Dunkle Geschichten aus dem alten Wien. Barbara Wolflingseder

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Dunkle Geschichten aus dem alten Wien - Barbara Wolflingseder

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sollte. Denn Neubeck war es, der nun empfahl, Elsa, die angebliche „Verursacherin“ der Leiden Annas, festzunehmen. Wie Anna Ehrlich in ihrem Buch Hexen, Mörder, Henker berichtet, brachte man daraufhin die 70-Jährige unter allen bei „Hexen“ üblichen Vorsichtsmaßnahmen nach Wien, wo sie vom Wiener Stadtrichter Oswald Huttendorfer vernommen wurde, der sich zunächst für ihre Aufnahme ins Bürgerspital einsetzte. Huttendorfer musste dann aber auf kaiserlichen Befehl hin die Folter zur Anwendung bringen. Der alten Frau wurden gleich mehrere Verbrechen zur Last gelegt: zauberische Schädigung ihrer Enkelin, dazu noch (Gift)Mord an ihrem seit langem verstorbenen Mann und an ihren vier Kindern, ferner Verbrechen gegen die göttliche Majestät und Verachtung des Schöpfers.

      Elsa Plainacher wurde im Keller des Malefizspitzbubenhauses in der Rauhensteingasse schwer gefoltert; in der ersten Stufe der Tortur betritt sie noch, etwas über die Ursache der Krankheit ihrer Enkelin zu wissen, als man die Folter jedoch verschärfte, „gestand“ sie, was man von ihr hören wollte, samt Hostienschändung und allem, was ins Repertoire von „Zauberinnen“ nach Meinung der katholischen Kirche gehörte: Ja, sie hätte es mit dem Teufel getrieben und sich ihm für Geld verschrieben. Und sie hätte ihm auch Anna mit „Leib und Seele“ übergeben – der Teufel sei in einen Apfel geschlüpft, den Anna gegessen habe. Von diesem Augenblick an wäre sie von ihm besessen gewesen.

       Das Böse wird den Menschen ausgetrieben: Exorzismus an einer Frau, die ihre Eltern und ihr Kind getötet hat. Darstellung am Großen Mariazeller Wunderaltar, 1519.

      Gegen seine persönliche Überzeugung musste Stadtrichter Oswald Huttendorfer mit dem „Rat der Zwölf“ am 20. August 1583 das Todesurteil über Elsa Plainacher aussprechen. Auf der Freitreppe an der Schranne wurde coram publico der Stab über ihrem Haupt gebrochen.

      Am 27. September 1583 wurde Elsa Plainacher an den Schweif eines Pferdes gebunden und auf ein paar festgenagelte Bretter geschnürt, zum Scheiterhaufen nach Erdberg geschleift, verbrannt und ihre Asche von den Winden zerstreut, damit nicht zu besorgen wäre, dass die Leiche, falls man sie nicht spurlos vertilgte, noch aus dem Grabe heraus neues Unheil heraufbeschwöre. So steht es im Buch Im Zeichen der Grausamkeit von Schlager und Fuhrmann.

      Das betreffende Protokoll schließt mit dem Vermerk, dass die Hinrichtung der Plainacherin beim Volke großen Beifall fand. Kaiser Rudolf II., der dem Okkultismus höchst zugetan war, gab von Prag aus die Anordnung, die Jagd nach „Hexen“ und „Zauberern“ fürs Erste gut sein zu lassen.

      Über das weitere Schicksal der Anna Schlutterbacher gibt es unterschiedliche Berichte. Einer Version zufolge soll sie als „Kopfwäscherin“ in einer Badestube ihren Lebensunterhalt verdient haben, nach anderen Aufzeichnungen fand sie bei den Dominikanerinnen in St. Laurenz Zuflucht.

      Der Jesuit Georg Scherer hetzte weiter gegen Lutheraner, Juden und „Hexen“, bezeichnend sein Ende: Während einer Predigt in Linz anno 1605 trifft ihn auf der Kanzel der Schlag.

      Der Begriff „Sodomit“ wurde früher nicht nur für Menschen, die Tiere sexuell missbrauchen, verwendet, sondern auch für Homosexuelle.

      Hebräisch: Shoa

      Hebräisch: Verhängnis

      Hautstreifen

      Die Abkürzung „kr.“ steht für Kreuzer; „fl.“ steht für Gulden und kommt von der mittelalterlichen Münze Florin, die in Florenz zum ersten Mal geprägt wurde.

      Tschechisch: Rakovnik; Stadt in Mittelböhmen.

       Der „Inhalt seines Verbrechens“ wird noch einmal geschildert: das Todesurteil gegen Franz Zahlheim.

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