Ein neues Ich. Джо Диспенза
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Wir nehmen Wissen in uns auf (wissen) und setzen dann das Gelernte in die Praxis um, bis es tief verwurzelt ist (wissen wie); auf diese Weise haben wir wohl fast alle Fähigkeiten erlernt, die sich jetzt wie ein Teil von uns anfühlen (inneres Wissen). Auch um zu lernen, wie man sein Leben verändern kann, braucht man Wissen und muss es umsetzen. Deshalb ist dieses Buch in drei Hauptabschnitte unterteilt.
In Teil I und Teil II werde ich Ideen aufeinander aufbauen und daraus ein größeres, umfassenderes Verständnismodell entwickeln, das Sie auf Ihre persönliche Situation übertragen können. Manche dieser Vorstellungen scheinen sich zu wiederholen; damit will ich Sie immer wieder an etwas erinnern, das Sie auf keinen Fall vergessen sollen. Wiederholung verstärkt die »Schaltungen« im Gehirn und bildet neue Nervenverbindungen aus, sodass Sie sich in Ihren schwachen Momenten nicht einreden, Sie wären eine Null und könnten nichts Großes erreichen. Und wenn Sie dann mit einer fundierten Wissensbasis ganz entspannt zu Teil III des Buches kommen, können Sie selbst erfahren, wie »wahr« das vorher Gelernte ist.
Teil I: Die Wissenschaft vom Ich
Wir beginnen mit einem Überblick über die philosophischen und wissenschaftlichen Paradigmen der neuesten Forschung hinsichtlich Themen wie »das Wesen der Wirklichkeit«, »wer bin ich«, »warum waren Veränderungen bislang für viele Menschen so schwierig«, »was ist für den Menschen möglich«. Teil I wird für Sie ganz leicht zu lesen sein – versprochen!
• In Kapitel 1 – »Das Quanten-Ich« – machen Sie sich ein wenig mit dem Thema Quantenphysik vertraut. Aber keine Angst: Ich fange damit an, weil Sie sich an das Konzept gewöhnen müssen, dass Ihr (subjektiver) Geist sich auf Ihre (objektive) Welt auswirkt. Wie der aus der Quantenphysik bekannte Beobachter-Effekt besagt, lenken wir unsere Energie genau dorthin, worauf wir zugleich unsere Aufmerksamkeit richten. Folglich haben Sie Einfluss auf die Welt der Materie (die im Übrigen hauptsächlich aus Energie besteht). Denken Sie einmal kurz über diese Vorstellung nach, dann konzentrieren Sie sich nämlich wahrscheinlich gleich auf das, was Sie sich wünschen, und nicht darauf, was Sie nicht möchten. Und womöglich denken Sie sogar: »Wenn ein Atom zu 99,99999 Prozent aus Energie und nur zu 0,00001 Prozent aus physischer Substanz besteht1, dann bin ich eher nichts als etwas! Warum also richte ich meine Aufmerksamkeit auf diesen winzigen Bruchteil der physischen Welt, wenn ich doch eigentlich viel mehr bin? Besteht meine größte Einschränkung vielleicht darin, dass ich meine gegenwärtige Realität darüber definiere, was ich mit meinen Sinnen wahrnehme?«
In den Kapiteln 2 bis 4 erforschen wir, was Wandel bedeutet – wie wir über unsere Umwelt, den Körper und die Zeit hinauswachsen.
• Wahrscheinlich haben Sie schon darüber nachgedacht, dass Ihre Gedanken Ihr Leben erschaffen. Doch in Kapitel 2 – »Das persönliche Umfeld überwinden« – geht es darum, wie Ihr Umfeld, wenn Sie dieser Außenwelt die Kontrolle über Ihre Gedanken und Gefühle überlassen, in Ihrem Gehirn Schaltkreise mit Mustern ausbildet, sodass Ihr Denken analog zu Vertrautem abläuft. So schaffen Sie immer mehr vom Gleichen; Sie verschalten Ihr Gehirn so, dass es Ihre Probleme und persönlichen Umstände reflektiert. Um etwas zu verändern, müssen Sie also größer sein als alles Physische, das mit Ihrem Leben zu tun hat, und über dieses Physische hinauswachsen.
• Kapitel 3: Dieser Abschnitt ist mit »Den Körper überwinden« betitelt und beschäftigt sich damit, wie wir unser Leben unbewusst auf der Basis erinnerter und verinnerlichter Verhaltensweisen, Gedanken und emotionaler Reaktionen leben. All das läuft wie ein Computerprogramm hinter der »Bühne« unserer bewussten Wahrnehmung ab. Deshalb ist positives Denken alleine nicht genug; denn ein Großteil unserer Persönlichkeit sitzt unter Umständen in Form von Negativität im Unterbewusstsein. Wenn Sie dieses Buch durchgelesen haben, wissen Sie, wie Sie auf das Betriebssystem Ihres Unterbewusstseins zugreifen und in diesen Programmierungen dauerhafte Veränderungen vornehmen können.
