Hoof wie es früher einmal war. Dieter Kremp

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Hoof wie es früher einmal war - Dieter Kremp

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Modder = Mutter, Vadder = Vadder, Radde = Ratten, Schadde = Schatten, Ladde = Latten, Klädde = Klette, Modde = Motten, Wadd = Watte, bedder = bitter, redde = retten.

      „gg“: bagge = backen, drigge = drücken, hugge = hocken, bigge = bücken, mugge = mucken, dugge = ducken, Sogge = Socken, dugge = ducken, stigge = sticken, strigge = stricken, Brigg oder Bregg = Brücke (auch „Breggemer“ = Osterbrücker); bligge = blicken, rigge = rücken ……… aber: Schlaach = Schlag, Daach = Tag, Trooch = Trog, Zuuch = Zug, kluuch = klug, genuuch = genug, Klaach = Klage, Fluuch = Flug.

      Wir haben in geschichtlicher Zeit festgestellt, dass Hoof im 14. Jahrhundert zusammen mit Leitersweiler zu einer Herrschaft gehörte. Seit dieser Zeit rissen die freundschaftlichen und verwandtschaftlichen Bindungen zwischen beiden Dörfern nicht mehr ab, und heute besitzt fast ein Fünftel der Hoofer Einwohner nahe Verwandte in Leitersweiler. Sprachlich findet das seinen Niederschlag in einer engen Durchsetzung der ursprünglich rheinfränkischen Mundart mit moselfränkischem Sprachgut. Am stärksten aber ist das Moselfränkische mit der französischen Revolution eingedrungen. Der katholische Bevölkerungsteil begann damals, nachdem die Revolution allen Menschen die Freizügigkeit beschert hatte, von Grügelborn und Oberkirchen einzuwandern, und besonders das „Grie-elborrer“ Moselfränkisch drang stark durch. Zur Zeit finden wir in der hiesigen Mundart auch schon moselfränkische Ausdrücke:

      Moselfränkisch: Rheinfränkisch:

Ärwet Arwet
dat dass
wat wass
et es (ess)
Korf Korb
Kerw Kerb (Kirmes)
meich mich
deich dich
dau du

      In der Abgeschlossenheit des Leibeigenenseins genügte den Menschen ein kleiner Wortschatz. Es kam nichts vor, was zur Schaffung eines neuen Wortes Anlass geboten hätte. Erst mit der Freizügigkeit und der Industriearbeit wurde das Sprachleben mächtig angeregt. Die Neubildungen der Gegenwart sind zumeist Gemeingut der saarländischen Mundarten. Etliche kernige Bildungen der Vergangenheit sind:

      „Ich gehn do anne“ – Ich gehe da vorbei.

      „ich komme dabber iwwere“ – Ich komme gleich hinüber.

      „Mier gehn alleweil awwere“ – Wir gehen jetzt hinunter.

      „Gehn mier se zwätt“ – Gehen wir zu zweit?

      „Ich war schon degg dort“ – Ich war schon oft dort.

      „korschde“ = die Kruste mitessen (auch kleiner Junge)

      „grommele“ = (grimmig), in den Bart brummen

      „demmele“ = donnern.

      Die Mundart zeigt in ihren Neubildungen das Bestreben nach Anschaulichkeit im Ausdruck, wie wir es eben sahen. Demselben Zwecke diesen viele Redewendungen, die freilich sehr schnell ins Gemeine abgleiten können:

      „Ich schlaan der off de Dääz“ = Ich schlage dir auf den Kopf. („Dääz“ von französisch „tète“ = Kopf). „Du haschd se nedd all emm Kaschde“ = Dir fehlt was im Gehirn. „Du bischd domm wie Holler“. „Ich häwe da an de Gäwwel!“

      Aber auch Nachbardörfer haben sich mit mundartlichen Wörtern immer auf die Schippe genommen. Die Hoofer nennen die Leitersweiler „die Waffelpänz“; die Steinbacher nennen die Ottweiler „Plaschderschesser“ (Pflasterscheißer); die Ottweiler nennen die Steinbacher „Stänbacher Kälwer“; die Steinbacher nennen die Fürther „Feerder Strawwler“ und „Feerder Gäße“.

      Unsere Mundart kennt keine Schachtelsätze. Sie liebt nicht einmal den Nebensatz, wenigstens nicht im Satzgefüge. Alle im Hochdeutschen vorkommenden Nebensätze werden in der Mundart zu Hauptsätzen.

