Heilbuch der Schamanen. Felix R. Paturi

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Heilbuch der Schamanen - Felix R. Paturi

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kann man auch im Handel erstehen. Wenn Sie sich für diese Möglichkeit entscheiden, achten Sie bitte darauf, dass sich auf den Tonbandkassetten oder CDs nichts anderes findet als ein monotoner 3- bis 7-Hertz-Rhythmus. Angeboten werden heute auch völlig ungeeignete Machwerke, die von Synthesizer-Meeresrauschen und Vogelgezwitscher bis hin zu esoterischen Sphärenklängen oder säuselnder Schlummermusik mit Subliminals reichen und als schamanische Reisebegleitmusik vertrieben werden. Sie bringen samt und sonders nur Geld für den Produzenten und beinhalten nichts anderes als ablenkende Fremdbeeinflussung.

       Wer sich zu solchen Geräuschen auf eine schamanische Reise begibt, was einem sogar recht leicht fallen kann, setzt das eigene Erleben völlig unkontrollierbaren äußeren Einflüssen aus. Gerade das jedoch gilt es unbedingt zu vermeiden. Ernsthafte schamanische Arbeit ist nämlich das genaue Gegenteil von äußerer Manipulation.

      So genannte Subliminals sprechen das Unterbewusste an. Auf esoterischen Musikkassetten oder CDs sind häufig Affirmationstexte als Subliminals zu finden. Während man die Musik hört, wendet sich beispielsweise eine Affirmation wie »Es geht mir jeden Tag in jeder Hinsicht besser und besser« direkt an tiefere Wahrnehmungsschichten.

      Abschluss der Reisevorbereitungen

      Um Ihre Reisevorbereitungen abzuschließen, dunkeln Sie den Raum, in dem Sie Ihre Reise antreten, weitgehend ab. Das Licht einer Kerze reicht vollkommen. Zünden Sie, wenn Sie möchten, ein Räucherstäbchen an, und legen Sie sich dann auf eine nicht allzu harte Matte oder Decke. Anstatt der Rückenlage können Sie auch eine andere bequeme Haltung einnehmen.

      Dauer und Rückrufsignal

      Die erste Reise führt Sie in die untere Welt und sollte etwa 20 Minuten dauern. Damit das Ende der Reise nicht zu überraschend kommt, wird der Trommler ein Rückrufsignal schlagen. Das sieht so aus:

       A . . . . . . .

       B .... .... .... ....

       C ....................

       A besteht noch aus dem Trommelrhythmus der Reise, B ist das eigentliche Rückrufsignal, C zeichnet sich durch ein etwas leiseres schnelles Trommeln von etwa 30 Sekunden Länge aus und sollte auf keinen Fall kürzer ausfallen. Während dieser Zeitspanne findet der Reisende genügend Zeit, in seine Alltagsrealität zurückzukehren.

      Den äußeren Vorbereitungen folgen noch einige innere, die unentbehrlich sind. Zunächst muss man sich einen Eingang zu seinem Reiseziel, der unteren Welt, suchen. Dazu kann man sich alles vorstellen, was hinabführt: Goldmaries Brunnen ebenso wie die Kellertreppe im eigenen Haus. Als besonders gut haben sich Plätze in der Natur bewährt, die der Reisende kennt und mit denen er angenehme Eindrücke und Erfahrungen verbindet. Auch sie sollten nach unten führen. Eine natürliche Höhle bietet sich dazu an, ebenso wie der Eingang zu einem Fuchs- oder Kaninchenbau, ein hohler Baum o. Ä. Die Größe des Eingangs spielt dabei keine Rolle. Ein mächtiger Vulkankrater eignet sich ebenso wie ein fingerbreiter Felsspalt.

      Sie brauchen keine Angst zu haben, dass Ihnen auf der Reise Schreckliches oder Alptraumhaftes widerfahren könnte. Sollte Ihnen auf Ihrem Weg wirklich etwas Störendes begegnen, dann schicken Sie es einfach fort oder weichen Sie ihm aus. Nichts kann Ihnen gefährlich werden.

      Wie der Zutritt auch beschaffen sein kann

      Der Eingang zum Weg nach unten braucht nicht offensichtlich frei zu sein. D. h., er kann auch im Verborgenen liegen. So können Sie beispielsweise gedanklich in einen gesunden Baumstamm schlüpfen und von dort aus den Wurzeln in die Erde folgen oder in einen Teich springen, untertauchen und sich durch den weichen Boden weiter abwärts bewegen.