• Kapitel 4 – »Die Zeit überwinden«: Hier schauen wir uns an, wie wir entweder in Erwartung zukünftiger Ereignisse leben oder immer wieder vergangene Erinnerungen aufrufen (oder beides), bis der Körper schließlich meint, er lebe nicht in der Gegenwart, sondern in einer anderen Zeit. Wie neueste Forschungen vermuten lassen, sind wir von Natur aus fähig, allein durch unsere Gedanken das Gehirn und den Körper zu verändern; biologisch sieht das dann aus, als wäre etwas Zukünftiges bereits geschehen. Wir können Gedanken realer machen als alles andere, und so können wir uns selbst von der Gehirnzelle bis hin zu den Genen verändern – vorausgesetzt, wir haben das richtige Verständnis. Wenn Sie lernen, mit Hilfe Ihrer Aufmerksamkeit auf die Gegenwart zuzugreifen, treten Sie ein in das Quantenfeld, wo alles als Potenzial existiert.
• Kapitel 5 – »Überleben versus Schöpfung« – zeigt den Unterschied zwischen einem Leben im Überlebensmodus und einem Leben im Schöpfungsmodus auf. Der Überlebensmodus impliziert ein Leben voller Stress sowie eine materialistische Funktionsweise in dem Glauben, die Außenwelt sei realer als die Innenwelt. Wenn Sie unter Beschuss des Nervensystems stehen und mit einer neuronalen Kampf-oder-Flucht-Reaktion Ihr Überleben sichern wollen, berauscht von seinem chemischen Cocktail, sind Sie darauf programmiert, sich nur um Ihren eigenen Körper, um Menschen und Dinge in Ihrem Umfeld und um Ihre obsessive Fixierung auf die Zeit zu kümmern. Ihr Gehirn und Ihr Körper sind nicht im Gleichgewicht. Sie leben ein berechenbares, absehbares Leben. Doch wenn Sie sich wahrlich im eleganten Schöpfungsmodus befinden, sind Sie kein Körper, kein Ding, keine Zeit – Sie vergessen sich und werden zu reinem Bewusstsein, völlig befreit von den Fesseln der Identität, die sich anhand der äußeren Realität daran erinnern muss, wer sie vermeintlich ist.
Teil II: Gehirn und Meditation
• In Kapitel 6 – »Drei Gehirne: vom Denken übers Tun zum Sein« – geht es um das Konzept von den drei Gehirnen und um die Entwicklung vom Denken über das Tun zum Sein. Oder noch besser: Wenn Sie Ihre Umwelt, Ihren Körper und die Zeit vollkommen aus Ihrer Wahrnehmung ausschließen, können Sie direkt vom Denken zum Sein übergehen und müssen gar nichts tun. In diesem mentalen Zustand unterscheidet Ihr Gehirn nicht zwischen dem, was in der äußeren Realität passiert, und dem, was in Ihrer inneren mentalen Welt geschieht. »Proben« Sie also eine gewünschte Erfahrung nur mental, in Ihren Gedanken, dann erleben Sie die damit verbundenen Emotionen, noch bevor das eigentliche Ereignis sich physisch manifestiert hat. Jetzt begeben Sie sich in einen neuen Seinszustand, denn Ihr Geist und Ihr Körper arbeiten zusammen, ziehen »an einem Strang«. Und wenn Sie dann das Gefühl haben, eine potenzielle zukünftige Realität geschieht in dem Augenblick, wenn Sie sich darauf konzentrieren, überschreiben Sie Ihre automatischen Gewohnheiten, Einstellungen und andere unerwünschten, unterbewussten Programmierungen.
• Kapitel 7 – »Die Lücke«: In diesem Kapitel erforschen wir, wie wir uns von unseren erinnerten Emotionen, die zu unserer Persönlichkeit geworden sind, befreien und die Kluft zwischen unserem inneren, wahren Ich und dem, was wir nach außen in unseren sozialen Kontakten zeigen, überbrücken können. Jeder gelangt an einen Punkt, an dem er nicht mehr weiterlernt, und erkennt, dass nichts und niemand aus der Außenwelt diese Gefühle aus der Vergangenheit wegnehmen kann. Wenn Sie für jede Erfahrung, die Sie im Leben machen, das damit verbundene Gefühl bereits im Voraus wissen, kann nichts Neues passieren, denn Sie betrachten Ihr Leben aus der Vergangenheit heraus und nicht mit Blick auf die Zukunft. Dies ist die Weggabelung, an der die Seele sich entweder freimacht oder dem Vergessen anheimfällt. Sie lernen, Ihre Energie in Form von Emotionen freizusetzen, und schmälern damit die Kluft zwischen Ihrem nach außen gezeigten »Außen-Ich« und Ihrem wahren inneren Ich. So werden Sie letztlich transparent und durchsichtig. Entspricht der Augenschein dann Ihrem wahren Ich, sind Sie wahrhaft frei.
• Das abschließende