      Die Schriftsprache ist die Trägerin des gesamten geistigen Lebens unseres Volkes, weil sie die Werke unserer Dichter und Denker aufbewahrt. Sie ist das einigende Band aller Menschen deutscher Zunge und von größter nationaler Bedeutung.

      Die Mundart ist nicht weniger wichtig. Sie ist der Spiegel einer Landschaft und der Seele ihrer Bewohner. Beide Sprachen haben ihre Vorzüge und ihre Mängel. Wenn sie sich ergänzen, bedeutet dies für beide einen großen Nutzen. Die Mundart aber ist der unerschöpfliche Quell, aus dem die Schriftsprache immer wieder neue Lebenskräfte schöpfen kann. Ohne die Mundart würde die Schriftsprache entarten und erstarren.

       Wer kennt noch die alten Flurnamen und Gewannbezeichnungen auf der Gemarkung Hoof

      Die Gemarkungsfläche von Hoof beträgt 495 Hektar, davon entfallen 159 Hektar auf stadteigenes Land. Auf der alten Flurkarte von 1842 sind insgesamt 64 Flur- und Gewannbezeichnungen verzeichnet: „Pimbesch“ („Behmbesch“), „Puhl“, „Schanz“, „Fröhn“, „Hagegewann“, „Hollenwiesheck“, „Awerflur“, „Krameldell“, „Eltzenberg“, „Klamesgärten“, „Auf dem Ding“, „Vor dem Ding“, „Auf dem Gericht“, „Reiherswald“, „Bornacker“, „Hundsbuckel“, „Im Quetterling“, „Sandkaut“, „Hirtenwiese“, „Schermeshöhe“, „In der Liebsten Dell“, „Buchengraben“, „Bruchwiese“, „Erschrech“, „Feldwies“, „Kirchengewann“, „An der Augusteiche“, „Betzelbacher Wiese“, „Lochwies“, „Kurz Acht“, „Gerberstall“, „Vorderer Wald“, „Näweziwwel“, „In der Seiters“, „Amtsmannsheck“, „Steinige Gewann“, „Bahmbusch“, „Lange Steinheck“, „Seiterswäldchen“, „Zimmermannsheck“, „Aachter Heck“, „Hasselbach“, „Auleshöh“, „Römerswald“ („Remmeswald“), „Krähenberg“, „Sandkaut“, „Pferchgewann“, „Brommesberg“ (uralte Bezeichnung für „Fröhn“), „Kühunter“, „Engelsdell“, „Buchendell“, „Leienrech“, „Rödelwald“, „Waldwiesheck“, „Auf der Fledermaus“, „Bohnelsheck“, „Weidenbösch“, „Hinterm Kübel“, „Zwiebelsheck“, „Auf der Roth“, „Hirtenroth“, „Kübelskopf“, „Am Nebelberg“, „Auf Solch“, „Im Reinel“, „Tiefenbacher Roth“, „Hirschenroth“ = „Hirschacker“, „Auf Aalenwald“, „In der oberen Dombach“, „Am igelkopf“, „Hasemer Feld“, „Tietwies“, „Kehrberg“ (= Körberg“), „Moosrech“, „Taubenrech“, „Zwerchfeld“, „Em Repsrädchen“, „Auf der Leinkaut“, „Eferschwiese“, „Nassgewann“, „Vorderer Emrich“, „Höllenwies“, „Schladwald“, „Dietenrech“, „Am Keberwald“, „Im Thalbösch“, „Im Gehrn“, „Im Dreistimmchen“, „Auf dem Hofacker“, „In der Büttersweiler am Hofe“, „Steinhiwwel“, „Scherersfeld“, „Gehrenhecke“, „Rödelwald“, „Rosenberg“, „Auf der Holl“. (Leider sind einige uralte Flurnamen nicht mehr zu entziffern.)

      Ich erwähne noch einige interessante Flurnamen auf der Gemarkung Steinbach bei Ottweiler, da wo ich geboren bin. Herkunft und Bedeutung der Flurnamen: „Hienerperch“ (= Hühnerpferch), „Kälwergaarde“ (Kälbergarten), „Krummfeld“ (Grummetfeld), „Trift“ (eine „Trift“ gab es in vielen Dorfgemarkungen. Es ist eine

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