Bewusstseinsdiamanten. Wolfgang Hock

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Bewusstseinsdiamanten - Wolfgang Hock

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auf mich zurückkommt. Das Gesetz des Ausgleichs (Karma) sorgt dafür, dass wir das ernten, was wir auch aussäen. Jeder Mensch soll ein entsprechendes „Karma-Konto“ besitzen. Darin sind alle Gedanken, Gefühle und Taten enthalten, die ich jemals gedacht, gefühlt oder getan habe. Nichts geht verloren. Entsprechend der Informationen, die vorliegen, werden Minus- oder Pluspunkte erfasst, die in diesem irdischen Leben abgetragen werden sollen. Unser Karma führt uns wie ein Magnet durch unser Leben. Damit verbunden ist ein lebenslanger Lernprozess, der den eigentlichen Sinn in unserem irdischen Leben ausmacht.

       7. Das Prinzip des Geschlechts.

      Geschlecht ist in allem; alles hat sein männliches und sein weibliches Prinzip in sich; Geschlecht offenbart sich in allen Plänen. Das Prinzip wirkt immer in der Richtung Zeugung, Neubildung, Schöpfung. Das männliche Prinzip richtet eine bestimmte Energie auf das weibliche Prinzip und das weibliche Prinzip verrichtet die schöpferische Arbeit. Das männliche Prinzip wird gleichgesetzt mit Triebkraft, objektivem, bewusstem, freiwilligem und aktiven Geist. Das weibliche Prinzip enthält die Attribute Verwirklichung, subjektiven, unbewussten, unfreiwilligen und passiven Geist. Das weibliche Prinzip kann ohne den Anstoß durch das männliche Prinzip nichts verwirklichen. Das eine Prinzip ist vom anderen abhängig. Das männliche Prinzip verkörpert den Geist, das weibliche Prinzip die Seele. Beide bringen die Schöpfung hervor; die materielle Erscheinung. Es liegt eine Dualität des Geistes vor: das „Ego-Ich“ und das „Ich-Bin im Hier und Jetzt“. Das Ego unterliegt Launen und strebt nach immer neuem Besitz von Dingen in der äußeren Welt, die ihren geistigen Ursprung in anderen Menschen haben. Die Konzentration auf das „Ich-Bin“ ist nötig, damit meine geistige Arbeit meine Schwingung überträgt und so mein Leben anhaltend bereichert.

      (Quelle: Hermes Trismegistus, Das Kybalion, hermetische Philosophie)

      Mit dem Anteil der Sinne an der Erkenntnis beschäftigten sich schon die Menschen in der Antike. Der griechische Philosoph Empedokles aus Akragas (495 – 435 v. Chr.) war der Meinung, dass die Sinnesorgane über porenartige Öffnungen diverse Absonderungen der Dinge aufnehmen, woraus Empfindungen und Wahrnehmungen hervorgerufen werden. Platon (427 – 347 v. Chr.) zweifelte an der direkten Vermittlung der Welt durch die Sinne, da die Natur nur als Schatten dieser Ideen beziehungsweise idealen Urbilder bestehe. Aristoteles (384 – 322 v. Chr.) war der Auffassung, dass nichts ins Bewusstsein gelangen kann, was nicht vorher in den Sinnen war. Jeder einzelne Sinn vermittelt uns bestimmte Eigenschaften der Dinge, die erst durch den allgemeinen Sinn zum brauchbaren Abbild der Wirklichkeit zusammengefasst werden. Die Sinnesorgane stellen die Verbindung zur Welt her und beliefern so über ihre jeweiligen Rezeptoren das Gehirn mit Informationen. Diese Auffassung lag schon sehr nahe bei der heute geltenden Auffassung der Wissenschaften.

      Auch machte man sich in früheren Zeiten, jenseits von Religion und Mystik, Gedanken über das, was sich mit der reinen Wahrnehmung über die Sinne nicht erklären ließ. Das buddhistische Ayatana zählte auch das Denken zu den Grundlagen geistiger Prozesse. Die Buddhisten gingen davon aus, dass man verschiedene Sinnesgegenstände, gemeint waren Wind, Feuer, Wasser, Erde und Äther, nicht gleichzeitig wahrnehmen könne. Ähnliche Ansichten hatte auch der Philosoph Roger Bacon (1214 – 1294), in dem er feststellte, dass die Natur dem bloß sinnlichen Menschen vieles verberge. Er meinte, dass in der Mathematik der Hauptschlüssel aller Wissenschaften gefunden werden kann.

      In unserer Zeit erweiterte der Anthroposoph Rudolf Steiner (1861 – 1925) die bis dahin bekannten fünf Sinne auf 12 Sinne, indem er Lebens-, Bewegungs-, Gleichgewichts-, Wärme-, Sprach-, Denk- und den Ichsinn hinzunahm. Er ging von einer Entsprechung des Menschen mit dem kosmischen Leben aus und behauptete, das gesamte Seelenleben bewege sich so gleichsam zwischen den 12 Sinnen, wie sich die Sonne zwischen den 12 Sternbildern bewegt.

