Beutewelt VII: Weltenbrand. Alexander Merow

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Beutewelt VII: Weltenbrand - Alexander Merow

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und Londons saß den Menschen noch immer tief in den Knochen und sie rechneten jeden Tag damit, dass das gegenseitige Bombardieren mit Kernwaffen fortgesetzt wurde. Doch zunächst verzichteten sowohl die Weltregierung als auch der Nationenbund auf den Einsatz der gefürchteten Massenvernichtungswaffen, die ganze Städte mitsamt ihren Bewohnern, ihren historischen Gebäuden und allen wundervollen Kulturdenkmälern auf einen Schlag ausradieren konnten.

      Artur Tschistokjows Gesicht erfüllte den Fernsehbildschirm und der russische Präsident blickte mit ernster Miene in die Kamera. Er saß an einem schmucklosen Schreibtisch in einem hell ausgeleuchteten Raum. Hinter ihm schmückte eine Drachenkopffahne die graue Betonwand des Atombunkers. Heute sprach der Präsident erneut zum russischen Volk. Er wirkte, obwohl man ihn so gut es ging zurechtgemacht hatte, traurig und erschöpft.

      „Meine lieben Landsleute!

       Die Mächte des Hasses und der Menschheitszerstörung haben unser tapferes Volk inzwischen in einen schrecklichen Krieg gedrängt und versuchen mit allen Mitteln, den Nationenbund zu vernichten. Ihr satanischer Groll gegen alles Schöne und Gute hat sie einmal mehr dazu verleitet, auch mit den unmenschlichsten und furchtbarsten Waffen gegen die Menschen Russlands vorzugehen. Wo ihre Sklavenhorden plündernd und mordend durch die Lande ziehen, da hinterlassen sie Zerstörung, Chaos und Leid. Gehetzt von den knallenden Peitschen ihrer Herren, rennen sie gegen unsere Abwehrfronten an, um in unsere Städte, Dörfer und Landschaften einzudringen. Diese Bestien in Menschengestalt, die unsere Frauen vergewaltigen und unsere Kinder erschlagen, kennen nur ein Ziel: Die völlige Vernichtung von allem, was uns lieb und teuer ist.

      Derweil versuchen unsere tapferen Soldaten mit aller Kraft, dem Ansturm des Bösen stand zu halten. Sie setzen ihr Leben in blutigen Schlachten an unzähligen Orten ein, um unser geliebtes Volk vor dem Untergang zu bewahren. Die atomare Zerstörung Berlins durch unsere Feinde, die Kinder des Teufels, hat mir wieder einmal vor Augen geführt, dass diese geborenen Verbrecher nur mit rücksichtsloser Entschlossenheit und den gleichen brutalen Mitteln aufgehalten werden können. Ihr Hass auf jedes Volk, das lediglich seine Freiheit beansprucht, kennt keine Grenzen. Ihnen ist jede Teufelei recht, um die Menschheit für immer in eine Hölle aus Zerfall und ewiger Sklaverei zu treiben.

      Ich bin in diesen Stunden bei euch, meine russischen Brüder und Schwestern. Ich fühle mit euch und weiß, was viele von euch zu erdulden haben. Ich denke an jeden unserer tapferen Soldaten an der Front, an jede russische Frau und jedes russische Kind, das versucht, den Klauen der Völkermörder zu entkommen.

      Ich selbst kämpfe nunmehr seit vielen Jahren gegen die Logenbrüder, diese internationale Verbrecherorganisation aus Kriegstreibern und Menschenschindern. Ich selbst kenne das furchtbare Leid, all die Entbehrungen, die der Kampf gegen unsere Feinde beinhaltet. Doch sie sollen wissen, dass sie unseren Willen nicht brechen können. Selbst wenn sie ihre grausamen Sklavenhorden auf unser Volk hetzen oder Millionen unschuldige Menschen mit Atombomben ermorden.

      Meine geliebten Brüder und Schwestern, geliebtes russisches Volk, es gibt nun kein Zurück mehr in diesem Krieg, der das Schicksal der Menschheit wie kein zweiter bestimmen wird. Ich habe immer an unseren Sieg geglaubt und ich habe auch jetzt keinen Zweifel daran, dass wir die Krake, die die Welt zu erwürgen droht, am Ende doch erschlagen werden. Dafür müssen wir jedoch alle wie eine unzerbrechliche Mauer hinter unseren kämpfenden Truppen stehen. Dafür müssen wir aber unsere Herzen mit dem unzerstörbaren Glauben an den Sieg …“

      Julia schaltete den Fernseher aus und verließ das Wohnzimmer. Sie ging ins Kinderzimmer, wo sie der kleine Friedrich mit nachdenklichem Blick erwartete.

