Selig sind die Loser. Frank Bonkowski
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Ein anderer Freund ist in einer ähnlichen Situation. Auch ihm ist die Verantwortung für Arbeit und Familie über den Kopf gewachsen. Aber statt zu trinken, betet er viel und singt Loblieder, die ihm das Gefühl geben, dass alles gut werden wird. Die Lieder und Gebete helfen ihm, mit dem Stress fertigzuwerden, aber zur Lösung tragen sie leider ebenfalls nichts bei.
Die Geschichte des Wanderers will uns sagen, dass wir die Dinge, die in dieser Welt schiefliegen, angehen müssen. Es hilft nichts, „auf Gott zu vertrauen“, wenn das bedeutet, dass wir nicht selbst tätig werden.
Zum Nachdenken
Hast du dich schon einmal durch Beten vor der Arbeit gedrückt?
7. Die Blinden und der Elefant
Eine Gruppe von Blinden unternahm eines Tages einen Ausflug in einen Zoo. Jemand hatte ihnen erzählt, wie großartig die Elefanten dort seien, und so begaben sie sich schnurstracks zum Elefantengehege. Dort angekommen baten sie den Zoowärter, die mächtigen Tiere doch einmal betasten zu dürfen. Der Zoowärter hatte nichts dagegen.
Als sie sich anschließend über die Beschaffenheit der Elefanten unterhielten, fielen ihre Beschreibungen recht unterschiedlich aus (du kannst ja versuchen zu raten, welchen Körperteil die Blinden jeweils betastet haben):
Der erste beschrieb das Tier als einen langen, dünnen Feuerwehrschlauch!
Der nächste als einen mächtigen Baumstamm!
„Nein, nein, das Tier ist wie ein riesiges Stück Papier oder ein sehr dünnes Tuch!“, war sich der dritte sicher.
„Ihr habt ja alle keine Ahnung: Er ist geformt wie ein krummer, spitzer Speer!“
KOMMENTAR
Als mein Autohändler neulich mitbekam, dass ich Pastor bin, sagte er etwas, was ich in einem solchen Fall sehr häufig zu hören bekomme: „Ich bin Realist! Ich kann mit einem übernatürlichen Wesen überhaupt nichts anfangen!“ Das stellte mich mal wieder vor die schwierige Aufgabe, ihm meinen Gott zu erklären. Wie macht man das? Denn genau wie bei den Blinden beschränkt sich auch meine Erkenntnis nur auf einzelne Aspekte von ihm.
Ich habe dann versucht, auf Erfahrungen und Erlebnisse zu verweisen, in denen auch Menschen, die nicht an Gott glauben, merken, dass da „mehr“ sein muss: Wenn ein Baby geboren wird, spüren wir, dass hier etwas geschieht, das unseren Verstand überragt. Wir empfinden eine tiefe Ehrfurcht, ohne genau zu wissen, vor wem eigentlich.
Wenn irgendwo Unrecht passiert, dann ist sie da, diese Hoffnung, dass sich „jemand“ darum kümmern wird!
Wenn einem Schwachen Recht verschafft wird, dann fühlen wir tief in uns, dass das „richtig“ ist, ohne uns zu fragen, woher wir das eigentlich wissen.
Zum Nachdenken
Es ist nicht einfach, aber probiere es trotzdem mal: Worte zu finden, die unseren unbeschreiblichen Gott so beschreiben, dass ein Freund/eine Freundin beginnt, sich für ihn zu interessieren!
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