      Die Klugheit in der Weltsicht der Weisen besteht darin, dass die Ansichten nicht als Fakten im Kopf erdacht sind, sondern in der Stille erfahren werden. Das geschieht beim Hinduismus im Yoga, beim Judentum in der Kabbala, beim Christentum in der Mystik und beim Buddhismus im ZEN. In den alten Schriften steht, dass der Mensch sich selbst durch das Auge der Erkenntnis verstehen muss. Wenn man seine wahre Natur erkenne, dann sei das die Befreiung oder Erleuchtung. Es gehe darum, die Dualität zwischen Geist und Körper zu überwinden und deren Einheit zu verstehen. Die Erleuchteten erfahren die Wirklichkeit, den Urgrund allen Seins, das wahre Wesen des Menschen und die Einheit von allem, was ist, indem sie in der Stille spüren, dass keine zweigeteilte Wirklichkeit in Himmel und Erde besteht. Alle Dinge und Erscheinungen sind miteinander verbunden. Diese Erfahrung der Verbundenheit aller Dinge sei nicht nur den Weisen vorbehalten, sondern das stehe jedem Menschen offen, wenn er konsequent daran arbeitet, weil wir alle ohne Ausnahme dazu die göttliche Befähigung haben.

      Alle Menschen können mithilfe von Yoga und Meditation ihre Fähigkeit entwickeln, sich in einen solchen Bewusstseinszustand zu versetzen, der die Verbindungen zu unserem Urgrund herstellt. Man wird dabei in ein tiefes Gefühl der Liebe eintreten und die Rückwirkung spüren, die Welt um sich herum ab da ganzheitlich und in ihrer wahren Pracht zu erkennen. Genauer kann man das beschreiben, wenn man sich mit der jahrtausende alten Yogatechnik beschäftigt. Der Yogi gelangt über seine Konzentration während der Meditation zu einer tiefen Versenkung in sich selbst und dadurch in die wahre Welt des Seins. Acht Stufen führen dabei den Übenden zu einer Verbindung mit dem Göttlichen:

       ein aufrichtiges und lauteres Leben führen,

       die innere Angleichung seines Willens an sein Schicksal herstellen,

       die vollkommene Kontrolle des Körpers praktizieren,

       die Beherrschung des Atems,

       die Kontrolle über alle Sinne,

       das Fixieren des Denkens auf einen Punkt,

       eine vom Meister vorgegebene Vorstellung zu meditieren und

       die tiefste Versenkung und Vereinigung mit dem göttlichen Geist.

      Die beiden ersten Übungen finden sich in allen Religionen wieder; so etwa beim Christentum in den Zehn Geboten. Eine Erleuchtungserfahrung kann man jedoch nicht bloß durch den eigenen Willen herbeiführen. Diese kann man nur durch eigene intensive Vorbereitung erreichen. Es geht dabei um eine ganzheitliche Erfahrung, die unsere körperlichen Zentren, Geist, Herz und Bauch ansprechen und eine ganzheitliche Erfahrung vermitteln. Durch eine Erleuchtungserfahrung wird dem Meditierenden das Wesen der Natur präsent im Hier und Jetzt, weil die Entfaltung der Seele nur in der Gegenwart stattfindet.

      Die meisten Menschen waren in ihrem Leben nur in den ersten Jahren, in ihrer Kindheit, richtig im Hier und Jetzt gegenwärtig. Durch eine neue Erfahrung vom Jetzt ändert sich die Persönlichkeit bei jedem Menschen tiefgreifend. Nach der Erkenntnis, dass alles miteinander verbunden ist, ändert sich radikal die eigene Lebenseinstellung, die Weltanschauung und das Selbstwertgefühl. Der derartig Erleuchtete weiß, wer er eigentlich ist und woher er kommt. Er verliert seine Angst vor dem Tod, weil er erkennt, dass Geburt und Tod nur Illusionen sind. Er fühlt sich geborgen und hat sein Ego aufgegeben. Er spürt eine liebevolle Geborgenheit. Alles Sichtbare und Erlebbare ist für ihn die Realität des Urgrundes. Er spürt, dass Gott ihn bei jeder seiner Empfindungen leicht berührt. Er erkennt sich selbst in seinen Kindern, seinen Eltern und Großeltern. Er verliert durch die Erfahrung der Verbundenheit allen Seins die Angst vor dem Alleinsein, weil Gott immer bei ihm ist. Es entfällt der Wunsch oder die Sehnsucht von einem bestimmten Partner geliebt werden zu müssen, denn man ist in der universellen Liebe eingebettet. Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft werden eins. Ansprüche reduzieren sich auf das Wesentliche.

       Völliger innerer Frieden ist erst dann möglich, wenn man das Wesen sein kann, was man von seiner Bestimmung her schon ist.

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