LIOBANI: Ich erkläre - machst Du mit?. Gabriele
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Schon am Vormittag sieht er die Sonne nicht mehr vor lauter ichbezogenen Wolken. Das heißt: Er empfängt nicht, was der Tag ihm sagen möchte. Er denkt an die Vergangenheit; er denkt an die Zukunft; er denkt über seine Probleme nach und über den Ärger mit dem Partner oder der Partnerin, mit den Kindern oder den Großeltern, den Schul- oder Arbeitskollegen. Nebenbei verrichtet er so recht und schlecht seine Arbeit, die ihn letztlich wenig interessiert, weil er ja beständig über sich selbst nachdenken muss oder darüber, was dieser oder jener ihm angetan hat oder antun könnte.
Das Mittagessen verläuft dann ähnlich wie das Frühstück: Er denkt und denkt; er redet und redet. Ähnliches geschieht auch in den Abendstunden: Er denkt, denkt, redet, redet – und schließlich bringt ihn dann eine Fernsehsendung auf andere Gedanken.
Was hat ein solcher Mensch wohl erlebt? Nur sich selbst! Doch das ist ihm meist gar nicht bewusst. Was hat er erkannt und bereinigt? Wenig oder gar nichts. Er hat also den Tag nicht genützt. So können wir sagen: Die Vergangenheit sowie seine Wünsche und Vorstellungen haben ihn gelebt. Er hat seine Entsprechungen durch sich leben lassen – und diese zugleich noch verstärkt, weil er nur über seine Angelegenheiten nachdachte und redete. Gedanken und Worte sind Kräfte. Er hat mit ihnen seine menschlichen Programme und Belastungen weiter aufgebaut und somit verstärkt. Deshalb hat er auch sein Arbeitspensum nicht in dem Maß erfüllt, wie er es hätte tun können, wenn er seine Gedanken gezügelt und bei der Arbeit gehabt hätte, anstatt seine Probleme zu wälzen.
Er hat also wenig oder gar nichts erkannt im Vergleich zu einem Menschen, der wach ist für die Tagesimpulse und der bereinigt, was ansteht. Mit einem solchen Menschen ist weder der Lehrer noch der Arbeitgeber zufrieden – gleich, welchen Beruf er ausführt, ob er Schüler, Angestellter, Arbeiter, Arzt, Ingenieur oder Handwerker ist. Solche Menschen, die wegen ihres eingeengten Bewusstseins nur über sich selbst nachdenken, sind in der Schule und in den Betrieben, gleich, an welchem Platz sie stehen, oftmals die schwarzen Schafe, die viel reden, doch wenig vollbringen.
Lieber Bruder, liebe Schwester, überprüfe du am Abend, ob dein Tag ähnlich wie geschildert verlaufen ist. Deine Empfindungen und dein Gewissen sagen es dir!
Jeder Tag ist interessant, wenn sich der Mensch für ihn interessiert, wenn er ihn nützt, ihn beachtet, ihn am Morgen schon als einen guten Freund annimmt und Gott dankt, dass der neue Tag wieder zu ihm kommt.
Zu jedem Menschen, der am Morgen erwacht, kommt der Tag zuerst als verhüllte Gestalt. Unter seiner Verhüllung birgt er das, was jeder Mensch heute erledigen und bereinigen sollte, ob im privaten Leben, in der Schule oder am Arbeitsplatz. Der Freund hilft auch, das Tagespensum zu erfüllen, und gibt gute, ja sehr gute Denkanstöße.
Du weißt inzwischen: Es gibt keine Zufälle. Alles ist vorgegeben und gesteuert durch die mittelbar oder unmittelbar wirkende Energie – durch deine Saat, die ebenfalls Energie ist, oder die unmittelbare Gottesenergie. Die unmittelbare Gottesenergie führt Seele und Mensch, die mittelbare Energie, deine Saat, steuert sie.
Jeder Mensch wird entweder mittelbar durch das Gesetz von Saat und Ernte gesteuert, nämlich von den Programmen oder der Saat, die er selbst in seine Seele eingebracht hat – oder er wird unmittelbar geführt von Gott, dem Inneren Leben, ohne Zwischenschaltung des Gesetzes von Saat und Ernte.
Du hast schon gelesen und in dich aufgenommen, dass die unmittelbare Führung nur dann möglich ist, wenn du das Gesetz von Saat und Ernte verlassen hast und deine Seele die lichte Gottesenergie aufzunehmen vermag. Die mittelbare Führung oder auch Steuerung geschieht über die Saat, über deine selbstgeschaffenen Ursachen, die als Programme in deiner Seele sind.