      „Hast du dir wieder Onkel Artur im Fernsehen angesehen, Mama?“, fragte der Junge. Er sah zu seiner Mutter auf.

      „Ja, der ist ständig im Fernsehen. Allerdings muss ich ihn auch nicht den ganzen Tag hören oder sehen“, antwortete Julia genervt.

      „Papa ist Arturs bester Soldat, oder?“

      „Keine Ahnung, Friedrich! Ich wünschte, er wäre überhaupt kein Soldat.“

      „In der Grundschule hat uns Herr Kalita einmal gesagt, dass Papa uns alle vor den bösen Leuten gerettet hat. Stimmt das?“

      Julia stöhnte auf, sie strich Friedrich über den Kopf. „Kann schon sein. Papa rettet immer alle vor irgendwelchen bösen Leuten …“

      „Und jetzt haben die bösen Leute die Stadt zerstört, aus der Papa kommt, oder?“

      „Mit solchen Dingen solltest du dich gar nicht beschäftigen, Friedrich. Lies doch noch ein Buch oder male ein Bild“, murmelte Julia. Sie ging zum Fenster.

      „Aber die Leute in der Stadt, aus der Papa kommt, hat er nicht retten können, oder?“, bohrte der Junge nach.

      Die Tochter des Außenministers drehte sich wieder um und sah ihren Sohn mit traurigen Augen an. Für einen Moment fehlten ihr die Worte, doch dann sagte sie: „Es reicht jetzt, Friedrich! Ich will nichts mehr davon hören, verstanden?“

      General Kohlhaas hatte seinen Truppen befohlen, sich wieder von Eilenburg abzuwenden, da der Widerstand der GCF zu groß war und der Feind weitere Verstärkungen erhalten hatte. Jetzt galt es, Riesa zu halten, wo sie die Bevölkerung zuvor mit lautem Jubelgeschrei begrüßt hatte. Tausende von Warägern hatten sich inzwischen rund um die Stadt eingegraben und versuchten, den vorrückenden Feind aufzuhalten. Bisher war es lediglich die Vorhut der noch kommenden Hauptstreitmacht der GCF, doch diese war schon groß genug.

      Zuerst brachten die Truppen des Weltverbundes ihre Artillerie in Stellung; dann begannen sie sofort damit, Riesa zu beschießen. Neben gewöhnlichen Geschossen wurden die Waräger auch mit einem Hagel aus Giftgasgranaten eingedeckt, um sie aus ihren Stellungen zu treiben. Das mörderische Trommelfeuer dauerte mehrere Stunden und kostete vielen Soldaten das Leben.

      Schließlich folgte ein feindlicher Panzer- und Infanterieangriff. Frank und seine Waräger empfingen die vorrückenden GCF-Verbände mit einem wütenden Sperrfeuer, während sich die mit Plasmawerfern ausgerüsteten Männer ausschließlich den Panzern widmeten. Dieser erste Angriff dauerte bis tief in die Nacht hinein, doch es gelang den Verteidigern, Riesa unter großen Verlusten zu halten. Irgendwann zogen sich die GCF-Soldaten wieder zurück, um am nächsten Tag zur Mittagsstunde einen weiteren Sturmangriff zu starten.

      So ging es eine ganze Woche lang. Bald waren große Teile der Stadt von der feindlichen Artillerie in Stücke geschossen worden und noch immer prasselten Schauer aus Giftgasgranaten vom Himmel herab, die unter den Warägern und der Zivilbevölkerung furchtbare Opfer forderten.

      Schließlich befahl Frank einen Ausfall und schickte einige motorisierte Trupps los, um die feindlichen Geschütze zu zerstören. Die kühne Aktion gelang, wobei erneut viele Elitesoldaten des Nationenbundes den Tod fanden. Wenig später traf die von Frank angeforderte Verstärkung in Form einiger Volksarmeeverbände ein und die Stellungen konnten verstärkt werden.

      Doch der Gegner hatte sich inzwischen geschickt um die Stadt herum positioniert und ebenfalls weiteren Nachschub erhalten. Die Sturmangriffe, Ausfälle und Häuserkämpfe rund um Riesa gingen ohne Pause weiter, wobei keine Seite die Oberhand gewinnen konnte. Nach einer weiteren Woche voller erbitterter Feuergefechte, versammelten sich die GCF-Soldaten schließlich zur großen, alles entscheidenden Attacke.

       Grabenkämpfe

      Diesmal waren es Tausende. Ganze Schwärme feindlicher Soldaten rückten im Morgengrauen in Richtung Riesa vor; im Schutz der Panzer versuchten sie, näher an die Stellungen der Volksarmisten und Waräger heranzukommen. Um Frank herum

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