Wellenwasser. Reinhard Kessler
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Zum Autor
Reinhard Kessler, 1953 geboren in Gera in der DDR, kam als Kind 1960 von den heute sogenannten neuen Bundesländern in die heute sogenannten gebrauchten Bundesländer ins Saarland, erfüllte dort die gesetzliche Impfpflicht und Schulpflicht, arbeitete in einem Kinderheim der Arbeiterwohlfahrt in Bexbach, studierte in Saarbrücken Chemie und setzte sich 1984 mit seiner Familie in die Schweiz ab. Nach 26 Jahren in chemischer Gefangenschaft wagte man das Experiment und hat ihn ausgewildert.
Er wohnt heute in einem kleinen Dorf auf der Hochebene des schweizer Tafeljura und geniesst die neu gewonnene Freiheit. Wer ihn treffen will, muss Bergschuhe anziehen und diverse Berghütten abklappern, die Wälder durchstreifen oder einige Wochen im Jahr auf einer kleinen und zum Glück noch nicht so bekannten Ostsee-Insel verbringen.
Reinhard Kessler
Wellenwasser
Deutsch-Schweizer Krimi
Engelsdorfer Verlag
Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.
Copyright (2014) Engelsdorfer Verlag Leipzig Alle Rechte beim Autor
ISBN 9783957444837
Umschlagfoto: Wellenwasser vor der Insel Poel, Foto Erka 2009 (das Floss ist wahrscheinlich ein zurückgelassenes Bauwerk einer Jugend-Feriengruppe) Foto Rückseite: Cap Arcona Denkmal auf Poel, Foto Erka 2013
Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)
Inhaltsverzeichnis
Neustadt, Bürgermeister und Fischebrötchen
Fewo, Provenienzforschung und Spassbären
Vorwort
Man kann nicht gleich mit der Leiche beginnen. Wir sind doch hier nicht beim Fernsehen. Da wird immer gleich die Leiche gefunden und die ermittelnden Teams mit klarer hierarchischer Struktur, also Chef/in plus Hilfskraft, sind mit ihrem teuren Premium-Auto – nur Colombo hatte ein Knitterauto, aber fatalerweise auch ein Knittergesicht und einen Knittermantel – schon am Tatort oder wenigstens nicht weit weg.
Wenn man gleich mit der Leiche anfängt, dann führt das nur zu solchen schein-schlauen Fragen wie etwa: wie kam denn die Leiche die Böschung rauf? Wie kam die Leiche hierher? Mit dem Bus? Lauter solche Sachen halt. In Schüleraufsätzen steht dann entsprechendes Gedankengut: die Leiche kletterte die Böschung rauf und verstarb dort. Das muss doch echt nicht sein.
Konsumenten von Fernsehkrimis sind da mittlerweile aber geprägt oder gar verwöhnt. Man erwartet im Krimi sofort was Spektakuläres – also mindestens eine Leiche – oder aber es bricht gähnende Langeweile aus. Der Vater geht dann Bier holen und die Mutter blättert in der Programmzeitung oder zappt durch – irgendwo muss es doch was Spannendes geben – Greueltaten, Monster, Massaker – irgendwo läuft bestimmt was. „Hauptsach, du hast a Action und a guete Woffn”, sagt der ehemalige Senator dazu.
So läuft das hier aber nicht. Hier ist noch keiner auch nur in der Nähe des Tatortes. Das braucht alles seine Zeit. Das ist jetzt Pech. Aber so ist das nun mal im richtigen Leben. Die Beteiligten müssen erst mal gelebt haben und anreisen. Dumm, aber notwendig. Danach kann überhaupt erst jemand dort umgebracht werden und dann beginnen die Ermittlungen. So geht das.
Wenn aber das Opfer noch nicht in der Nähe des Tatortes ist und auch einer der beiden Hauptermittler sich noch rund 1’000 km entfernt in der Schweiz aufhält, dort zuhause sitzt und seine Urlaubs-Reiseroute plant – „auf dieser Route fallen Mautgebühren an” – dann braucht es einfach Geduld.
Erst müssen sich die Beteiligten auf den Weg zur Insel Poel machen und dann noch was: wer kennt überhaupt den schweizer Kommissar Jelato und seinen schwarzen Freund, den Kommissar Gerome aus Wismar? Die beiden Freunde müssen sich zuerst mal nach langer Zeit wieder treffen und das ist doch nicht so einfach. Dafür braucht es einen Riesen-Zufall. Verabredet sind sie jedenfalls nicht.
Für