Beutewelt VII: Weltenbrand. Alexander Merow
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Beutewelt VII: Weltenbrand - Alexander Merow страница 6
„Plasmawerfer schießen auf die Panzer in W-5! Sperrfeuer auf das Gebiet zwischen Wald und Landstraße! Planquadrat W-9!“, schrie Kohlhaas so laut er konnte.
Die schweren Maschinengewehre der Waräger schossen einen vorstürmenden Trupp GCF-Soldaten in einigen hundert Metern Entfernung zusammen, während konzentriertes Plasmafeuer fünf feindliche Panzer zerstörte.
„Passt auf V-6 auf! Da kommt eine ganze Horde!“, warnte Frank seine Soldaten. Nur Sekunden später wurde das Abwehrfeuer auf ein anderes Ziel umgeleitet.
Zahlreiche GCF-Soldaten brachen daraufhin schreiend zusammen, doch aus dem Hintergrund kamen bereits die nächsten feindlichen Trupps. Irgendwann waren es so viele, dass die wie wild feuernden Volksarmisten und Waräger immer mehr Probleme hatten, den Feind niederzuhalten.
„Granatenwerfer bereithalten!“, brüllte Frank nervös, während die feindliche Infanterie näher kam.
Einige Minuten später schlugen Granaten zwischen den Gegnern ein, Dutzende von ihnen zerfetzend. Dem Granatenwerferbeschuss folgte ein weiterer Kugelhagel aus Pika Sturmgewehren und schweren Stand-MGs.
„Wartet kurz! Lasst sie näher herankommen!“, befahl Kohlhaas.
Die GCF-Soldaten schossen indes selbst mit allem, was sie hatten, zurück. Es gelang ihnen, einige Stellungen der Volksarmisten zu erreichen und diese in einem brutalen Hauen, Schießen und Stechen einzunehmen. Brüllend stürmten sie weiter vorwärts, um mitten in das perfekt koordinierte Abwehrfeuer der Warägergarde hinein zu rennen.
„Warten!“, brüllte Frank in sein Funkgerät und konnte aufgrund des Lärms kaum noch sein eigenes Wort verstehen.
Bald hatte der größte Teil der GCF-Soldaten die Schützengräben der Waräger schon fast erreicht und es hagelte Handgranaten. Dann griffen die Feinde auf breiter Front an; sie wollten die Stellungen der Rus im Sturm erobern.
„Jetzt!“, gellte Kohlhaas.
Zwischen einigen Häuserruinen wurden mehrere Transportpanzer sichtbar. Die schwarzgrauen Fahrzeuge rasten los, umfuhren die Masse der gegnerischen Infanterie an der Flanke und donnerten mit ununterbrochen hämmernden Maschinenkanonen auf die GCF-Soldaten zu. Dann spuckten sie auf einen Schlag mehrere Trupps Warägergardisten in schweren Ferroplastinrüstungen aus.
„Gegenangriff!“, ordnete Frank an.
Seine Männer sprangen aus den Gräben und stürmten wild um sich schießend auf die durch den unerwarteten Flankenangriff in Unordnung geratenen Feinde zu. Innerhalb von Minuten war die Verwirrung in den Reihen der Gegner so groß, dass viele der feindlichen Soldaten die Nerven verloren und sich zur Flucht wandten. Die motorisierten Verbände der Warägergarde und die ungestüm gewordene Infanterie setzten ihnen nach und massakrierten so viele, wie sie erwischen konnten.
Ein feindlicher Panzervorstoß konnte wenig später noch einmal vom Abwehrfeuer der Plasmawaffen zurückgeschlagen werden. Dennoch dauerte die Schlacht noch mehrere Stunden, was nichts daran änderte, dass der feindliche Großangriff auf Riesa am Ende fehlgeschlagen war.
Auch die anderen Stadtteile hatten erfolgreich verteidigt werden können, wenn auch unter großen Verlusten. Nun jedoch waren die Rus am Zug und unternahmen in der folgenden Nacht selbst eine Gegenoffensive. Nach weiteren heftigen Kämpfen musste sich die GCF schließlich einige Kilometer nach Westen zurückziehen, um erst einmal auf Verstärkung zu warten.
