Is’ ja SAGENhaft! 3 - Norddeutsche Sagen jetzt erst recht!. Lars Kramer

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Is’ ja SAGENhaft! 3 - Norddeutsche Sagen jetzt erst recht! - Lars Kramer

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Sage,

      die fördert Folgendes zu Tage:

      Die schildert, wie ’ne coole Oma,

      schon ziemlich knapp vorm Endzeitkoma,

      noch einmal ihre Kräfte weckt

      und Heldenmut in sich entdeckt.

      Sie wächst da über sich hinaus

      und opfert Hab und Gut und Haus.

      Sie wird, obwohl’s nicht angenehm,

      zur Powerfrau trotz Hüftproblem

      und zeigt, nicht alle von den Greisen

      gehören gleich zum alten Eisen.

      Drum heißt es künftig auch: Je oller,

      desto beherzter, desto toller.

      Nun bitte lest, was ich hier schreib’,

      wie Omma ward zum Heldenweib:

      In Husum fror’s im Winter stark,

      drum froren die Bewohner arg,

      zu Eis erstarr’n vom Zeh zum Kinn

      danach stand ihnen nicht der Sinn,

      vielmehr den Kälteschock zu mindern,

      um den Gefrierbrand zu verhindern.

      Was wirkt da besser als ein Ofen?

      Natürlich Feiern, Saufen, Schwofen.

      Drum machten sie die Not zur Tugend.

      Es gab ein Fest für Alt und Jugend.

      Man traf sich draußen vor der Stadt,

      weil’s da am meisten Freiraum hatt’.

      Es wurden Zelte aufgeschlagen,

      es kurvten schlittbeschuhte Blagen,

      es fuhren aufgemotzte Schlitten,

      es gab Maroni, Mutzen, Fritten,

      es lag zu Hüttengaudi-Musi

      das Volk im dampfenden Jacuzzi“

      und langsam kroch famose Wärme

      durch Hosenbeine in Gedärme.

      Es wurde richtig abgehottet,

      der Winter wurde eingemottet.

      Die ganze Stadt machte ’ne Sause,

      nur eine hockte noch zu Hause.

      Sie blieb zurück und zwar allein,

      aufgrund multipler Zipperlein.

      Es war die Oma, siehe oben,

      die konnt’ sich leider nicht austoben,

      die litt laut ärztlicher Berichte

      an zu geringer Knochendichte.

      Man konnte sagen, skandalös,

      die Gute war schon arg porös

      und für die Party dann tatsächlich

      aufgrund des Rheumas zu gebrechlich.

      Drum blieb die stark verkrümmte Lütte

      nun ganz allein in ihrer Hütte

      und kam auch sonst durch ihre Gicht

      nur selten mal ans Tageslicht.

      Stattdessen sah sie aus der Ferne

      dem Treiben zu und das sehr gerne.

      Sie freute sich an Spiel und Tanz

      aus angemessener Distanz,

      denn günstig lag ihr kleines Reich

      am Rand der Stadt mit Blick vom Deich.

      Von dort aus sah sie ungefähr

      die ganze Szene bis zum Meer

      und konnt’ zum Takt der Partymassen

      die morschen Finger knirschen lassen.

      Doch plötzlich sah die forsche Alte,

      wie sich am Himmel etwas ballte,

      und wie sein Nachtschwarz rasch ergraute,

      weil sich da was zusammenbraute.

      Auf See entstand, als Dunst verpufft’,

      ’ne weiße Wolke in der Luft.

      Und weil’s die Mutti konnte deuten,

      da hörte sie die Glocken läuten.

      Sie jobbte mal auf Hallig Hooge

      als Hobbymeteorologe

      und wusste, das ist gar nicht gut,

      auf weiße Wolke folgt die Flut.

      Ihr war die drohende Gefahr

      vom ersten Nebelfetzen klar.

      Und während sie begann zu beten,

      war’n alle andern noch am Feten.

      Das Blöde war, dass keiner merkte,

      dass sich der Wind plötzlich verstärkte

      und sich recht dreist der „Blanke Hans“

      gleich selbst einlud zum Freudentanz.

      Die Meute steppte weiter nett

      und unbeirrt übers Parkett.

      Die Oma aber unterdessen,

      die tat das Ganze richtig stressen,

      die Wolke wurde immer breiter

      und wuchs sekündlich immer weiter.

      Auch war ihr Weiß, wie Schnee im Harz,

      nun mittlerweile ziemlich schwarz.

      Sie würde weiter kumulieren

      und irgendwann dann explodieren.

      Dann würd’ die Sturmflut ohne Gnaden

      ihr

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