Schöpfer der Wirklichkeit. Джо Диспенза
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Und jetzt zum Nervensystem
Die anderen Teile des Nervensystems sind vorwiegend damit beschäftigt, Impulse vom Körper zum Gehirn und vom Gehirn zum Körper zu leiten. Die Nerven bestehen aus einer oder mehreren Nervenzellenfasern, die sich in alle Bereiche des Körpers verzweigen. Nerven sind Verlängerungen des Gehirns. Das Nervensystem dient dazu, die Umgebung mit dem Körper zu verbinden, den Körper mit dem Gehirn und das Gehirn mit dem Körper.
Grundsätzlich aktiviert und steuert das Nervensystem sämtliche Körperfunktionen und sorgt dafür, dass all diese verschiedenen lebendigen Gewebe ordentlich und harmonisch zusammenarbeiten. Es reguliert sämtliche Systeme: endokrine Drüsen, Muskeln und Skelett, Immunität, Verdauung, Herz und Kreislauf, Fortpflanzung, Atmung und Ausscheidung. Ohne Nerven wären wir nicht lebensfähig.
Um all diese Systeme zu kontrollieren und aufrechtzuerhalten, kommuniziert das Nervensystem ständig mit dem Rest des Körpers. Unsere Sinne sind auch Erweiterungen der Nervenrezeptoren, mit denen wir verschiedene Informationen über unsere Umwelt einholen; durch unsere Sinne kann das Nervensystem die Zustände im Körper und um den Körper herum wahrnehmen und auswerten. Neben dem Hören, Sehen, Riechen, Schmecken und Berühren verarbeitet das Nervensystem auch andere innere Sinneseindrücke wie Hunger, Durst, Schmerz, Temperaturempfinden und Tiefenwahrnehmung (das »Körpergefühl«). All diese Informationen speichert das Nervensystem in Form von Erinnerungen.
Komponenten des Nervensystems
Das Nervensystem besteht eigentlich aus verschiedenen Subsystemen, die sich im Körper überschneiden. Das zentrale Nervensystem besteht aus dem Gehirn und dem Rückenmark. Man kann sich das Rückenmark als eine Verlängerung des Gehirns vorstellen, mit Milliarden sensorischer und motorischer Impulse, die permanent am Rückenmark entlang auf- und abwandern wie in einem Glasfaserkabel.
Die Ergänzung des zentralen Nervensystems bildet das periphere Nervensystem, wozu alle außerhalb von Gehirn oder Rückenmark existierenden Nerven gehören, d.h. sämtliche Nerven, die Impulse von den Geweben und Organen zum Rückenmark oder vom Rückenmark zu den Geweben und Organen leiten, einschließlich unserer Sinnesorgane. Bei meinem Vergleich des Rückenmarks mit einem Glasfaserkabel entsprechen die peripheren Nerven den Leitungen, die von diesem Kabel abzweigen und einen wechselseitigen Informationsaustausch mit den inneren Organen, Sinnesorganen und Extremitäten ermöglichen. Die Abbildungen 3.6A, 3.6B und 3.6C zeigen das zentrale und das periphere Nervensystem.
Abbildung 3.6A
Das zentrale Nervensystem
Abbildung 3.6B
Die peripheren Nerven des willkürlichen Nervensystems
Das periphere Nervensystem besteht aus zwei verschiedenen Nerventypen: den Hirnnerven und den Spinalnerven. Wir besitzen zwölf Paar Hirnnerven, die, wie der Name sagt, direkt am Kopf aus dem Hirnstamm austreten. Sie übertragen Impulse für viele Funktionen wie Riechen, Sehen, Gleichgewichtssinn, Drüsensekretion, Hören, Schlucken und Gesichtsausdruck (siehe Abbildung 3.6C). Die 31 Spinalnerven-Paare treten beiderseits der Wirbelsäule aus, verzweigen sich dann zu bestimmten Regionen des Halses, Leibes oder der Extremitäten und sind dort für deren Funktion, Bewegung und Empfindungen verantwortlich. Die Abbildungen 3.6B und 3.6C zeigen, wie einige der peripheren Nerven die Wirbelsäule verlassen und sich mit Muskeln und Bändern verbinden, während andere periphere Nerven zu den Organen führen.
