Das Astrologie-Handbuch. Akron Frey

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Das Astrologie-Handbuch - Akron Frey

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Sonne nach Gestaltung und Ausformung des Willens strebt, geht das Streben des Mondes umgekehrt in Richtung Auflösung der Identität. Das hat weniger mit Realität zu tun als mit den Formen der Materie, deren Erscheinungen er widerspiegelt. Er symbolisiert die “gespiegelte Erscheinungsform der Welt”, was nur innerhalb des Denkens einen Widerspruch bedeutet. Jenseits polarer Denkvorstellungen versinnbildlicht er jene tiefe Einsicht in die Abläufe des Ewigen, aus dem sich deine Träume nähren und die dadurch zum Rahmen werden, in dem sich dir die Wahrheit darstellt. Jenseits solarer Denkvorstellungen symbolisiert der Mond die Urbilder, die sich über Traumerinnerung in dein Bewußtsein übertragen. Das entspricht dem Rahmen, in dem sich dir das Chaos zeigt, das teilweise zu erahnen ist, weil es einem übergeordneten Ganzen entspricht, von dem deine Träume wiederum ein Ausschnitt sind.

      Der Träumer träumt, und der Träumer im Traum träumt sein Geträumtes, denn der Träumer ist sowohl Beobachter als auch Akteur, denn es gibt nichts, was außerhalb seines Traumes liegt. Er träumt die Urwasser des Lebens, aus denen sich alles Leben zeugt, was gleichermaßen göttlich und dämonisch ist, wenn man den Zyklus von innen her begreift. Somit wird die Illusion der realen Erfahrung an die Seite gestellt, und zwar im Grunde als gleichberechtigte existenzielle Erfahrung. All unser äußeres Streben dient im Prinzip nur dem Versuch, das Innere zu erhellen und es in seinen sphinxhaften Verschleierungen dem Vorstellungsbild des analysierenden Denkens einzuverleiben, denn die sichtbare Welt und ihr unsichtbarer Gott sind das Erscheinungsbild unserer Träume, weil alles, was wir wähnen, nur die Materialisation dessen ist, was wir träumen. Der Mond trinkt sein Licht aus dem unerschöpflichen Born des Unbewußten, das unseren Träumen, bevor sie sich zu erlebbarer Wirklichkeit gestalten, die inneren Urbilder und Archetypen zur Verfügung stellt. Sobald wir erkennen, daß die äußeren Handlungen nur das eine Ziel vor Augen haben – nämlich alle Vorstellungsinhalte auf die Ebene hinunterzuziehen, auf der sie sich selbst reflektieren, und sie dann damit in Übereinstimmung zu bringen, was sich tatsächlich in der Außenwelt vorfindet –, verbirgt sich die Wirklichkeit nicht mehr hinter der Ambiguität der Frage: “Was träumt Gott?”, sondern sie offenbart sich in der überraschenden Antwort: “Uns!”

      Esoterisch gesehen erschließt die Mondstellung jenen Bereich, in dem du dich gern deinen triebhaften Reaktionsstrukturen auslieferst, in dem du dich nicht mehr als vernünftiges, zielorientiertes Wesen, sondern als instinktgebundene Wunschnatur begreifst, in der sich die innersten Urbilder nach Entfaltung sehnen, denn in der Begegnung mit der Mondgöttin entziehen sich dir die rationalen Bilder. Sie versinken in lunaren Perspektiven, wo sich jede Wirklichkeit als Maya, nämlich als materielle Verdichtung bloßer Denkvorstellung zeigt. In der Begegnung mit der Mondin spiegelt sich das “Urseiend-Weibliche”, in deren Formen alles fließend erscheint. Es ist, als ob du untergetaucht wärest in den Ozeanen des Unbewußten, und das entspricht auf der exoterischen Ebene dem Fötus im Mutterschoß, der noch wachsen muß, um ins Licht des Bewußtseins geboren zu werden. Es handelt sich um eine dunkle und dämonische Welt, die keinerlei Klarheit und Orientierung besitzt und die sich in Verwirrung und Gefühlsschwankungen ausdrückt. Der Mond symbolisiert das unerschöpfliche Kraftpotential der Psyche, das die inneren Urbilder und Archetypen zur Verfügung stellt, aus denen du deine Sehnsucht schöpfst. In dieser Sehnsucht verbrennen alle Grenzen, und Realität und Träume verschmelzen zu jener unbewußten Absicht, loszulassen und mit dem Ewigen wieder eins zu sein. Es ist eine Ebene, die sich mit den Werkzeugen deiner Sinne nicht erfassen läßt und die sich in allen Wesenheiten spiegelt, so daß sie den Anschein erweckt, selbst rational zu existieren. Dabei existiert sie gar nicht wirklich, sondern umkreist in einer unbeschreiblichen Gebärde “Alles-was-da-ist”, von dem deine begriffliche Welt nur ein Teil und deine Suche nach dir selbst wiederum ein noch kleinerer Ausschnitt ist. Der einzige Halt ist die innere Ahnung, die dich auf dem Pfad nach innen mit dem tiefen Wissen verbindet, daß alle Monumente menschlichen Strebens innerhalb des Ewigen nur ein Staubkorn sind.

