Gedanken und Erlebtes zu Wald, Wild und Jagd. Günther Klahm
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Könnten Wildtiere denken und sprechen wie wir Menschen, hätten sie den Herrn Staatsekretär Mo in den höchsten Tönen gelobt und ihn bei der einzigen Tageszeitung als „Lyonesiens Besten“ und beim Rundfunk Lyonesiens als „Engel des Jahres 2010“ nominieren lassen. Toll! Wer hätte das gedacht? Welch ein Triumph!
Holzerntemaschine bei Schnee und Frost am Naturschutzgebiet. Wie passte das zusammen?
Und zum Jahresende setzt seine Chefin, Frau Ministerin Mi, sogar noch eins drauf: Mit der Änderung beim Forstbetrieb Lyonesiens in der Organisation und bei den Bewirtschaftungsgrundsätzen solle der Forst noch naturverträglicher arbeiten … Hierfür werde zusätzliches qualifiziertes Personal benötigt…“
Entschuldigung, Frau Ministerin Mi, nur zum besseren Verständnis: „Ist Ihr bisheriges Personal nicht qualifiziert?“ War ja nur mal so eine Frage – damals, als Sie noch Ministerin waren!
Umzug zur Waldbühne am Rand eines Naturschutzgebietes
4. Akt
Lyonesierinnen und Lyonesier sorgen sich um ihren Bürgerwald, so die offizielle Bezeichnung von Frau Mi und Herrn Mo für den Staatsforst von Lyonesien.
Also: Lyonesierinnen und Lyonesier klagten ob der Schwachholzernte am Rande eines Naturschutzgebietes bei der Presse. Dort war im Dezember 2010 ein Harvester zu Werke.
Was soll man dazu noch sagen?
Die Fotos sprachen für sich und gegen die vollmundigen und wohl feilen Erklärungen von Frau Umweltministerin Mi und ihres Staatssekretärs, Herrn Mo.
Die Bürgerinnen und Bürger kratzten sich vor Ort am Kopf und fragten, ob ein Reh oder zwei oder drei oder wie viele in ihrem recht kurzen Leben von drei bis vier Jahren, wenn überhaupt, so viele Schäden anrichten kann wie dieser Harvester in einem Monat und in einer Forstabteilung, dazu noch direkt neben dem Naturschutzgebiet.
Ob auf diesen tief aufgewühlten und verdichteten Rückegassen so schnell nochmals Gras wächst und das Bodenleben zur Normalität zurück findet? Bis dahin blasen wohl Frau Umweltministerin Mi und ihr Staatssekretär, Herr Mo, dank ihres „wohl verdienten“ Ruhestandsgehaltes, das die meisten der Lyonesierinnen und Lyonesier auch nach 45 Jahren harter Berufstätigkeit nicht erreichen werden, Federn in die Luft.
Vorhang zu! Schluss dieser Vorstellung
Es sagte Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer (1949 bis 1963): „Was kümmert mich mein dummes Geschwätz von gestern.“
Fortsetzung folgt? Hoffentlich nie wieder!
(K)ein Platz für wilde Tiere und Jäger?
(K)ein Platz für wilde Tiere? Da fällt den Älteren, zu denen ich nun auch gehöre, sofort der ehemalige Frankfurter Zoodirektor, Prof. Dr. Bernhard Grzimek (1909 – 1987) ein. Wie haben wir als Kinder immer gespannt vor dem Fernseher gesessen, wenn er in der ARD von 1956 bis 1980 eben für einen Platz für wilde Tiere warb.
Mit großem Erfolg, wie wir heute wissen! Es gibt sie wieder, die Plätze für wilde Tiere – in Afrika, Asien und Amerika. Wir alle, Jäger wie Nichtjäger, haben uns dafür stark gemacht. Sogar wir Kinder haben damals unser bescheidenes Taschengeld dafür gespendet. Politiker standen gut da, wenn sie sich, mehr oder weniger diplomatisch, bei ihren Kollegen in diesen fernen Ländern dafür stark machten, die dortigen Tiere und ihre Lebensräume zu schützen. Manchmal sogar zu „überschützen“!
