Beutewelt VII: Weltenbrand. Alexander Merow
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Alexander Merow
BEUTEWELT VII
Weltenbrand
Roman
Engelsdorfer Verlag
Leipzig
2015
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Copyright (2015) Engelsdorfer Verlag
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Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)
Inhalt
Der Aufstieg des Goldenen Reiches
Der Dritte Weltkrieg
General Kohlhaas betrachtete den Horizont und sah einigen Vögeln zu, die langsam durch die Lüfte glitten. Hinter ihm standen ein Dutzend schwere Gunjin Panzer und drei mobile Geschütze, weiterhin einige Soldaten der Warägergarde, der Elitetruppe der Volksarmee. Etwas weiter entfernt hatten seine Männer ihr Lager aufgeschlagen. Alle warteten bereits seit mehreren Tagen auf eine Entscheidung des Oberkommandos.
Tschistokjows Soldaten hatten sich nach der atomaren Vernichtung Berlins wieder nach Osten zurückgezogen. Dieser Krieg hatte die nächste Stufe erklommen, das wusste Frank tief in seinem Inneren. Der Schrecken, der nun kommen würde, war nicht mehr aufzuhalten. Die Logenbrüder hatten seine Geburtsstadt mit einem furchtbaren Nuklearschlag vom Antlitz der Erde gefegt. Frank war noch immer schockiert und verstört aufgrund dieses barbarischen Aktes.
„Es war dir doch von Anfang an klar gewesen, oder?“, sagte er leise zu sich selbst. „Warst du tatsächlich so naiv, zu glauben, dass sie vor dem Einsatz von Atomwaffen zurückschrecken würden? Nein, Frank, du wusstest von Anfang an, dass sie es eines Tages tun würden.“
Über 3 Millionen Menschen waren in den Feuerstürmen der Atombomben verglüht, ganze Straßenzüge von der nuklearen Hölle verschluckt worden; große und kleine Häuser, schöne und hässliche Gebäude, Frauen, Kinder, Greise – der atomare Tod hatte keine Unterschiede gemacht und einfach alles ausgetilgt.
Frank ging noch einige Meter geradeaus, um für einen Moment ganz für sich zu sein. Niemand sollte ihn in diesem Zustand sehen, ihn, den „Achilles von Weißrussland“, den größten Helden der Volksarmee. Wie hatte ihn die Kriegspropaganda der Rus schon verherrlicht, seinen Mythos als unverwundbaren, furchtlosen Recken aufgebaut und genährt. Und das war jetzt der große „Achilles“, diese verunsicherte, depressive und müde Jammergestalt, die irgendwo in Ostdeutschland auf einer Wiese stand und nicht mehr ein noch aus wusste.
„Warum hast du mir dieses Leben gegeben, Gott?“, flüsterte er, den Blick zum Himmel gewandt. „Warum hast du mich in dieses Zeitalter der Finsternis geschickt? Was habe ich in meinen früheren Leben verbrochen, dass du mir das antun musstest?“
Kohlhaas dachte an seine geliebte Julia und seinen Sohn Friedrich, die sich im kleinen Dörfchen Ivas im fernen Litauen verkrochen hatten und darauf warteten, dass dieser Krieg mit all seinen alptraumhaften Schrecken weiterging. Und so wie sie zitterten Milliarden Menschen in allen Erdteilen, wissend, dass der