       Mond in den Zeichen

      

MOND IN WIDDER

       Wasser/Feuer: Der Jungbrunnen

Thema gefühlsmäßige Extraversion
Ziel Lebensfreude, Liebe, Leidenschaft

      Im Widder-Mond begegnen wir den unstabilen, unbeherrschten, introvertierten Flammen des Feuers oder der inneren Glut der Gefühle, die verzehrend, bodenlos und unkontrollierbar sind. Er repräsentiert den feurigen Bereich des Wassers, der sich in der Hitze brodelnder Sinnlichkeit ausdrückt, und ist ein Bild für die Seite in dir, die, überwältigt vom unbändigen Verlangen nach Liebe, sich oft den Triebinstinkten überläßt. Ursache dieses Verhaltens ist die schnelle Gefühlsentzündung, die wie eine Stichflamme emporfaucht und das Objekt der Begierde in Glut einhüllt, denn sobald eine neue Liebe “zündet”, stößt du die alte schnellstens ab. Widerstand aus der Umwelt schwächt dich nicht, sondern wird dir zum Jungbrunnen, der deine Energien nährt und dir die Batterien wieder auflädt. Denn das Streiten verlernst du nie, und wenn es richtig kracht und donnert, dann fühlst du dich so richtig wohl. In dir verkörpern sich Lebenslust, Freude am Sex, Ungebundenheit und erfrischende Spontaneität ebenso wie eine manchmal rücksichtslos wirkende Unbekümmertheit.

      

MOND IN STIER

       Wasser/Erde: Die Große Mutter

Thema Wachstum, Sinnlichkeit, Suche nach gefühlsmäßiger Geborgenheit
Ziel Fülle und Überfluß, seelische Wärme

      Die Flammen deiner Seele sind im Begriff, sich zu entzünden, die Impulse des Lebens tanzen in einem goldenen Feuer und die pulsierende Geistseele liebt mit solcher Macht, daß die Erde kocht und der Himmel zittert, denn hier befinden wir uns im Reich der sich ausformenden Weiblichkeit, der Blüte des Leibes, denn Mond in Stier symbolisiert die Seele der (Großen) Mutter, die für die innere Grundlage des Wachstums steht. Sie ist die Kraft, die Energie in Materie verwandelt, und treibt die Leiber ins Reich der Begierde, bis ihnen die totale Hingabe aus den Hautporen quillt. Deshalb erscheint dir, der du eine starke sinnliche Komponente besitzt, in der Erotik, Triebhaftigkeit und wucherndes Verlangen eine große Rolle spielen, das Leben auch wie eine fließende Ausdehnung, die unablässig aus sich selbst wächst: eine sich aus sich selbst gebärende Vergrößerung, die die Energien aus sich selbst schöpft und damit die Grundlagen für das Wachstum sichert. Es ist die himmlische Jungfrau, ins Monumentale entrückt, die aus höheren Sphären befruchtet wird. Sie ist in den Schimmer eines visionären, von innen nach außen streuenden Lichtes getaucht und ins Gewaltig-Göttliche erhoben und damit ein Symbol für die Mutterschaft. Es ist die Große Mutter, aus der alles Leben geboren wird und zu der es am Ende seines Zyklus wieder zurückkehren wird, und ihre ureigenste Aufgabe ist es, den anfänglichen Schöpfungsimpuls ins Leben strömen zu lassen, indem sie sich selbst krönt durch den heiligen Schöpfungsakt der Geburt.

      

MOND IN ZWILLINGE

      

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