Das Geschrei in unseren Landen ist riesengroß, wenn z.B. eine Elefantenpopulation so stark angewachsen ist, dass sie nicht nur ihren eigenen Lebensraum gefährdet, sondern auch den der dortigen Menschen, die eben von den Früchten ihrer Felder leben müssen. Statt einzelne Elefanten gegen Entgelt zur Jagd freizugeben, um damit Einnahmen und Schutz der Lebensräume zu erzielen, werden die Dickhäuter vom Hubschrauber aus mit Maschinengewehren erschossen. Mit Jagd hat das nach unserem Verständnis nichts zu tun!
(K)ein Platz für wilde Tiere? Wir brauchen gar nicht erst mit dem Finger auf ferne Länder zu weisen. Schauen und kehren wir mal vor unserer eigenen Haustür!
Zumindest im Ballungsgebiet sind unsere Reviere zum Rummel- und Tummelplatz für alle möglichen Aktivitäten oder, wie das so schön jetzt heißt „Events“ verkommen. Tag für Tag, Nacht für Nacht: Waldspaziergänger, Jogger, Walker, Nordic-Walker in den Variationen classic, Night-Nordic-Walker und Nackt-Nordic-Walker, Reiter, Mountain-Biker, Open-Air-Events auch im Winter, Hunde mit und ohne Leine, Lenkdrachenfliegen, Paintballspiele, private Holzwerber, Pilzesammler, und, und, und… und die alle gleich en masse, immer mehr, immer neue Aktivitäten und immer ausgedehnter.
Jeder Jäger, der im Ballungs- und in den angrenzenden Gebieten seine Waffe spazieren fährt, um dann möglichst von den vielen Aktivisten ungesehenen mit ihr auf den Hochsitz zu gelangen, um sie dann bis zum Abbaumen links oder rechts vor sich hinzustellen, kennt das und ist damit wohl gelitten.
Doch wo ist das Wild, weswegen er hier ansitzt? Gute Frage! Wo soll es denn auch sein und wie viele noch, wenn sich Heerscharen von Zwei- und kläffenden Vierbeinern Tag und Nacht im „Revier“ tummeln? Wenn Premium-Wanderwege und Moutainbike-Strecken durch seine Einstände gelegt werden. Wenn des Nachts lautstark „Lichter“ durch Wald und Feld trampeln? Ob das Wild wohl in der Dickung bleibt und zur lautstarken Musik von der Hütte am Weiher im Landschaftsschutzgebiet rockt?
Das mag jetzt polemisch klingen, entspricht aber meinen Erfahrungen. Und wer das als Nichtjäger für übertrieben hält, ist herzlich eingeladen, sich davon zu überzeugen. Ich habe während eines Winters bei Schnee und eigentlich bestem Jagdwetter mit Nichtjägern die Probe aufs Exempel gemacht. An einem herrlichen Samstagnachmittag rund um eine Forstabteilung, die einmal wildmäßig das Filetstück war.
Wir haben während des etwa zweistündigen Rundgangs einen „herrlichen Rummel“ der oben genannten Aktivisten erlebt, bei 20 Hundespuren in und aus den Dickungen aufgehört weiterzuzählen und waren ganz „stolz“, doch noch zwei Rehfährten und eine Fuchsspur entdeckt zu haben. Noch Fragen?
Meine nichtjagenden Begleiter schluckten, und sie schluckten noch mehr, als wir uns bei Anbruch der Dunkelheit aus dem Wald zum Kaffee und Tee machten, während uns in Richtung Wald lautstark, tipptapp und klackklack „Lichter“ mit und ohne Stöcken begegneten. Wie sagt man da auf gut Saarländisch: „Na dann ge’ Naacht, Katsche!“.
Ja, und dann höre ich diese Dummschwätzer (Heinz Becker lässt grüßen!) und lese diese Dummschreiber, die uns Jägern lauthals vorführen wollen, als läge es an uns, dass kaum noch ein Stück Wild zu sehen sei und deshalb für uns „Kein Platz mehr in unserer Zivilisation“ sei. So jedenfalls die Meinung eines Lesers der Saarbrücker Zeitung (SZ) vom 16.12.2009.
Gut, lieber SZ-Leserbriefschreiber! Kein Platz für wilde Tiere und kein Platz für Jäger in unserer Zivilisation! „Gehen“ wir halt dorthin,