Abbildung 3.6C
Die peripheren Nerven des unwillkürlichen Nervensystems
Unsere unwillkürliche, unterbewusste Intelligenz
Das autonome Nervensystem umfasst sowohl Teile des zentralen als auch des peripheren Nervensystems. Es bildet das automatische, selbstregulierende Kontrollsystem des Körpers und hat seinen Ursprung im Mittelhirn – dem Bereich direkt unterhalb des Neocortex –, das für die automatischen Funktionen des Körpers zuständig ist und einen der drei Hauptbereiche des Gehirns ausmacht (siehe Abbildung 3.7).
An dieser Stelle sei angemerkt, dass Dr. Joe Dispenza den Begriff »Mittelhirn« für den Bereich verwendet, in dem das limbische System lokalisiert ist [Anm. für die hier vorliegende deutsche Ausgabe.]
Das autonome Nervensystem steuert alle unwillkürlichen Funktionen und die Homöostase des Körpers, d.h. das konstante Gleichgewicht aller Funktionen. Es regelt die Körpertemperatur, den Blutzuckerspiegel, den Puls und all die Millionen Prozesse, die wir Tag für Tag als selbstverständlich hinnehmen. Es heißt »autonom«, weil es all das tut, ohne dass wir uns bewusst darum kümmern müssen: Wir brauchen uns keine Gedanken zu machen, wie schnell unser Herz jetzt gerade schlagen sollte und welche Enzyme im Moment für unsere Verdauung notwendig sind. Das autonome Nervensystem reguliert das alles, um den Körper chemisch in der Balance und »normal« gesund zu erhalten. Man könnte sagen, es wirkt auf einer unterbewussten Ebene.
Abbildung 3.7
Schnitt durch das Gehirn
Das autonome Nervensystem besitzt zwei Abteilungen: das sympathische Nervensystem und das parasympathische Nervensystem (siehe Abbildung 3.8).
Abbildung 3.8
Die beiden Zweige des autonomen Nervensystems
Das sympathische Nervensystem stellt den Körper auf Notfallsituationen ein. Sobald wir etwas in unserer Umgebung als bedrohlich wahrnehmen, bereitet dieser Teil des Nervensystems automatisch den ganzen Körper darauf vor, zu kämpfen oder zu fliehen. Unser Herzschlag wird schneller, der Blutdruck steigt, der Atem beschleunigt sich, es kommt zum Ausstoß von Adrenalin, damit wir unmittelbar reagieren können. Zugleich wird die Energie des Körpers vom Verdauungstrakt abgezogen und in die Extremitäten gelenkt. Das sympathische Nervensystem verändert den Körper elektrochemisch, um unsere Überlebenschancen zu erhöhen.
Das parasympathische System besorgt genau das Gegenteil: Diese Abteilung des autonomen Nervensystems speichert die Körperenergie und sorgt dafür, dass die Vorräte wieder aufgefüllt werden. Lässt sich in unserer Umgebung keine Bedrohung erkennen, verlangsamt das parasympathische Nervensystem den Pulsschlag, schickt mehr Energie in die Verdauung, entspannt den Körper und lenkt das Blut zu den inneren Organen, um Wachstums- und Erhaltungsprozesse zu fördern. Bildlich gesprochen, fühlt sich das an, als hätten wir ein mehrgängiges Menü genossen.
Einen weiteren Teil des unwillkürlichen Nervensystems bildet die ganze Skala der Reflexe, mit denen wir auf verschiedene Außenreize reagieren und die dem Körper beim Überleben und beim unmittelbaren Handeln dienlich sind. Klopft der Arzt beispielsweise mit dem Hämmerchen auf den Punkt unterhalb Ihrer Kniescheibe, zuckt Ihr Bein sofort und unwillkürlich nach vorne. Kommen Sie an einen heißen Topf, dann ziehen Sie Ihre Hand automatisch zurück. Treten Sie aus der Dunkelheit