Kidschi Poseidon und Neptuns Takko. Siegrid Graunke Gruel

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Kidschi Poseidon und Neptuns Takko - Siegrid Graunke Gruel

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sagt Poseidon diesmal aber entschieden und gähnt dann einmal kräftig, so dass sich eine riesige Wasserblase über ihn bildet. „Davon dürfen Kinder nichts bekommen, das weißt auch du. So, damit Ruhe jetzt. Wir gehen jetzt schlafen.“

      Man muss nämlich wissen, dass die Meeresgötter, hin und wieder erlesenen Fischkaviar aus ihren großen Meerschaumpfeifen genießen. Aber das tun sie nur zu besonderen speziellen Anlässen, bei denen sie sich den Menschen annähern müssen. Oftmals dann, wenn sie durch ihr Eingreifen Katastrophen verhindern müssen, oder bei Unglücken, welche die Menschen manchmal verursachen, um sie dann mit unerbittlichen Strenge maßzuregeln. Denn die Meeresgötter tragen ja eine große Verantwortung für die Erhaltung und Pflege der Meere, damit kein Unrat in das kostbare Reich der Fische gelangen kann.

      Jetzt schmollt Kidschi ein bisschen und steigt etwas widerwillig in ihre Schlafmuschel. „ … Aber Takko darf das ja und …“, protestiert sie dabei und hätte beinah alles verraten. „Ja?“, fragt Poseidon und dreht sich noch mal um zu ihr. Er ist ja schon beinah hinaus aus ihrer Kindergrotte.

      „Ach nichts, – schöne Nachtdämmerung wünsch ich dir“, sagt Kidschi jetzt schnell und kuschelt sich in ihre rosa Schlafmuschel ein.

      Der nächste Tag ist ja ein Donnerstag, und dann darf sie doch immer mit Takko auf seine Sandbank.

       4

      „Shipseeing“

      Als Takko in den mittleren Ozeanpart eintaucht, sieht er Miria schon von weitem. Sie sitzt in ihrem durchscheinendem Gelatinen Pavillon und schaut mal wieder Schiffegucken.

      Das ist so ähnlich wie bei den Menschen Fernsehen, nur das man dabei nicht auf einen Bildschirm guckt, sondern durch einen langen, langen Schlauch. So ein Schlauch verläuft vom Pavillon durch die Wand und dann endlos weiter durch das Meer, solange, bis das Ende von dem Schlauch irgendeinen Schiffsrumpf findet, an dem es mit seinen Saugnäpfen haften bleibt.

      In den Räumen der Meeresgötter gibt es mindestens einen dieser Schläuche, denn alle lieben Schiffegucken sehr, besonders auch zur Belustigung, wenn Gäste im Hause sind. Und Megarohre nennt man sie. Eigentlich darf Miria um diese Zeit, vor der Mitternachtsstunde, nicht noch „Shipseeing“, wie die Kinder es nennen, – weil sie dann nicht tief genug schläft. Meereskinder brauchen nämlich einen sehr tiefen Schlaf, damit sie nicht von den Seehunden wach werden, die nachts unter dem Wasser spielen. Sind sie nämlich mitten in der Dämmerungsnacht einmal wach geworden, wissen sie meistens überhaupt nicht wo, – oder wer sie eigentlich sind. Und dadurch ist es schon vorgekommen, dass einige von ihnen am frühen Mittag nicht mehr in ihren Schlafmuscheln lagen und auch später einfach nicht mehr aufzufinden waren.

      Sie hatten sich einfach an den Seehunden festgehalten und waren mit ihnen ganz weit davongeschwommen. Und einige von ihnen kannten den weiten Weg nach Hause noch nicht …

      Deshalb wird in Poseidons Palastgebiet üblicherweise streng darauf geachtet, dass kein Kind vor dem Schlafengehen noch mit Shippseeing beschäftigt ist.

      Aber Miria tut es heute Abend einfach trotzdem, denn die Meerjungfrauen haben sich schon gleich zurückgezogen, nachdem sie Miria eingecremt und ihr das Nachtzeug gebracht hatten. Neptun merkt es ja nicht, denn er nächtigt ja, mit ihrer kleinen Schwester Kidschi, eine Ebene über ihrem Pavillon.