       Haben Sie einen solchen Eingang für sich gefunden, dann sollten Sie ganz kurz die Augen schließen und versuchen, Ihr Eingangsszenario bildlich vor sich zu sehen. Das vereinfacht das spätere Reisen. Gelingt diese Visualisierung nicht, so ist das auch kein Problem. Dann können Sie versuchen, sich alles um den Eingang herum auf andere Weise sinnlich zu vergegenwärtigen. Vielleicht können Sie den Wind in den Blättern des Baums hören, in dessen Stamm Sie schlüpfen wollen. Vielleicht können Sie die raue Borke fühlen, vielleicht sind Sie auch ganz einfach von dem Wissen durchdrungen: »Ich bin da, wo ich sein möchte, obwohl ich weder etwas sehe, noch fühle, noch rieche...«

      Bevor Sie den ersten Schritt tun

      Ist es im Raum noch zu hell, dann decken Sie jetzt Ihre Augen ab. Dazu eignet sich beispielsweise eine Schlafmaske oder ein weicher Schal.

       Bevor Sie nun endgültig zu Ihrer ersten schamanischen Reise aufbrechen, formulieren Sie dreimal still: »Ich reise in die untere Welt, um sie kennen zu lernen.«

       Während Sie diesen Satz leise vor sich hin sagen oder denken, beginnt die Trommel. Kümmern Sie sich jetzt nicht weiter um die Formulierung, und lassen Sie sie so stehen. Das Einleitungsanliegen haben Sie gleichsam als Mission vorausgeschickt. Denken Sie sich stattdessen jetzt an Ihren Eingang zur unteren Welt, und gehen, springen oder schlüpfen Sie hinein.

      Unternehmen Sie schamanische Reisen nüchtern und nicht nach Alkohol- oder Drogengenuss, sonst schleicht sich der Schrecken von ganz woanders her ein. Und machen Sie nie den zweiten Schritt vor dein ersten, d. h., halten Sie sich an die Reihenfolge der Reisevorschläge in diesem Buch.

      Sich treiben lassen

      Schon wenig später wird sich die Umgebung verändern. So kann es sein, dass Sie zwar in den Kanal, der vor Ihrem Haus vorbeifließt, gesprungen sind, sich aber plötzlich in einer weiträumigen Tropfsteinhöhle wiederfinden. Sobald ein solcher Wandel eintritt, hören Sie auf, Ihre Reise selbst zu beeinflussen; es sei denn, Sie kommen an bestimmten Stellen nicht weiter.

       Ist das der Fall, dann überprüfen Sie zunächst erst einmal, ob Sie überhaupt weiter wollen oder nicht. Wenn nicht, bleiben Sie, wo Sie sind, und sei es auch noch so dunkel um Sie herum. Zieht es Sie aber weiter, dann suchen Sie nach einem Ausweg; zwängen Sie sich durch einen engen Spalt, oder gehen Sie durch eine scheinbar kompakte Wand hindurch. Sie werden sich wundern, wie leicht das geht. Dies allerdings nur unter einer Voraussetzung: Seien Sie sich bewusst, dass Sie nichts erzwingen können.

      Machen Sie Ihre Erfahrungen

      Bevor Sie Ihre Lektüre an dieser Stelle fortsetzen, sollten Sie auf jeden Fall erste Reiseerfahrungen - auch negativer Art - gesammelt haben. Sonst fühlen Sie sich durch alles, was auf den folgenden Seiten ausgeführt ist, auf Ihren späteren Reisen von vorneherein bevormundet. Dann sehen Sie zwar etwas, können es aber nicht wirklich mit eigenem Erleben identifizieren, weil Sie glauben werden, sich lediglich bildhaft das von einem Fremden Gesagte vorzustellen. Um dieser Gefahr zu entgehen, wiederhole ich meine dringende Bitte: Lesen Sie hier erst weiter, wenn Sie über eigene Reiseerfahrungen verfügen, sonst mag sich der Rest dieses Buchs als ziemlich wertlos für Sie herausstellen. Wie bereichernd dagegen ist es, selbst Erfahrungen zu sammeln und danach die Bestätigung zu finden: Was ich erfahren habe, ist keine bloße Phantasie, sondern eine fremde aber objektive Realität, die sich anderen Menschen ganz ähnlich darstellt und meist auch ähnlich empfunden wird.

      Wenn Sie an dieser Stelle weiterlesen, haben Sie bereits erste Reiseversuche unternommen. Es gibt nun grundsätzlich zwei Ergebnismöglichkeiten: Entweder Sie können auf bestimmte

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