Vampire unter uns!. Mark Benecke

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Vampire unter uns! - Mark Benecke

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diesem Artikel habe ich beim psychischen Vampirismus die Verbindung dazu gezogen, dass ganze Nationen bei bestimmter Definitionsfolge dieser Art des Vampirismus frönen, sei es indem sie durch Steuern ihre Bürger aussaugen oder sei es, dass sie andere Länder wirtschaftlich und an Schätzen oder Arbeitskraft ausbeuten – die Liste ist endlos…

      Bei näherer Betrachtung stimmt dies aber nicht direkt, denn eigentlich handelt es sich hierbei weniger um eine Art des Vampirismus, als um eine Form des Melkens. Denn die Bürger wissen um das, was mit ihnen getan wird – ihnen wird nur eingeredet, es wäre gut für sie.

      Man braucht Feindbilder, um Massen zu kontrollieren. Im Kleinen funktioniert dies tatsächlich sogar noch mit dem Bild des Vampirs.

      Es gibt diese Realität neben der des Menschen – Vampire sind unter ihnen. Und selbst wenn es nur besondere Persönlichkeiten sind, die diesen Namen für sich beanspruchen – so wie man einen Titel für sich beansprucht – so sind sie ebenso real.

      Menschen fürchten, was sie nicht kennen. Vampire sind Wesen, die nach wie vor im Dunkel bleiben und viele ihrer Taten und Angewohnheiten wird der Mensch nicht verstehen. Der Urtypus dieser Angst vor ihnen scheint noch in den meisten Menschen, neben einer Form von Faszination, fest verwurzelt zu sein.

      Angeblich handelt es sich bei jenen, die sich mit dem Vampirismus auf den verschiedenen Ebenen beschäftigen, um einen großen Personenkreis der untereinander real und virtuell vernetzt ist.

      Abgesehen davon, dass solche Aussagen mehr als nichts sagend sind, lassen sie ein vollkommen falsches Bild entstehen.

      Es gibt durchaus Personen, die sich zu Gruppen (Häusern, Covens, Havens etc.) zusammengeschlossen haben, diese Gruppen sind aber zumeist sehr klein. Es gibt durchaus auch reale Treffen und solche Vereinigungen, die in mehr oder minder großen Abständen tatsächlich zusammenkommen – zumeist handelt es sich dabei aber um Vereinigungen, die sich im Internet zusammengeschlossen haben und selbst, wenn sie eine Vereinigung darstellen, ist es nur sehr selten, dass alle gemeinsam sich treffen.

      Die meisten Gemeinschaften und den meisten Austausch zu dem Thema gibt es auf internen Seiten im Internet, auf denen teilweise auch recht brisante Themen besprochen werden.

      Wirklich reale Zusammenkünfte und Vereinigungen gibt es zwar, sie sind aber eher selten.

      Dies mag vorwiegend an der starken Individualisierung liegen; Vampire sind von Natur aus eher Einzelgänger. Es sind Wesen, die ihrem Leben einen hohen Wert beimessen und sich daher nur schlecht in Gemeinschaften ‚unterwerfen’ können. Gemeinschaften können aber nicht ohne eine gewisse Struktur bestehen, durch die sich Individuen oft eingesperrt fühlen.

      In den virtuellen Weiten des Internets funktioniert dies weitaus besser, da man größtenteils sowieso anonym ist und Strukturen dort nur bedingt und oberflächlich zum Tragen kommen.

      Oft existiert zwar der Wunsch, in den geregelten Strukturen eines Tempels oder Ordens mehr zu lernen, als man durch Eigenstudium und eigene Kraft erreichen könnte; oft ist auch die zusammengeschlossene Macht einer Vereinigung und die dadurch größeren Möglichkeiten zu lernen und ggf. zu lehren durchaus reizvoll – aber es macht auch Angst. Denn viele ‚Vampire’ (auch wenn sie sich als Außenseiter der Gesellschaft sehen und als Teil von etwas, das mehr ist – ggf. auch erhabener ist als die Menschlichkeit) fühlen sich dennoch durch gewisse Sicherheiten und eingefahrene Bahnen, die sie durch eben jene Gesellschaft haben, doch sehr gestützt. Der Schritt noch tiefer zu gehen, ist manchen dann doch ein Schritt zu tief in das Dunkel.

      Menschen, die sich zum Vampirismus gehörig fühlen, suchen nicht selten die Nähe zu Großstädten, da diese mehr Möglichkeiten in verschiedenste Richtungen bieten. Sei dies die Möglichkeit der psychischen Vampire, Menschenmengen in Discos etc. aufzusuchen; sei dies die Suche nach Gleichgesinnten oder einfach eine Art von Schutz, den die Anonymität einer Stadt eher zu bieten vermag als ein ländliches Leben, wo jeder jeden kennt und sich unliebsame Geschichten und Gerüchte schnell weiter tragen.

      Aber sei es auch, weil die gefährlichsten Schatten hier in den Abgründen der Straßen untertauchen und ihre Jagd beginnen...

      Das Dunkel wartet hier draußen. Und im Dunkel verbergen sich die Schatten. Hier sind die Bereiche, die jenseits derer des Menschen liegen und von ihren Regeln und Gesetzen nur am Rande berührt werden.

      Sie sind gefährlich und verführerisch.

      Doch nur, weil sie oft nicht verstanden werden, bedeutet dies nicht, dass sie böser sind als die Dinge im Licht.

      Vampire trauen sich in jene Bereiche, die andere nicht zu betreten wagen – sie sind bereit, ihr Innerstes zu erforschen und darin mehr zu finden als den Kern, den die Gesellschaft als Menschlichkeit definiert.

      Namen sind nur Namen. Was ein Individuum ausmacht, ist die Erkenntnis dessen, wer und was man ist.

      Der Autor: Mordor (Frater Mordor; „Frater“, lat. für „Bruder“ bezieht sich auf seine Ordensarbeit) ist Schriftsteller und Künstler. Er hat Meistergrade in verschiedenen Kampfkünsten (Ninjutsu [BBT] und Kick-Boxen), ebenso in verschiedenen Energiearbeiten.

      Er lernte in verschiedenen Orden, Dojos und anderen Schulen und setzte sich dabei auch wissenschaftlich und unter Einbezug von Naturgesetzen (vorwiegend Physik und Biologie), Psychologie und Medizin mit Themen wie Magie, Okkultismus und Vampirismus auseinander. Er beschäftigt sich mit den Randbereichen der menschlichen Welt und versucht sein Wissen und seine Erfahrungen (auch in Extrembereichen) ständig zu erweitern.

      Er hat verschiedene Bücher zu okkulten Themen veröffentlicht. Sein Buch über Vampirismus wurde von der Bundesprüfstelle indiziert.

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