Gemütliche Wanderungen in den Bayerischen Voralpen. Michael Pröttel
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Da einige der Vorschläge Halbtagesaktionen sind, kann man durchaus auch bei einer gemischten Wettervorhersage losziehen. Niemals sind zum Beispiel Luft und Licht klarer als nach dem Abzug einer Schlechtwetterfront. Um ein solches Spektakel und generell gelungene Wandertage zu erleben, lautet daher die Frage aller Fragen: Wie wird das Wetter?
Immer wieder einzigartig … ein Sonnenaufgang im Gebirge
Am besten ist es, sich schon ein paar Tage vor der Tour mit Sonne und Wolken zu beschäftigen. Hier leistet das Internet sehr gute Dienste. Brauchbare Planungshilfe, z. B. fürs kommende Wochenende, ermöglichen die sogenannten Mittelfrist-Prognosen von wetteronline.de oder meteoblue.com. Auch die Seite br-online.de/wetter/action/freizeitwetter/bergwetter.do bietet eine wertvolle Unterstützung zur Planung.
Für die endgültige Entscheidung ist schließlich der Alpenvereins-Wetterbericht (alpenverein.de/DAV-Services/Bergwetter) das Mittel der Wahl. Und wer nicht nur in Sachen Wetter, sondern auch in Bezug auf die aktuellen Tourenverhältnisse (z. B. eine eventuelle Schneelage) auf der sicheren Seite wandern will, klickt den DAV-Bergbericht (alpenverein.de/DAV-Services/Bergbericht) an, für den der Autor dieses Buches jeden Donnerstagnachmittag die Frage klärt: »Was macht Sinn am Wochenende?«
Auch in GPS-Zeiten sollten man Kartenlesen lernen.
Was geht? … Und was geht gar nicht?
Grüß Gott, Servus oder Berg Heil?Wer in den bayerischen Hausbergen unterwegs ist, wird an Wochenenden mit Sicherheit auf Gleichgesinnte stoßen. Während es einem beim Aufstieg bestimmt keiner krummnimmt, wenn man seinem Gegenüber wort-, weil atemlos begegnet, sollte man sich am Gipfel schon zu einer Art von Begrüßung durchringen.
Mit einem netten »Grüß Gott« oder »Servus« ist man auf jeden Fall auf der sicheren Seite. Ein lauthalses »Berg Heil« wird zumindest bei der U-50-Fraktion ein Stirnrunzeln hervorrufen. Wobei die Vertreter dieses Grußes gebetsmühlenhaft wiederholen, dass der Begriff schon vor den Nazis existierte und von selbigen missbraucht wurde.
Immer wieder großartig: ein kaltes Bad für heißgelaufene Füße.
Wegweiser sind nicht nur für Anfänger eine willkommene Orientierungshilfe.
Ähnlich ambivalent ist bei Bergsteigern das Verhältnis zum »Tschüss«. Das Gros der Tourengeher, unter denen die sogenannten »Zuagroasten« gerade in den Münchner Hausbergen zahlreich vertreten sind, hat kein Problem mit dem ursprünglich norddeutschen Abschiedsgruß. Gestandenen Bayern zieht sich aber nach wie vor die Magenwand zusammen, wenn sie die sieben Buchstaben auditiv ertragen müssen.
Der höchste Punkt ist kein PissoirLeider kommt es, wenn auch selten, vor, dass einem am Gipfel statt frischer Bergluft ein säuerlicher Geruch um die Nase weht. Zumeist sind es die »Herren der Schöpfung«, die sich schnell mal in Gipfel- oder Aufstiegsnähe feuchtigkeitsmäßig erleichtern. Ein derartiges No-Go kann einfach vermieden werden, indem man sich ein wenig in die Pampa begibt … aber Vorsicht! Bei aller Rücksichtnahme muss man die Absturzgefahr beachten. Und das ist kein Witz. Immer wieder kursieren Berichte von Unfällen, die etwa beim Aufsuchen der Außentoilette einer Berghütte erfolgten.
Alpensalamander sieht man am ehesten nach Regennächten.
Handyfreie ZoneNicht nur nach Meinung des Autors stellen lauthals vorgebrachte Erfolgsmitteilungen via Smartphone einen weiteren Gipfel-Fauxpas dar. Eine viel bessere Idee ist es, der Liebsten einen romantischen Blumengruß via Smartphone zu schicken. Schließlich sind viele der Münchner Hausberge für ihre Blumenpracht im Frühsommer berühmt. Und ein Bayerischer Enzian wird um einiges lieber abgelichtet als abgerupft.
Sitzblockaden vermeidenEgal, ob einen Durst, Hunger oder Blasen quälen … wer nicht mehr weiter kann, macht einfach eine kleine Verschnaufpause. Auf schmalen Bergpfaden ist es aber ziemlich unhöflich, sich mitten auf den »Weg zu pflanzen« … zumal man auf einen Bergschuh im Rücken sicher verzichten kann. Doch damit nicht genug. Bei der Wahl eines geeigneten Pausenplätzchens sollten natürlich weder Alpenrose noch Knabenkraut zertrampelt werden … was uns zum nächsten Verhaltens-Tipp führt.
Schütze, was du liebst»Bergsportler sind Motorsportler«, lautet ein nicht ganz aus der Luft gegriffener Vorwurf. Ein umweltverträglicher Bergsport beginnt daher bei der Anreise. Die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel (welche bei den Touren, wann immer möglich, angegeben wird) ist daher das beste Mittel der Wahl. Alternativ dazu stellt die Anfahrt mit einem voll besetzten Auto die zweitbeste Möglichkeit in Sachen CO2-Bilanz dar.
Beim Wandern ist es mittlerweile eine weit verbreitete Selbstverständlichkeit, seine Abfälle selbst wieder ins Tal zu schleppen, was man bezüglich »Abschneider zerstören die Vegetation« leider noch nicht sagen kann. Nach Angaben des Umweltschutzreferats des Deutschen Alpenvereins besteht diesbezüglich gerade bei Neueinsteigern durchaus Aufklärungsbedarf, dem wir an dieser Stelle natürlich gerne nachkommen.
Auch wenn – gerade beim Bergabwandern – die eine oder andere Abkürzung noch so verlockend aussieht … bitte bleiben Sie auf dem breitesten Weg. Selbst schmale Trampelpfade können sich bei Starkregen in kleine Wildbäche verwandeln und das Erdreich mit ins Tal reißen.
Aktiv werden!Und wer sich beim Erwandern der Touren dieses Buches so in die Bayerischen Alpen verliebt, dass er sie tatkräftig schützen möchte, sollte einmal auf mountainwilderness.de klicken.
Auf den meisten Touren liegen nette Einkehrmöglichkeiten.
Oberbayerisches Alpenvorland
Auf dem Weg zum Hirschhörnlkopf
1 Majestätischer Start am Königsberg
Tolle Tour mit Bademöglichkeit und Bergblick
Gletscherseen und Seitenmoränen sind perfekte Orte, um sich mit Bewegungsdrang und Neugier in Richtung Alpen aufzumachen … vor allem wenn sie so tolle Bergblicke zu bieten haben wie der über dem Ammersee aufragende Königsberg.