      „Heilio ho, Miria!“, begrüßt Takko sie gutgelaunt, als er durch das Pavillonfenster reingetaucht kommt. Man braucht nämlich einfach nur durch das kleine hauchdünne Fenster hindurchtauchen, um hineinzugelangen. Die Fenster sind so angefertigt, dass das Material daraus elastisch und in der Mitte ein winzig kleines Loch ist, welches sich weit öffnet, wenn man hineintaucht – und sich dann wieder zusammenschließt, wenn man durchgetaucht ist.

      „Hei li ho, Takko“, sagt Miria und klopft gleich neben sich auf das Schaumspeckpolster, wo sie drauf sitzt.

      „Gut, dass du kommst. Mein Megarohr hat einen spannenden Film gefunden!“

      Ja, das lässt sich Takko natürlich nicht zweimal sagen, denn nichts ist so aufregend wie die Storys der Menschen. Und schon setzt er sich seine Mikrobrille wieder auf, die man zum Shipseeing braucht, weil man ja mit ihnen durch die Schiffswände hindurch sehen kann.

      Takko stellt auch noch den Nah – und Fernregler, oberhalb vom Megarohr, auf die Stufe 7 richtig ein und macht den Ton etwas lauter, – denn er will ganz genau hören was die Menschen sagen.

      Es wird eine, wirklich, sehr spannende Begebenheit in dem Megarohr gezeigt. In einer, von den vielen kleinen Kajüten dieses Schiffes, sind drei Menschen zu sehen. Oh, zwei von ihnen sind jung! Bestimmt gleichaltrig mit Miria und Takko …, und sie haben so cooles Zeug an!

      Der ältere Herr, welcher noch zu sehen ist, sieht freundlich aus und hat ein Gesicht wie eher ein Junge.

      „Glaubt ihr denn, dass sonst niemand davon weiß?“, fragt er gerade, als Takko es sich neben Miria bequem macht.

      „Bestimmt nicht“, sagt dazu ein Mädchen, das vielleicht in Mirias Alter ist, – also etwa hundertdreißig.

      „So?“, sagt der ältere Herr jetzt wieder. „Dann ist es wohl besser, wenn wir aufpassen, dass es auch niemand erfährt.“ Und jetzt saugt er sogar an einer kleinen Meerschaumpfeife! Und viele kleine Nebelwölkchen schweben durch den Raum!

      „Oh …“, sagt Takko, denn er ist wirklich sehr erstaunt darüber. Menschen, die durch Meerschaumpfeifen blasen wo Nebelwolken rauskommen, hatte er noch nie gesehen.

      „Ja, das machen die jetzt auch“, gibt Miria ihm wichtig zu verstehen. „Ich sah es schon einmal auf einem anderen Schiff. Ein anderer Mann tat …“

      „Sei leise“, unterbricht Takko sie jetzt einfach, denn er will hören was bei den Menschen weiterhin passiert.

      „Wie bitte?“ sagt jetzt aber Miria irritiert, denn Unhöflichkeiten duldet ihre Meeresgottfamilie eigentlich nicht. Deshalb sagt Takko dann auch lieber noch schnell: „Entschuldigung.“

      Im Megarohr ist jetzt zu sehen, wie der Junge von seinem Platz aufsteht und zur Tür geht.

      „Okay, wunderbar! Dann gehen wir’s doch am Besten gleich an, danke Onkelchen“, sagt er dabei.

      „Du bist der beste Onkel im ganzen Universum, Kiyo“, sagt jetzt auch das Mädchen und umarmt den kleinen Herrn einmal fest.

      „Überraschungen müssen sein, sonst ist das Leben nicht aufregend“, sagt der Onkel, lacht dabei und freut sich mit den beiden.

      „Genau! Und ohne Kostümpartys sowieso nicht!“, ruft der Junge noch mal aus, bevor er zur Tür hinaus ist. Und das Mädchen tanzt durch die Kajüte und singt da zu:

      „Keine Faschingsparty ohne Kiyo, Sonny und Henry …, Freitag ist schon nah, ja, oh ja, machen wir’s jetzt klar, oh, oh ja!“

      Doch plötzlich, mit einem Mal, ist durch das Megarohr nichts mehr zu sehen. Nur noch Meerwasser ist zu sehen!

      Ach, die Algenpest wieder!

      Das Megarohr ist vom Schiffsrumpf abgerissen. Wahrscheinlich

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