Zuckerrübenmord. Gerd Hans Schmidt
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Gerd Hans Schmidt
ZUCKERRÜBENMORD
Ein Frankenkrimi
Engelsdorfer Verlag
Leipzig
2016
Autor
Der Autor Gerd Hans Schmidt, 1960 geborener echter Franke, ist seit 1995 Rechtsanwalt in eigener Kanzlei. Er wohnt und arbeitet bei Erlangen. Die kreative Seite trat schon während des Studiums der Rechtswissenschaften in Erlangen zu Tage. Das trockene Studium lockerte er nebenbei mit semipro-fessioneller Musik (Neue Deutsche Welle) auf und er arbeitete 1988/89 kurz für eine lokale Zeitung als Redakteur. Es gab eine ganze Reihe rechtlicher Publikationen in lokalen Blättern und zu Anfang der beruflichen Tätigkeit eine kleine Radiosendung bei einem Lokalsender. Seit 2011 macht der Autor als »HansBass« wieder Rockmusik in einer Band. Im Jahr 2014 kam die Leidenschaft zum Schreiben dazu. Der erste Frankenkrimi »Mord in der Harrer-Klinik« ist im Januar 2015 erschienen.
Inhalt
Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;
detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.
Alle Personen und Handlungen in diesem Roman sind frei erfunden, eine Namensgleichheit reiner Zufall. Die Geschichte hat sich so nie zugetragen.
Covergestaltung: Carina Schmidt
Copyright (2015) Engelsdorfer Verlag Leipzig
Alle Rechte beim Autor
Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)
1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2016
Kapitel 1 – Anstoß
Den Weg von der Winklerstraße zu meiner Stammkneipe schaffe ich wieder in fünf Minuten zu Fuß. Nach der Aufregung am Anfang des Jahres hatte ich mit Ilse vier Wochen in einem Wellnesshotel in Südtirol verbracht. Ausruhen, gut essen, gut trinken und schon wurde es rasant besser mit meiner Hüfte. Sogar eine kleine Wanderung war wieder drin.
»Verreck, konnst du widder grodaus marschiern«, meinte mein Kollege Herbert nach unserer Rückkehr. Und so fühlt sich das jetzt auch wieder an. Die Beeinträchtigungen seit meiner Hüftgelenksoperation im Januar – das ist jetzt schon fast acht Monate her – sind fast vollständig beseitigt und ich frage mich manchmal, wie ich damals die Sache mit dem »Phantom« stemmen konnte.
Mit Ilse habe ich mich inzwischen arrangiert, seit sie bei mir eingezogen ist. Also, was man nachts noch tun muss oder nicht, vor dem Schlafengehen. Ich meine aufräumen, spülen und so. Sie hat es akzeptiert, dass man gewisse Dinge auch auf den nächsten Tag verschieben kann. Wir konnten in eine größere Wohnung ein Stockwerk höher ziehen und somit hat jetzt jeder mehr Freiraum und Rückzugsgebiete. Heirat? Nein, nein, so schnell ist der Mittelfranke nicht, nur keine übereilten Entscheidungen, wenn man die auch noch etwas hinausschieben kann. Außerdem sind wir ja noch jung, denke ich.
»Na, alter Blechfuß, wie geht’s dir denn jetzt?«
Helmi, der Wirt, klopft mir freundschaftlich auf die Schulter und wir setzen uns an den Tisch gleich neben der Schanktheke. Es ist Mitte August, aber erstaunlich wenig los im Lokal.
»Alles wieder wie neu, Helmi, die haben das perfekt drauf in der Klinik mit ihren Ersatzteilen!«
»Und wann gibt’s die große Feier, Wolff?«
»Welche Feier?«
»Na die Ilse und du, ich meine …«
»Jetzt mal langsam, alter Freund, so weit sind wir noch nicht!«
»Dann wart’ mal ab, was die Ilse dazu zu sagen hat, die wird schon ein gehöriges Wörtchen mitreden wollen, unterschätze da mal nicht die Frauen.«
»Du machst mich vielleicht nervös. Ich bin jetzt 43, das ist doch noch kein Alter!«
»Da haben andere schon drei Kinder.«
»Ich sag dir Bescheid, Helmi, wenn das in die kritische Phase geht!«
»Übrigens, Wolff, ich hätte das Lokal damals nach dem Zeitungsbericht über die ›Phantomjagd‹ glatt anbauen können, so viele Leute wollten jeden Abend rein!«
»Wir mussten der Presse schon etwas liefern, nachdem sie uns bei der Vorbereitung der Falle geholfen hatte. Da haben wir deine Hilfe gerne erwähnt. Mal sehen, wann wir die wieder brauchen.«
»Wann geht die Verbrecherjagd wieder los?«
»Am Montag ist Dienstantritt und deshalb nehme ich jetzt noch ein Weißbier!«
Nachdem mich der Chef nach der Verfolgungsjagd unter der Burg nicht mehr sehen wollte, bevor ich vollständig fit und genesen war, hat er mir bis Montag Sonderurlaub verordnet. Jetzt muss ich wieder ran, weil viele Kollegen mit Kindern noch im Urlaub sind.
»Das alte Team, Ilse, Herbert