Die große Geldentwertung. Adam Baratta

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Die große Geldentwertung - Adam Baratta

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ist, dass Sie nicht den Abschluss einer Eliteuniversität brauchen, um sich im kommenden Jahrzehnt in Stellung für enormen Wohlstand zu bringen. Sie müssen sich nur an die Geschichte erinnern.

      George Santanaya hat den bekannten Ausspruch getätigt: »Wer sich seiner Vergangenheit nicht erinnert, ist verurteilt, sie zu wiederholen.« Jeder, der die Zukunft vorhersagen möchte, muss nur die Vergangenheit verstehen und sie im Gedächtnis behalten. Deswegen bemüht sich Die große Geldentwertung darum, Anleger an die Fehler der Vergangenheit zu erinnern, nicht um Alarm zu schlagen, sondern vielmehr, um einen immensen Vorteil bei der Vorbereitung auf die Zukunft und auf die unvermeidliche globale währungspolitische Neuordnung zu bieten. Diese Zeit ist gekommen, es ist fünf vor zwölf.

      Anmerkung des Autors:

      Heute ist Muttertag, 10. Mai 2020. Das endgültige Manuskript von Die große Geldentwertung wurde vor elf Wochen am 14. Februar 2020 eingereicht. Aufgrund des Ausmaßes und der Geschwindigkeit der wirtschaftlichen Erschütterungen, die das Coronavirus verursacht, hat mir der Verleger genehmigt, ein neues Kapitel 1 und einen Nachtrag mit dem Titel »28 Handelstage später (mehr oder weniger)« an die Kapitel in den Teilen 1 und 2 anzufügen. Diese Nachträge heben die aktuellen Datenpunkte hervor und bieten dem Leser die seltene Gelegenheit, die Logik und Prognosen innerhalb jedes Kapitels zu prüfen. Die große Geldentwertung ist eine Prophezeiung, die sich in Echtzeit entfaltet. Obwohl die Auswirkungen des Coronavirus gerade erst sichtbar werden und bis jetzt unbekannt sind, glaube ich, dass sie sich als der ultimative Schwarze Schwan erweisen und unsere gesamte Zukunft auf den Kopf stellen werden. Als Autor fordert mich die Geschwindigkeit des Wandels heraus. Als Vorwärtsdenker haut mich die frühe Genauigkeit der Prognosen um. Diese seltene Verbindung erlaubt dem Leser einen klareren Blick in die Zukunft, der die Beurteilung um noch tiefere Erkenntnisse ergänzen sollte.

      1 1 »Gold ist ein besserer Weg – und andere Geheimnisse zum Vermögensaufbau, die die Wall Street Ihnen vorenthalten möchte« (Der Titel ist nicht auf Deutsch erschienen. Anm. d. Ü.)

      2 2 Erscheinungsdatum der englischen Originalausgabe: 17. September 2020; Goldpreis am 30.03.2021: 1686,56 Dollar

Teil I DAS SYSTEM IST KAPUTT

      Am Dienstag, den 3. März 2020 schauten die weltweiten Finanzmärkte fassungslos dabei zu, wie Notenbankchef Jerome Powell eine unerwartete Senkung der Leitzinsen um 50 Basispunkte ankündigte. Damals betrug die Federal Funds Rate 1,75 Prozent und der Dow Jones notierte bei 26 703 Punkten.

      »Meine Kollegen und ich haben uns zu diesem Schritt entschlossen, um der US-Wirtschaft zu helfen, angesichts der neuen Risiken im Hinblick auf die wirtschaftlichen Aussichten stark zu bleiben. Die Fundamentaldaten der US-Wirtschaft bleiben stark.«

       Jerome Powell

      Innerhalb von Minuten fiel der Dow Jones über 1000 Punkte. Powells Notmaßnahme war der Zündfunke für die volatilsten Wochen in der Geschichte des Aktienmarkts und sie führte dazu, dass der Markt in den kommenden Tagen wilde 1000-Punkte-Sprünge nach oben und unten vollführte. Am Ende war der bis dato höchstfliegende Aktienmarkt der Geschichte um zehn Prozent niedergeknüppelt worden und der Zinssatz der »risikolosen« Zehn-Jahres-Schatzwechsel mit fast 0,3 Prozent auf die niedrigste Rendite ihrer Geschichte gesunken. Leider war das erst der Anfang eines sehr langen Monats.

      Präsident Trump, der während der ersten drei Jahre seiner Präsidentschaft so gut es ging auf der Welle des Börsenbooms geritten war und seinen gesamten Wahlkampf für die Wiederwahl an den wirtschaftlichen Erfolg im Allgemeinen und die Höhe der Aktienmärkte im Besonderen geknüpft hatte, schien gegenüber der Situation vollkommen unbeteiligt. Wochen vorher, im Februar, hatte er die besten Zustimmungswerte seiner Amtszeit, als der Aktienmarkt auf immer neue Allzeithochs gestiegen war. Am Abend, bevor die Fed ihre Notmaßnahme verkündete, pries Trump die amerikanische Wirtschaft als stärkste Wirtschaft der Geschichte und postete folgenden Tweet:

       Original-Tweet 2. März, Donald Trump

      Was wusste die Notenbank, was der Präsident nicht zu wissen schien? Der Ausbruch eines Virus namens Corona in China hatte sich pandemisch auf der Welt verbreitet. Obwohl das Virus in China entstanden war und sich dort schnell ausbreitete, was die Regierung dazu veranlasste, einen Großteils ihres Landes stillzulegen und die globale Lieferkette zu unterbrechen, wurde es vom Großteil der Welt zunächst als weit entfernt und vorübergehend betrachtet. Diese Sichtweise änderte sich schnell, als sich das Coronavirus in Europa, Japan, Südkorea und den Vereinigten Staaten ausbreitete.

      Die Notenbank erkannte den Ernst der Lage. Weniger aufgrund des medizinischen Wissens, sondern vielmehr, weil sie schnell begriffen, dass das Virus der Auslöser sein könnte, vor dem sie schon so lange Angst hatten. Das Coronavirus konnte der Schwarze Schwan sein, der die gesamte Weltwirtschaft als das entlarven konnte, was sie war – ein Kartenhaus, das auf einem Berg von Schulden aufgebaut war und jederzeit einstürzen konnte.

      Sofort nach Bekanntwerden flohen Wall-Street-Insider, die nach einer Entschuldigung für einen Ausstieg gesucht hatten, gleichzeitig aus dem Markt. Das war eindeutig Neuland. Im Verlauf der vorangegangenen Dekade hatte der Aktienmarkt immer positiv auf zusätzliche Notenbank-Liquidität reagiert. Was für die Wirtschaft oft eine schlechte Nachricht war, war für die Wall Street eine gute. Die Geldwechsler stellten fest, dass die Fed umso mehr Bonbons verteilte, je schlechter die tatsächlichen Zahlen waren. Je mehr »leichtes Geld« es gab, desto größer war der Zuckerrausch und desto höher kletterten die Kurse. Jeder, der diese Wahrheit anzweifelt, muss nur die Bilanz der Zentralbank betrachten. Seit 2009 stiegen die Aktien jedes Mal, wenn die Fed ihre Bilanz ausweitete. Jedes Mal, wenn sie ihre Bilanz kürzte, stürzten die Aktien ab. In dieser Zeit wurde der Ausspruch »Don't fight the Fed«, »Kämpfe nicht gegen die Notenbank«, einst ein Geheimnis von Wall-Street-Insidern, zu einer beliebten Anlagestrategie für Kleinanleger.

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