger wohlhabender Gäste und Einwohner auch Sylter, die unterhalb der Armutsgrenze leben, deren Rente zum Leben kaum ausreicht. Es gibt Kinder, deren Eltern auf Hartz IV angewiesen sind.
Viele Insulaner rufen regelmäßig bei der Tafel an und bringen haltbare Lebensmittel wie Reis, Nudeln oder Kaffee vorbei. Diverse Betriebe haben aus eigenen Beständen Taschen und Stoffbeutel für die Essensausgabe gespendet, die vor allem in »Corona-Zeiten« aus hygienischen Gründen nur einmal verwendet werden können. Auch renommierte Sternerestaurants, etwa der Söl’ring Hof (S. 106) in Rantum oder die Gastronomie des Hotels Budersand (S. 131) in Hörnum, haben die Tafelausgaben mehrmals mit köstlich zubereiteten, fertigen Mahlzeiten, eingeschweißt und angeliefert zur Ausgabe, unterstützt.
Ein Team von Freiwilligen organisiert die Lebensmittelhilfe zweimal pro Woche und veranstaltet regelmäßig einen »Klönschnack« in gemütlicher Runde.
Sylter Tafel e. V., Geschwister-Scholl-Weg 2, 25980 Westerland/Sylt, www.sylter-tafel.de
Meeresluft-Tummelplatz
FÜR KLEINE PIRATEN
Villa Kunterbunt: Kinderglück mit Riesenhüpfkissen bei der Promenade.
Basteln, Geschichten hören oder einfach herumtoben und mit neuen Freunden spielen. Wer mit der Familie Urlaub auf Sylt macht, kann sich von Montag bis Freitag ab 10 Uhr für einige Stunden von den Eltern erholen. Die dürfen sich in der Zeit zum Beispiel im Syltness Center (S. 20) nebenan entspannen. In der Villa Kunterbunt, Pippi Langstrumpfs »Kinder an die Macht«-Domizil, ist Langeweile ein Fremdwort und das Glück vorprogrammiert.
Wikingertreff mit Verkleidung und Schatzsuche, Sportangebote am Strand unter Aufsicht erfahrener Betreuer und mit Blick auf die wilde Nordsee. Drinnen können die Kids in gemütlichen Räumen Bilder malen, T-Shirts designen und sich selber schminken. An Ostern, Halloween oder Weihnachten entstehen bei besonderen Bastelevents mit Pinsel, Farbe, Schere und Kleber die tollsten Dekorationen. Dazu liegt der luftigste – und dazu noch kostenlose – Spielplatz des Nordens mit Leuchtturmrutsche und Piratenkletterschiff im Vorgarten der Villa Kunterbunt direkt an der oberen Strandpromenade von Westerland.
Villa Kunterbunt, Obere Promenade, 25980 Westerland/Sylt, www.insel-sylt.de/villa-kunterbunt, Mai–Okt. Mo–Fr 10–17, Nov.–April 10–15 Uhr, mit gültiger Gästekarte Betreuungsgebühr 15 Euro pro Kind ab 3 Jahren (bis zu 3 Stunden), jede weitere Stunde 5 Euro
Nicht nur Sonne,
MEER UND SAND
Sylter Wäldchen – eine lauschig grüne Idylle gleich hinter den Dünen.
Spaziergänge durch schattige Küstenwälder, auch das gibt es auf der Nordseeinsel Sylt. Doch noch nicht sehr lange. 1767 wurden erste Bäume rund um die Entenfanganlage »Vogelkoje« gepflanzt. Noch gut 100 Jahre später fand man Bäume häufiger als Dekoration in Vorgärten. Kurz vor der Wende zum 20. Jahrhundert ließ der »Heidekulturverein Westerland« den Friedrichshain im Norden von Westerland anlegen, mit Hunderten widerstandsfähiger Nadelbäume.
Inzwischen können Spaziergänger auf verschiedenen Wegen durch einen idyllischen, 20 Hektar großen lichten Mischwald schlendern. Eine Waldhütte mit rustikalen Bänken und Tischen lädt zum Picknick in der Natur ein. Ganz in der Nähe der Dünenlandschaft an der Nordseeküste ziehen Jogger ihre Bahnen durch das grüne Biotop. Im Sommer bietet die Gemeinde Sylt Erkundungstouren durch den von Menschen geschaffenen Wald an, in dem noch Spuren der früheren bäuerlichen Nutzung, alte Entwässerungsgräben, mit Hecken bewachsene Erdwälle und Überreste von Alleen auszumachen sind.
GLÜCKSVERSTÄRKER
Es ist einfach herrlich, wenn nach einem Waldspaziergang das Café Waldidyll, wie aus einem der Grimms Märchen entsprungen, auftaucht. Die beleuchtete Glasvitrine mit hausgebackenem Kuchen verführt zu süßen Sünden – einfach lecker!
Café Waldidyll, Norderstr. 82, 25980 Westerland/Sylt, Tel. 046 51/224 57, www.cafe-waldidyll.de,