Hoof wie es früher einmal war. Dieter Kremp
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Hasemerbach: „Hasenplatz“; Flur, wo früher viele Feldhasen waren. „Hase“: althochdeutsch „haso“, mittelhochdeutsch „hasas“, angelsächsisch „hasem“.
Eltzenbach: Der Eltzenberg ist der „Berg der Elstern“. Elstern = im Volksmund „Atzele“.
Auf der Flurkarte überhaupt nicht gekennzeichnet sind drei Quellrinnsale, die nun die Namen „Hümesbach“, „Eltzenbach“ und „Mühlbach“ erhielten. Die Quelle des Mühlbachs befand sich dort, wo früher die alte Hoofer Glashütte war.
Ostertaler Nachnamen
Ursprünglich gab es nur einen Vornamen. Für die Zeit zwischen 750 und 1080 lassen Urkunden bereits etwa 1000 Vornamen schließen, die in unserem Sprachraum gebräuchlich waren. Die ständig wachsende Bevölkerung machte es etwa ab dem 12. Jahrhundert notwendig, den einzelnen Personen einen Beinamen (Nachnamen) zur besseren Unterscheidung zuzuordnen. Dabei griff man zunächst vor allem auf Berufsbezeichnungen zurück, von denen sich bis heute auch viele erhalten haben: Müller, Meier (Meyer), Richter, Schulz, Schreiner, Schneider, Bauer, Seiler (Seyler), Schmidt (Schmitt, Schmied), Sattler, Decker (Dachdecker), Becker (Bäcker), Schulte, (Schuld), Zimmer, Zimmermann, Keller, Schäfer, Hüther, Fuhr, Fuhrmann, Metzger (Metzler), Schultheiß, Scherer, Vogt, Klöckner (Glöckner), Koch, Krüger, Schlosser, Schumacher, Schumann, Rauber, Wagner, Gerber, Spengler, Maurer.
Viele dieser Nachnamen wurden im Laufe der Zeit auch zu Hausnamen (z. B. Schreinersch, Schneirersch, Millersch, Seilersch, Zimmersch, Klöcknersch, Schlossersch, Schäfersch, Milljoobs, Pererschs, Wagnersch, Spenglersch …) Diese Hausnamen wurden von Generation zu Generation weitervererbt.
Erklärung der Berufsnamen:
Schultheiß – Schuld – Schulz – Schulte (ein Schultheiß war im Mittelalter ein Vogt (auch Bürgermeister); das Wort kommt aus dem althochdeutschen „sculdheizo“, was eigentlich heißt „eine Verpflichtung (schuld) anordnen“. Decker (kommt vom althochdeutschen Wort „deckan“ („deccan“), was so viel heißt wie „schützen“). Zimmer (kommt vom althochdeutschen „zimber“ und vom mittelhochdeutschen „timber“, was so viel heißt wie „Bauholz schlagen“). Schreiner (kommt vom althochdeutschen „schrin“ und vom mittelhochdeutschen „scrian“, was so viel wie „Kasten“ oder „Kiste“ bedeutet. In Norddeutschland gebraucht man das Wort „Tischler“. Schneider kommt vom mittelhochdeutschen „sniden“ und vom althochdeutschen „snidan“, was „schneiden“ bedeutet. Schmidt kommt von „smid“ und vom mittelhochdeutschen „smit“, was so viel wie „Erz“ bedeutet oder „Geschmeide“. (Ursprünglich bezeichnete man einen Kunstarbeiter als „Schmied“. Sattler kommt vom althochdeutschen „satal“, was so viel wie „Sessel“ bedeutet. Seiler kommt vom althochdeutschen „sel“, was so viel wie „Riemen“ oder „Band“ bedeutet. Becker kommt vom althochdeutschen „bacchan“ und vom mittelhochdeutschen „bachen“, was so viel wie „Topf“ bedeutet. Bauer kommt vom althochdeutschen Wort „bur“ und vom mittelhochdeutschen Wort „gebure“, was so viel wie „Landmann“ bedeutet. Später hat man den „Bauer“ auch „Buurman“ genannt. Schäfer kommt vom althochdeutschen Wort „scal“, was ein „Schafhirte“ war. Fuhr = Fuhrmann kommt vom althochdeutschen Wort „fuoren“, was so viel wie „führen“ bedeutet. Schumacher = Schumann kommt vom althochdeutschen Wort „scuoh“, was „bedeckt“ oder „Fuß“ bedeutet. Keller kommt vom althochdeutschen Wort „chellari“ und vom mittelhochdeutschen „kelleri“, was so viel wie „Vorrat“ bedeutet. Früher gab es einen eigenen Kellermeister. Glöckner = Klöckner kommt vom althochdeutschen „glocca“ und vom mittelhochdeutschen „clocce“, was eben „Glocke“ bedeutet. Der Glöckner hatte früher im Dorf ein hohes Ansehen, er kam gleich nach dem Pfarrer. Scherer kommt vom althochdeutschen „schaere“ und vom mittelhochdeutschen „scari“, was so viel wie „zerschneiden“ bedeutet. Schlosser kommt vom althochdeutschen Wort „sloz“, was so viel wie „schließen“ bedeutet. Koch kommt vom althochdeutschen Wort „kok“, was so viel wie „kochen“ bedeutet. Auch der Koch hatte im Mittelalter ein hohes Ansehen, musste er doch für seine Obrigen (Adlige) das Essen kochen. Krüger kommt vom althochdeutschen „kruog“, was so viel wie „Krug“, später „Wirtshaus“ bedeutet. Deshalb gab es früher viele Wirtshäuser, die „Wirtshaus zum Krug“ hießen. Ein Spengler war ein Klempner, auch Flaschner genannt, der Spangen und Flaschen herstellte. Ein Wagner war ein „Stellmacher“, der Wagen herstellte. Ein Gerber war ein Ledermacher.
