Schöpfer der Wirklichkeit. Джо Диспенза
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Unsere willkürliche, bewusste Intelligenz
Als menschliche Wesen genießen wir das Privileg, willentlich und bewusst handeln zu können. Wir können frei wählen, woran wir denken und was wir im Gedächtnis bewahren wollen, welche Fähigkeiten wir entwickeln und was wir tun möchten. Wir benutzen unser Gehirn und unser Nervensystem, um unsere Entscheidungen zu lenken – ob wir essen, spazieren gehen oder uns hinsetzen und ein Buch lesen wollen –, und wir bringen unsere Muskeln dazu, diese Entscheidungen umzusetzen. Unsere Wünsche und unser Handeln leiten sich aus unserem freien Willen ab. Deswegen sprechen wir vom willkürlichen Nervensystem, wenn wir den Sitz unseres bewussten Geistes und unseres freien Willens meinen. Dieses willkürliche Nervensystem befindet sich in dem Teil des Gehirns, der »Neocortex« genannt wird (siehe Abbildung 3.7).
Die Interaktion zwischen unserem unwillkürlichen und unserem willkürlichen Nervensystem lässt uns zu Menschen werden, sie bildet die Quelle unseres Menschseins. Das willkürliche Nervensystem untersteht unserer bewussten Kontrolle und lässt uns den freien Willen: Wir können tun, was wir tun möchten. Das autonome Nervensystem hingegen wird von unserer unterbewussten Intelligenz gesteuert und sorgt für all die unzähligen elektrochemischen Reaktionen, die unseren Körper lebendig halten und unser Tun und Fühlen unterstützen. Abbildung 3.9 bietet einen Überblick über das Nervensystem und seine einzelnen Abteilungen.
Abbildung 3.9
Das Nervensystem mit all seinen Unterteilungen
Ich hoffe, Sie beginnen zu verstehen, weshalb ich bei unserer Erkundung des menschlichen Gehirns auf der Zell-Ebene angesetzt habe. Die Konstruktion unserer Nervenzellen ermöglicht eine exponentielle Kommunikation: Über dieselben neuronalen Verbindungen und Pfade lassen sich durch den Einsatz verschiedener Neurotransmitter eine Unmenge unterschiedlicher Gedanken, Gefühle, Handlungen, Stimmungen und Wahrnehmungen erzeugen. Diese Prozesse können Taten inspirieren, Emotionen hervorrufen, Körperfunktionen beeinflussen, Verhalten manifestieren, Triebe auslösen und Hormone ausschütten sowie holografische Bilder – »Gedanken« und »Erinnerungen« genannt – produzieren.
Jetzt können wir uns die »Anatomie der inneren Haltung« vornehmen und dabei auf unseren einfachen Kenntnissen der Neurobiologie und Gehirnchemie aufbauen. Eine innere Haltung ist eine miteinander verschaltete Gruppe von Gedanken – wird sie stimuliert, schüttet sie spezifische Neurotransmitter aus, worauf wir eine bestimmte Art des Fühlens, Denkens und Handelns entwickeln. Angenommen, Sie wachen morgens auf, gehen in die Küche und erledigen den Abwasch vom Vorabend. Ihre innere Haltung zu Ihrer Tätigkeit entsteht aus Gedanken wie: »Ach, was hab’ ich gut geschlafen! Ich bin so froh, dass ich heute nicht zur Arbeit muss. Mann, die Nudeln von gestern Abend waren wirklich lecker! Aber echt gut, dass wir die Teller gestern Abend schon mal kurz vorgespült haben. Der Himmel ist heute ja wirklich unglaublich blau!« Am Abend desselben Tages sind Sie vielleicht wieder mit dem Abwasch beschäftigt, doch Ihre innere Haltung besteht möglicherweise eher aus Gedanken wie: »Jetzt hat sie schon wieder mit dem Thema angefangen! Ich weiß wirklich nicht, wozu das gut sein soll. Wir hatten das doch alles ausdiskutiert und jetzt wärmt sie das Ganze wieder auf. Warum summt die alberne Lampe bloß so? Das nervt! Ich habe überhaupt keine Lust auf diesen dämlichen Abwasch. Ich würde viel lieber schon im Bett liegen.«
Auf der Basis dieser beiden verschiedenen Gedankengruppen werden Sie wahrscheinlich einen großen Unterschied zwischen ihren beiden inneren Haltungen wahrnehmen, obwohl Sie beide Male genau dieselbe Tätigkeit verrichten, nämlich Geschirr spülen. Als freien Willen bezeichnen wir oft unsere Freiheit, zu entscheiden, welche innere Haltung wir einnehmen wollen, und das hat viel mit unserem Gehirn und seiner Chemie zu tun. Durch diesen freien Willen sind wir alle individuelle, unterschiedliche Wesen. Wenn Sie das nächste Mal etwas anfangen, bedenken Sie dabei ruhig einmal, welche Auswirkungen Ihre Gedanken auf den Chemiecocktail in Ihrem Gehirn haben.
Wenn unser Gehirn die Maschine ist, die uns im täglichen Leben antreibt, dann ist es doch sinnvoll, zu wissen, wie sie funktioniert und wie wir sie steuern können, um an das gewünschte Ziel zu gelangen. Und genau davon handelt dieses Buch. Wissen ist Macht, und Macht bedeutet Kontrolle. Wir arbeiten darauf hin, unseren mentalen/chemischen Zustand, unser Leben und letztlich unsere persönliche Realität willentlich lenken zu können. Das Gute an der Sache: Unser mentaler/chemischer Zustand und unser Leben sind so engmaschig miteinander verknüpft, dass jede Veränderung des einen immer auch zu einer Veränderung des anderen führt.1
Im vierten Kapitel werde ich erklären, wie das Gehirn sich bis zu diesem Zeitpunkt der Menschheitsgeschichte entwickelt hat. Dann werde ich Sie mit den einzelnen Regionen und Substrukturen des Gehirns vertraut machen, damit Sie besser verstehen lernen, wie es zu Ihren inneren Gedanken und äußeren Reaktionen kommt. Auf der Grundlage dieser gebündelten Informationen wird Ihnen dann sicher klar, weshalb Sie genau so sind, wie Sie sind.
1. Referenzen für das gesamte dritte Kapitel: • Guyton, A.: Textbook of Medical Physiology. 8th. London: WB Saunders and Co, 1991. • Snell, R. S.: Clinical Neuroanatomy for Medical Students. Little Brown, 1992. • Ornstein, R. und Thompson, R.: The Amazing Brain. Houghton Mifflin, 1984.
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