General Kohlhaas und seine Männer jubelten. Doch die Freude über diesen im Grunde unbedeutenden Sieg währte nicht lange, denn das Oberkommando gab den Befehl, so schnell wie möglich nach Leipzig vorzurücken. Dort bahnte sich ein Volksaufstand an.
Der Anführer der Freiheitsbewegung lief aufgeregt durch sein grell erleuchtetes Büro im untersten Geschoss des Atombunkers. Diesmal war nur Außenminister Wilden bei ihm. Der Deutsche hörte den endlosen Vorträgen des russischen Staatsoberhauptes bereits seit Stunden zu. Was er ansonsten selbst gerne in aller Ausgiebigkeit praktizierte, nämlich seinen Mitmenschen die Welt zu erklären, übernahm heute Artur Tschistokjow.
„Bevor sich unsere Feinde der Menschheit offen als Tyrannen gezeigt haben, vertraten sie zum Schein die genau gegenteiligen Thesen, um die Völker der Erde zu verwirren. Sie waren immer die Ersten, die nach „Freiheit“, „Gleichheit“, „Demokratie“ und so weiter geschrieen haben. Und während sie ihre Heucheleien hinausposaunten, haben sie sich neben dem Finanzwesen vor allem auch die Medien unter den Nagel gerissen. Wie töricht und naiv waren unsere Vorfahren, dass sie so etwas zuließen.
Nach außen hin redeten die Logenbrüder von einer angeblich „freien Presse“, doch kontrollierten sie die Macht der Medien im Hintergrund mit aller Entschlossenheit. Es kam der Tag, da waren die großen Zeitungen und Fernsehsender allesamt in ihrer Gewalt.
Die alten Staaten gaben die Medien, als wichtigste Instrumente der Massenbeeinflussung, in ihrer Dummheit aus den Händen. Schließlich gehörten sie irgendwann ihren Feinden, dienten ihren Plänen, säten Zweitracht unter den Völkern und manipulierten die Massen so, wie es die Logenbrüder für nötig erachteten.
Wir aber sind von Anfang an ehrlich gewesen! In den von uns beherrschten Gebieten dient jede Zeitung und jeder Fernseh- oder Radiosender unserem Kampf! Sie sind Eigentum unseres Staates, predigen nur und ohne Ausnahme unsere Weltanschauung! Wir haben sie dem Feind aus den Klauen gerissen, der sie als Werkzeuge der Geistesvergiftung für seine Zwecke missbraucht hat. Nun gehören sie uns und sind unsere Waffen in diesem Glaubensweltkrieg.
Alle unsere Medien haben nur ein Ziel, auch wenn sie von der Art und Weise, wie sie es tun, manchmal unterschiedlich vorgehen: Sie impfen das geistige Gegengift in den Kopf unseres Volkes! Nie wieder werden wir sie aus den Händen geben! Sie sind die Artillerie des gesprochenen und geschriebenen Wortes, die an vorderster Front mithilft, den Weltfeind zu vernichten!“
Wilden schmunzelte, denn diese Dinge wusste er selbst nur zu gut. „Alles andere wäre dumm und hätte uns schon längst das Genick gebrochen.“
Artur Tschistokjow wechselte ins Deutsche und erwiderte: „Daran es gibt keine Zweifel, mein Freund. Eine andere Form von Widerstand, als wie wir ihn machen, ist einfach gar nicht möglich, verstehst du? Dafür der Feind ist viel zu gefährlich und hat zu großen Macht. Wir mussten eine Bewegung machen, die aufgebaut ist wie ein Armee.“
„Heute wirkst du jedenfalls etwas entspannter als in den letzten Tagen, Artur. Das freut mich“, bemerkte Wilden.
Der blonde Russe versuchte zu lächeln. Er nickte, um sich dann auf den Stuhl hinter seinem Schreibtisch zu setzen.
„Den ganzen Tag ich mache nichts anderes als nur auf die Karte der Welt schauen. Kämpfen hier und überall. Es ist eine Qual für meine Nerven“, gestand Tschistokjow.
„Es ist für uns alle ein Graus!“, antwortete der grauhaarige Deutsche und stieß einen leisen Seufzer aus.
„Graus? Was ist das?“, wunderte sich Tschistokjow.
„So etwas wie „Qual“. Es ist schrecklich“, erklärte Wilden schmunzelnd.
Der Anführer der Rus sank hinter dem Schreibtisch zusammen und sagte für