Sei wachsam für die Impulse des Tages! Erlebe und erfahre dich in ihnen – und du wirst dich selbst erkennen.
Liebe Schwester, lieber Bruder, erwirb dir ein Notizbuch, das du als Tagebuch verwenden kannst. Es soll so handlich sein, dass du es bei dir tragen kannst, der Junge im Anzug, das Mädchen in der Umhängetasche oder in der Schul- oder Arbeitstasche. Wo du es aufbewahrst, ist ganz dir überlassen. Das Tagebuch wird interessant, wenn du es gewissenhaft führst!
Es ist möglich, dass deine Eltern für dich bis zum 12. Lebensjahr schon ein Erkenntnisbuch geführt haben. Wenn ein solches vorliegt und du es als Tagebuch weiterführen möchtest, kannst du es tun, wenn du es möchtest.
Bitte deine Eltern, das Erkenntnisbuch abzuschließen und, wenn du willst, dir eine Widmung hineinzuschreiben mit ihren Erkenntnissen über dich, ihr Kind. Das wäre sicherlich ein schöner Abschluss der Kinderzeit und zugleich für dich das Fundament, auf dem du aufbauen und woraus du ersehen kannst, was noch zu bereinigen ansteht, welche Stärken, jedoch auch Schwächen du in der Kinderzeit hattest und eventuell noch hast.
Du beginnst nun mit deinem Tagebuch. Am Morgen findet das erste Tageserlebnis statt: Deine Seele nahm eine kleine Reinkarnation vor; sie kam aus einer anderen Welt wieder zurück in ihren Körper. Du bist also wieder erwacht. Hast du geträumt? Weißt du noch den Traum? Erscheint er dir wesentlich? Wenn ja, dann mache einige Notizen in dein Tagebuch!
Das Erste nach dem Erwachen sollte dein Dank an Gott sein für den neuen Tag. Bitte Gott, unseren himmlischen Vater, und deinen Erlöser, Christus, dass du den Tag so annehmen kannst, wie er zu dir kommt und wie er sich auch zeigen wird. Denke im Gebet auch an die Menschen, von denen du weißt, dass du ihnen heute begegnest. Es sind deine Eltern, Geschwister oder Großeltern. Wenn du noch zur Schule gehst, sind es deine Lehrer und Mitschüler. Bist du schon berufstätig, dann sende gute Gedanken zu den Arbeitskollegen und zu den Verantwortlichen oder zum »Chef«.
Sende gute Gedanken auch zu all jenen Menschen, denen du heute auf der Straße begegnen wirst und über die du dir eventuell Gedanken machst. Es gibt keine Zufälle! Wisse: Wenn dir ein Straßenpassant auffällt, dann will dir dies etwas sagen. Entweder sollst du auf deine Entsprechungen achten, oder du sollst dem Passanten verbindende Gedanken zusenden. Dadurch kann sich sowohl in deiner Seele als auch in der Seele deines Nächsten das lösen, was euch vielleicht noch aneinander gebunden hat. Deine Gedanken sagen aus, ob du mit deinem Nächsten seelisch noch im Unreinen bist. Oder du kennst die Seele aus den Seelenreichen – oder deine Seele erinnert sich an das Geistwesen, das jetzt im Menschen ist, das im Himmel mit dir vielleicht sehr eng verbunden war und ist.
Auf diese Weise nimmst du den noch verschleierten Tag an.
Im Laufe deiner irdischen und geistigen Entwicklung wird dir jeder Tag ein guter Freund werden. Denn er bringt dir nicht nur Erkenntnisse bezüglich deines Menschlichen, sondern er sagt dir auch, wie du es anpacken sollst, um es zu überwinden. Lerne, auf deinen Freund zu hören, und er wird dir auch Berater und nicht nur Künder sein.
Wenn du nicht nur horchst, was deine Nächsten sagen, wenn du nicht nur siehst, was dir ins Blickfeld kommt – wenn du also nicht nur Äußeres registrierst –, sondern dir angewöhnst zu hören, was dir dein Freund, der Tag, durch Menschen, Dinge, Geschehnisse und Ereignisse sagen möchte; und wenn du nicht nur siehst, was vor Augen ist, sondern schauen lernst – wenn du also das, was du gehört und gesehen hast, erst einmal auf dich wirken lässt, indem du richtig hinhörst und auch richtig hinschaust, dann wirst du hören, was dir dein Freund, der Tag, sagt, und schauen, was dir dein Freund aus dem übermittelt, was dein Nächster nicht ausspricht.
Wisse: Die meisten Menschen horchen nur auf die Worte und hören nicht hinter das Wort oder in das Wort hinein. Die meisten Menschen