Am Zauberfluss. Ulrich Meyer-Doerpinghaus
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In dieser Zeit verfiel Sulpiz Boisserée noch auf ein weiteres Vorhaben: den Weiterbau und die Vollendung des Kölner Doms. Damit wagte er sich zweifellos an eine Herkulesaufgabe. Es war kein Geringerer als Goethe, der von der »Unausführbarkeit eines so ungeheuren Unternehmens« sprach und wie eine Kassandra warnte, man sehe »das Mährchen vom Thurm zu Babel an den Ufern des Rheins verwirklicht«.40 Davon ließ sich Boisserée aber nicht schrecken. Inspiration für seine Bemühungen lieh er sich von seinem Lehrmeister Schlegel, der den Weiterbau des Kölner Doms nachdrücklich gefordert hatte. Und so arbeitete Boisserée unermüdlich an dem Projekt, seitdem Schlegel aus Köln fortgezogen war. Er spürte alte Baupläne in Archiven und Bibliotheken auf und beschäftigte mehrere Zeichner, Restauratoren und Kupferstecher, mit denen er die Planungen zum Weiterbau des Doms vorantrieb. Zugleich bemühte sich Boisserée, die preußischen Behörden von seinem Vorhaben zu überzeugen und Mittel von privaten Geldgebern einzuwerben. Ein wichtiger Fortschritt war erreicht, als es ihm gelang, den preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm von der Notwendigkeit des Weiterbaus zu überzeugen – der junge Mann soll daraufhin drei Nächte nicht geschlafen haben. Als dieser im Jahr 1840 als Friedrich Wilhelm IV. das königliche Amt antrat, erklärte der »Romantiker auf dem Thron« den Weiterbau des Kölner Doms sogleich zu einem zentralen nationalen Projekt. Zwei Jahre später erfolgte die feierliche Grundsteinlegung. Den Abschluss der Arbeiten sollte Boisserée, der 1854 in Bonn starb, allerdings nicht mehr miterleben: Erst 1880 konnte die Fertigstellung des Doms gefeiert werden.
Friedrich Schlegel indes blieb auch in Wien ein rastloser Intellektueller. In Deutschland mokierte man sich gern darüber, dass der einstige Raufbold nun auf »konziliatorischem Filzschuhe« herumlaufe.41 Schließlich sei der Gelehrte in die Arme der katholischen Kirche geflohen und habe dann auch noch beim österreichischen Kaiser, dem Inbegriff ultrakonservativen Denkens, Unterschlupf gefunden. Schlegel konnte über solche Einschätzungen nur lächeln. Er blieb bis zu seinem Tod im Jahr 1829 der Überzeugung, sich selbst stets treu geblieben zu sein. Dorothea zog danach zu ihrem Sohn Philipp Veit, der inzwischen ein bekannter Maler geworden war, nach Frankfurt am Main, wo sie im Jahr 1839 starb. Zu der Zeit waren schon zahllose Menschen dem Ruf der Rheinromantik gefolgt, die Schlegel einst erfunden hatte.
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