Mentalcoaching. Petra Rassmann
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Probieren Sie es einfach aus! Eins ist so sicher wie das sprichwörtliche Amen in der Kirche: Lebensnotwendig ist ein Coach oder Mentaltrainer nicht. Er ist reiner Luxus. Wenn Sie jedoch ähnlich wie ein Spitzensportler oder unsere Topmanager das Beste aus sich herausholen möchten, dann sollten Sie sich diesen Luxus gönnen. Eines möchte ich Ihnen beim Lesen des Buches mit auf den Weg geben: Viele der Anregungen in meinem Buch sind leicht nachvollziehbar und kommen Ihnen sehr wahrscheinlich logisch vor. Das wenigste wird neu für Sie sein. Ich bitte Sie dennoch, die Übungen ernst zu nehmen. Es reicht nicht, einfach nur zu lesen. Denn Lesen und aktiv zu werden sind zwei vollkommen verschiedene Paar Schuhe. Wenn es ausreichen würde, nur zu lesen, wären wir alle in allem im Handumdrehen perfekt. Ganz so leicht ist es aber auch nicht. Sie finden am Ende eines jeden Kapitels daher ein Aufgabenblatt, das Sie gern nutzen können.
Lassen Sie uns starten!
1. Stärken Sie Ihre Stärken
Man unterscheidet zwischen zwei Arten von Fähigkeiten: erlernte Fähigkeiten und gottgegebene Fähigkeiten. Mit den erlernten Fähigkeiten müssen wir hart arbeiten, an dem gottgegebenen Talent müssen wir nur von Zeit zu Zeit rühren.
Pearl Bailey
In unserem ersten Kapitel soll es um Ihre Stärken, Ihre Talente, Ihre einzigartigen Fähigkeiten gehen. Die meisten Menschen sind sich der Tatsache, wie einzigartig sie sind, was sie alles können, was in ihnen steckt, kaum oder gar nicht bewusst.
Das soll sich ändern. Wir werden uns damit beschäftigen, was wir alles können und wie wenig es ausmacht, auch Dinge nicht zu können. Wir alle kennen Menschen, die das, was wir nicht können, umso besser können. Wunderbar. Nutzen wir das und stellen als Gegenleistung zur Verfügung, was wir besonders gut können. Nur leider glauben viele Menschen, dass das fast nichts ist. Irrtum! Jeder Mensch kann einige Dinge sehr gut, andere weniger gut. Das Problem ist nur, dass wir unsere eigenen Talente und Fähigkeiten oft als Selbstverständlichkeit betrachten. Wir nehmen nicht wahr, dass sie besonders sind, dass sie uns ausmachen und nicht jedem so leicht fallen, wie uns selbst. Wir sind daran gewöhnt und glauben, jeder andere könne das auch. Dem ist definitiv nicht so.
Deshalb werden wir uns im ersten Schritt damit beschäftigen Ihre Stärken und Ihre Fähigkeiten herauszufinden. Im Kapitel 1.2. wird es dann darum gehen, dass Sie sich bestärken lassen. Wir werden üben, uns mal so richtig im »gut sein« zu baden. Das erscheint Ihnen übertrieben? Lassen Sie sich darauf ein! Es tut gut. Und wir haben und gönnen es uns ohnehin viel zu selten.
In Kapitel 1.3. und 1.4. beschäftigen wir uns dann mit unseren Schwächen. Aber ohne den berühmten erhobenen Zeigefinger. Ganz im Gegenteil: Wir werden versuchen, uns selbst unsere ohnehin nur kleinen Schwächen zu verzeihen und die eine oder andere mit einem gütigen Lächeln zu betrachten.
Wie sagte einmal ein amerikanischer Theologe:
Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Wenn wir danach wissen, wo unsere Stärken liegen und wie unsere Schwächen aussehen, wird es abschließend darum gehen, unsere Stärken zu perfektionieren. Und die Dinge, bei denen wir nicht so stark sind, abzugeben an Menschen, deren Stärke genau dort liegt. Wir schauen uns an, wie man richtig delegiert und sich so gleichzeitig Zeit schafft für die Dinge, die man selbst viel besser kann.
1.1. Finden Sie Ihre Stärken
Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig.
Albert Einstein
Vermutlich kennen Sie das: Wir machen etwas gut, vielleicht sogar richtig gut, tun aber so, als wäre es nur Zufall oder eben Glück. Warum? Weil wir es so gelernt haben. Nicht zu stolz zu sein, nicht zu sehr hervorzustechen. Und was ist passiert? Wir wissen kaum noch, was wir richtig gut können. Und wenn doch, dann verraten wir es besser niemandem. In diesem Kapital wird es darum gehen, unsere Stärken zu finden und wir werden sie jedem verraten.
