Das Genie Wolfgang Amadé Mozart in literarischen Bildern romantischer Tradition der Kunstreligion und Musikästhetik. Gerhard vom Hofe
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Dr. Gerhard vom Hofe, Akademischer Direktor i. R. für Neuere deutsche Literaturgeschichte am Germanistischen Seminar der Universität Heidelberg, geb. 1940, Studium der Evangelischen Theologie und Germanistik in Göttingen und in Heidelberg, Gastdozenturen in Evanston/Illinois, U.S.A. 1971/72, in Peking 1982 und 1983; erneut 2005, 2007 und 2008.
Publikationen: Dissertation über Kierkegaards Kritik der Romantik; über die Dichtertheologie der Goethezeit: Was aber (bleibet) stiften die Dichter (zusammen mit Hermann Timm und Peter Pfaff); Heidelberg im poetischen Augenblick (zusammen mit Klaus Manger); Edition von Maler Müllers Werken; Monographie Das Elend des Polyphem. Zum Thema der Subjektivität in der Gegenwartsliteratur (zusammen mit Peter Pfaff); Arbeiten zu Problemen der Kunsttheorie und Liedästhetik; Aufsätze zu Lessing, Herder, Schiller, zur Romantik (E.T.A. Hoffmann, Eichendorff), zu Fontane, Thomas Mann, Joseph Roth, Max Frisch, Thomas Bernhard, Botho Strauß.
Gerhard vom Hofe
Das Genie
Wolfgang Amadé Mozart
in literarischen Bildern romantischer Tradition der Kunstreligion und Musikästhetik
Engelsdorfer Verlag
Leipzig
2014
Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;
detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.
Copyright (2014) Engelsdorfer Verlag Leipzig
Alle Rechte beim Autor
Titelbild: Wolfgang Amadeus Mozart, Ausschnitt aus einem Portrait der Familie Mozart von JOHANN NEPOMUK DELLA CROCE, auf dem auch Wolfgangs Vater Leopold und seine Schwester Maria Anna zu sehen sind.
Das Bild ist Teil der Sammlung der Stiftung Mozarteum in Salzburg. (gemeinfrei)
Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)
ISBN 9783957446510
Für meine Frau, die Mozartliebhaberin
Inhalt
Das poetische Mozart-Bild in Mörikes Erzählung Mozart auf der Reise nach Prag
Vorwort
Die hier versammelten Beiträge zu Wolfgang Amadeus (= Amadé) Mozart dokumentieren Motive und Erkenntnisinteresse eines Literaturwissenschaftlers, im historischen Nachvollzug an den Reflexionen und verschiedenen Interpretationsbemühungen seit der frühen Rezeptionsphase um 1800 teilzunehmen, in der Absicht, im Spiegel literarischer Bilder der Tradition romantischer Kunstreligion und Musikästhetik eine historisch vermittelte und möglichst adäquate Vorstellung dieses genialen Komponisten zu gewinnen. Sie sind zu verstehen als Zeugnisse eines Musikliebhabers, der sein Bewusstsein dafür geschärft zu haben glaubt, dass auch poetisch imaginierte Bilder durchaus legitime Versuche darstellen können, dem Phänomen Mozart näherzukommen und dessen singuläre Genialität cum grano salis „rational“ zu erfassen. Freilich erfolgen solche Versuche einer „Rationalisierung“ des Wunders und Genies Mozart immer mit dem Vorbehalt, dass man es hier letztlich nur mit unmaßgeblichen Suchbildern zu tun hat. Und der Verfasser glaubt sich in diesem Sinne auf Lessing berufen zu dürfen, der in einer vielleicht vergleichbaren, beinahe aporetischen Situation bescheiden die Hoffnung hegte, man möchte dem Liebhaber das nachsehen, was man dem Kenner (in diesem Falle dem Musikexperten, der aber hier nur als Dilettant“ auftritt) vorhalten möchte.
Zwei Kapitel dieses Bandes gehen auf leicht korrigierte Textfassungen bereits früher gedruckter Aufsätze zum Thema des Mozartischen Genies zurück. Sie beziehen sich auf Diskurse und Deutungskonzepte des romantischen Geistes im 19. Jahrhundert und auf Autoren, die mit mythisch-literarischen Bildern und romantischen Ideen operieren. Und diese Aufsätze sind jeweils aus Vorträgen erwachsen. Sie lenken als historisch orientierte Interpretationsversuche die Aufmerksamkeit zurück auf verschiedene ästhetisch, biographisch und philosophisch begründete Auffassungen, vor allem aber auf literarische Mozartbilder des 19. Jahrhunderts. Vortragseinladungen nach Barcelona und Saarbrücken im 200. Todesjahr Mozarts 1991 bildeten den ursprünglichen Impuls für meine intensivere Beschäftigung mit dem Komponisten und dem mit ihm verbundenen Genieproblem. Diese Vortragsthesen fanden ihren ersten Niederschlag in einem Aufsatz, welcher 1994 im Athenäum