Hochsensibilität bei Kindern. Melanie S. Vita

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Hochsensibilität bei Kindern - Melanie S. Vita

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Buch wendet sich …

      an Eltern und Angehörige von hochsensiblen Kindern und Jugendlichen,

      an alle, die beruflich mit hochsensiblen Kindern zu tun haben.

      Es bietet eine erste Orientierung zu diesem Thema und soll ein Grundverständnis für hochsensible Kinder wecken. Wie zeigt sich eine hohe Sensibilität, und wie kann eine Begleitung dieser Kinder aussehen? Wie können Heranwachsende so unterstützt werden, dass die Hochsensibilität zu einem wertvollen Potenzial in ihrem Leben wird?

       Liebe Eltern, Erzieher, Lehrer,

      hochsensible Kinder sind besondere Kinder mit vielen Talenten; sie können das Leben sehr bereichern. Das Wissen um ihre Wesenszüge kann Ihnen helfen, mit irritierenden Verhaltensweisen und offenen Fragen umzugehen. Mit der richtigen Unterstützung können Potenziale zur Entfaltung kommen. Allgemeinpädagogische Ratschläge reichen bei diesen Kindern nicht aus. In diesem Buch lernen Sie die Besonderheiten von hochsensiblen Kindern kennen. Sie finden wichtige Tipps, die aus meiner lerntherapeutischen Begleitung von hochsensiblen Kindern entstanden sind. Ziel ist es, Ihr Kind mit seinen Reaktionen zu verstehen und passende Lösungen für Probleme zu finden.

      Hochsensible Kinder zu begleiten lohnt sich!

      Ihre Melanie Santa Vita

       Ein Leitfaden für dieses Buch

      Damit Sie sich schnell orientieren können und Themen, die Sie besonders interessieren, auf Anhieb finden, hier ein kurzer Leitfaden:

      ■In Kapitel 1 erfahren Sie Grundsätzliches über die Hochsensibilität: die Erscheinungsformen, die Ursachen und die Folgen.

      ■Kapitel 2 und 3 wenden sich speziell an Eltern1* und Bezugspersonen von hochsensiblen Kindern.

      ■Kapitel 5 ist vor allem für Lehrerinnen und Lehrer gedacht.

      Sie wirken auf den ersten Blick zurückhaltend, vorsichtig, ängstlich und kontaktscheu. Die Rede ist von hochsensiblen Kindern. Kinder, die in ihrem Umfeld oft als Mimose, Heulsuse oder Sensibelchen abgestempelt werden und deren Potenziale nicht selten übersehen werden. Ihre Stärken treten häufig erst bei näherem Kennenlernen zum Vorschein. Dann wird ersichtlich, wie einfühlsam sie sind, wie gut sie beobachten können, wie bedacht sie handeln und wie verlässlich sie sind.

      Lena ist eines dieser Mädchen. Im Kindergarten hat sie sich nach längerer Eingewöhnungsphase gut integriert. Die Loslösung von der Mutter fiel ihr sehr schwer. In den ersten Monaten stand sie meist unsicher, beobachtend und scheinbar teilnahmslos im Raum, ohne sich Spielpartner zu suchen. Erst mit der Zeit fasste Lena Vertrauen, gesellte sich zu anderen, meist ruhigen, Kindern und ging den lauten, forschen und fordernden Kindern aus dem Weg. Seit klar ist, dass sie bald in die Schule kommt, klagt sie über Einschlafschwierigkeiten. Der neue Lebensabschnitt bereitet dem Mädchen großes Kopfzerbrechen, Ängste tauchen auf. Auch im Alltag beschreibt Lenas Mutter ihre Tochter als unsicher in unbekannten Situationen, spricht von extrem starkem Rückzugsverhalten des Kindes, sobald Stress und Hektik aufkommen. Über viele Kleinigkeiten zerbreche sich ihre Tochter den Kopf. Bezüglich der Einschulung hat die Mutter inzwischen Sorge. Wird ihre Tochter die Umstellung schaffen? Wie wird sie mit Mitschülern, mit Lehrern und den schulischen Anforderungen zurechtkommen?

      So wie Lena geht es einer Vielzahl von Kindern. Oft wird ihr Verhalten missverstanden, fehlgedeutet und falsch interpretiert. Stoßen Eltern beim Ergründen der Ursachen auf das Thema Hochsensibilität, fällt ihnen nicht selten ein Stein vom Herzen. „Jetzt verstehe ich endlich, warum mein Kind sich so verhält“, ist einer der meistgehörten Sätze in meiner Beratung. Die Auseinandersetzung mit diesem Thema lohnt sich. Hat das eigene Kind eine hochsensible Persönlichkeitsstruktur, kann das Wissen darüber helfen, den Alltag besser zu meistern und so zu gestalten, dass das Kind in seiner Entwicklung optimal gefördert wird und seine Fähigkeiten ausschöpfen kann. Dieses Buch soll einen Beitrag dazu leisten.

      Mein Kind …

      □erschrickt leicht.

      □hat eine empfindliche Haut, verträgt keine kratzenden Stoffe, keine Nähte in Socken oder Etiketten in T-Shirts.

      □mag keine Überraschungen.

      □profitiert beim Lernen eher von sanfter Belehrung als harter Strafe.

      □scheint meine Gedanken lesen zu können.

      □hat einen für sein Alter ungewöhnlich gehobenen Wortschatz.

      □ist geruchsempfindlich, sogar bei sehr schwachen Gerüchen.

      □hat einen klugen Sinn für Humor.

      □scheint sehr einfühlsam zu sein.

      □kann nach einem aufregenden Tag schlecht einschlafen.

      □kommt schlecht mit großen Veränderungen klar.

      □findet nasse oder schmutzige Kleidung unangenehm.

      □stellt viele Fragen.

      □ist ein Perfektionist.

      □bemerkt, wenn andere unglücklich sind.

      □bevorzugt leise Spiele.

      □stellt tiefgründige Fragen, die nachdenklich stimmen.

      □ist sehr schmerzempfindlich.

      □ist lärmempfindlich.

      □registriert Details (Veränderungen in der Einrichtung oder im Erscheinungsbild eines Menschen etc.).

      □denkt über mögliche Gefahren nach, bevor es ein Risiko eingeht.

      □erzielt die beste Leistung, wenn keine Fremden dabei sind.

      □hat ein intensives Gefühlsleben.

      Hinweise zur Auswertung: Wenn Sie mindestens 13 Aussagen bejahen können, ist Ihr Kind wahrscheinlich hochsensibel. Allerdings ist der Fragebogen kein exaktes Messinstrument. Verstehen Sie die Aussagen als Beschreibung eines Temperaments, dem es wert ist, auf die Spur zu kommen! Ein objektiv messbares Diagnoseinstrument gibt es derzeit leider noch nicht. Aktuell arbeitet die Forschung an diesem Thema.

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