Jeder von uns, Sie auch, hat bestimmte Talente und Fähigkeiten. Dinge, die Sie besser können als andere Menschen. Dinge, die Ihnen Freude machen. Heute geht es darum, sich diese Talente und Fähigkeiten bewusst zu machen und sie nicht mehr als Zufall zu betrachten. Manchmal wissen wir um unsere Talente oder Fähigkeiten, nehmen sie aber als etwas ganz Selbstverständliches hin und schenken ihnen wenig Beachtung. Wir gehen einfach davon aus, dass Dinge, die uns leicht fallen auch allen anderen Menschen leicht fallen oder verstecken sie, damit sich ein anderer nicht unterlegen fühlt. Die meisten Menschen werden so erzogen. Zu Hause, im Kindergarten oder in der Schule haben wir gelernt, dass man nicht angeben darf. Ab einem gewissen Alter sagt man eben nicht mehr: »Ätsch, ich kann das aber besser«. Wenn Sie dann auch noch spielend erfolgreich sind, leicht Ihr Geld verdienen, Spaß an dem haben, was Sie tun und das auch noch offen sagen, sind Sie suspekt. Denn wir glauben, wir müssten unser Geld durch harte Arbeit verdienen. Der, der am härtesten und am meisten arbeitet, darf am meisten verdienen. Und wenn er sich dabei auch noch quält, erscheint es einem doppelt ungerecht, wenn der, der Spaß hat, mehr bekommt. Aber warum? Weshalb sollten Sie nicht spielend Ihr Geld verdienen, wieso sich nicht an Ihren Fähigkeiten freuen, warum nicht durch Ihre Talente Ihren Lebensunterhalt sichern und am Abend nach Hause kommen und sich auf den morgigen Arbeitstag freuen? Weil andere doch härter dafür arbeiten?
Schauen Sie sich um: Menschen, die mit ihren Talenten und Fähigkeiten ihr Geld verdienen, die ihr Hobby zu ihrem Beruf gemacht haben, arbeiten nicht weniger und nicht weniger hart. Kein Spitzensportler nimmt nur wegen seines Talentes an einer Weltmeisterschaft teil. Oder glauben Sie, dass Spitzensportler, wie die Klitschko-Brüder, Mario Gomez oder Christiano Ronaldo, Michael Schuhmacher oder Sebastian Vettel, Boris Becker oder Steffi Graf oder auch ein Tiger Woods nicht hart für ihren Erfolg arbeiten? Sie stehen Tag für Tag mehrere Stunden auf dem Golf- oder Fußballplatz, im Ring oder sitzen im Auto. Ihr Job ist das Training. Kein großer Pianist ist weltberühmt geworden, ohne tägliches Üben am Klavier. Und auch unsere Politiker wären nicht da, wo sie sind, ohne ihre Stärken. Angela Merkels Führungsrolle in Europa ist eng an ihre mentale Stärke gekoppelt und auch ein Gerhard Schröder hat in seiner Redegewandtheit seine Stärke gefunden und perfektioniert und ist so zum Medienkanzler geworden. Sie alle arbeiten für ihr Geld, auch wenn es oft anderes erscheint, da sie etwas machen, das sie sich ausgesucht haben. Aber eines unterscheidet sie von vielen anderen Menschen. Sie tun das, was sie lieben. Sie machen einen Job, der Ihren Talenten und Fähigkeiten entspricht. Einige haben ihr Hobby zum Beruf gemacht. Und wissen Sie, was man an diesen Stellen noch beobachten kann: Menschen, die machen, was sie lieben, sind überdurchschnittlich oft erfolgreich und verdienen meistens deutlich mehr als der Durchschnitt. Was machen diese Menschen anders als andere? Ihr Geheimnis ist einfach: Sie haben ihre Fähigkeit/ihr Talent zu ihrem Beruf gemacht. Damit haben sie einen entscheidenden Vorteil: Sie machen etwas, das ihren wirklichen Fähigkeiten entspricht. Hier beginnt der Kreislauf. Etwas zu tun, was den eigenen Fähigkeiten entspricht, macht es einem leicht, besser zu sein als andere. Und die, die in ihrem Job am besten sind, verdienen gutes Geld. Weil sie sich Ihrer Leistung bewusst sind, weil sie mit Hingabe und Leidenschaft arbeiten und weil die Kombination sie erfolgreicher macht. Und das alles mit einem Job, den sie lieben.
Auch wenn Sie jetzt denken: »Aber ich bin nun mal weder besonders musikalisch, noch habe ich irgendein außergewöhnlich sportliches Talent und auch in Physik war ich froh, dass ich am Ende eines jeden Schuljahres nicht durchgefallen bin«, verzagen Sie nicht. Jeder Mensch hat Talente und Fähigkeiten. Es gilt nur, sich diese bewusst zu machen. Und genau damit fangen wir jetzt an!