Es gibt auch Nachnamen, die aus dem Rufnamen des Vaters entstanden sind. Im Ostertal gibt es z. B. die Familiennamen Gerhard (Gerhart), Heinrich, Peter, Michel, Hans (=Johann), Mathias, Theiß (= Mattheis, Mathias), Weirich, Weyrich (vom althochdeutschen Winni-rihhi = reich an Wiesen und Weidengelände), Bernhard, Thomas und Wolf (= Wolfram), Stephan, Seibert, Seifert (= Siegfried). Am meisten in Hoof und im Ostertal verbreitet ist dabei der Nachname Gerhart (Gerhard).
Es gibt im Ostertal auch Nachnamen, die „Übernamen“ sind, das heißt „auffallende körperliche und geistige Merkmale“ wurden im Nachnamen übernommen: Klein, Groß, Jung, Neu, Lang, Braun, Schwarz, Roth, Kraushaar …
Auch Spitznamen (auch Schalk – und Spottnamen) wurden im Nachnamen übernommen: Haßdenteufel, Scharf, Knapp, Schreier, Grausam, Nix, Schwarm. Schließlich wurden auch Pflanzennamen als Nachnamen übernommen: Holzapfel, Kohl.
Beliebte alte Vornamen im Ostertal
Folgende alte männliche Vornamen sind auch heute noch im Ostertal weit verbreitet: Dieter, Jakob, Johann (Johannes), Adam, August, Theobald, Erhard, Gerhard, Walter, Willi (Wilhelm), Karl, Hans, Hannes, Michel, Werner, Robert, Ludwig, Adelbert, Arthur, Bernhard, Emil, Erwin, Friedrich, Herbert, Hermann, Josef, Adolf und Winfried. Der Vorname Adam war ganz früher sehr stark in Hoof verbreitet, heute fast „ausgestorben“.
Ich erkläre hier die Herkunft und Bedeutung der Namen: Dieter (abgeleitet vom germanischen Kriegsgott „thiu“; daraus wurde im althochdeutschen das Wort „thiudisk“, woraus das Wort „deutsch“ wurde. Dieter ist also der „Deutsche“ (volksdeutsche), weshalb der Name auch im Dritten Reich so oft gewählt wurde.
Jakob kommt aus dem hebräischen „ja aqob“, was so viel wie „Fersenhalter“ bedeutet. Bis ins 19. Jahrhundert wurde der Name oft gewählt, geht er doch auf den Apostel Jakob (Jakobus) zurück. Johann – Johannes (biblischer Vorname von hebr. „joschanan“ = der Herr ist gnädig). August (kommt aus dem lateinischen und heißt „der Erhabene“). Emil (kommt aus dem französischen, lateinischen Ursprungs und bedeutet so viel wie „der Sippenhafte“). Erhard (kommt aus dem althochdeutschen „era“, was so viel wie „Ehre“, „Ruhm“, „Ansehen“ bedeutet). Gerhard 8 aus dem althochdeutschen „ger“ (Speer) und „harti“ (hart). Ein „Ger“ war der Wurfspieß der Germanen). Arthur (kommt aus dem englischen, wahrscheinlich keltischen Ursprungs. Er geht auf den keltischen Sagenkönig Artus zurück). Ludwig (kommt aus dem althochdeutschen Wort „hlut“ (berühmt) und „wig“ (Kampf). Ludwig ist also der „berühmte Kämpfer“). Adelbert. Adalbert (aus dem althochdeutschen „adal“ (edel, vornehm) und „beraht“ (glänzend). Adam (aus der Bibel übernommener Vorname, was eigentlich „Mann aus der roten Erde“ heißt). Robert (kommt von „Rupert“ aus dem niederdeutschen und heißt so viel eine „Rute“ („Gerte“). Werner 8 aus dem althochdeutschen „warjan“ (wehren) und „heri“ (Heer). Herbert (aus dem althochdeutschen „heri“ (Heer) und „beraht“ (glänzend). Hermann