Super Western Doppelband 1 - Zwei Wildwestromane in einem Band. Alfred Bekker

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Super Western Doppelband 1 - Zwei Wildwestromane in einem Band - Alfred Bekker страница 3

Автор:
Жанр:
Серия:
Издательство:
Super Western Doppelband 1 - Zwei Wildwestromane in einem Band - Alfred Bekker

Скачать книгу

natürlich. Hookers Frau hat furchtbar geschrien. Ihr Arm hat geblutet. Aber der Barbier sagt, es würde sich noch nicht mal lohnen, den Arm zu verbinden.“ Petra Wanner lachte schallend, schaute dann an Ted vorbei und fragte: „Wo sind mein Vater und die anderen?“

      „Die sammeln noch die Kriegsbeute ein“, sagte Ted und ritt an dem Mädchen vorbei.

      Petra zog ihr Pferd herum und kam wieder an seine Seite. „Was werden Sie machen, wenn wir in Oregon sind, Ted?“

      „Das weiß ich noch nicht.“

      „Kehren Sie dann in Ihren Saloon nach Missouri Valley zurück? Zu Ihrer Freundin Dana?“

      Ted zügelte sein Pferd. Er war ein großer, sehniger Mann, hatte ein schmales Gesicht und dunkle Augen, und unter seinem Hut quollen braune Haare hervor. Ted trug noch die gestreifte Röhrenhose, die Texasstiefel und die doppelreihige schwarze Spielerjacke, aber alles war vom Trail schon ziemlich mitgenommen. Er war dreißig, zehn Jahre älter als das Mädchen.

      „Warum sagen Sie nichts, Ted?“, fragte das Mädchen. „Natürlich kehren Sie zu Ihrem Saloon zurück, nicht wahr?“

      Ted zuckte die Schultern. „Ich weiß noch nicht, was ich mache“, erklärte er ausweichend.

      Das Mädchen strahlte.

      Ted schnalzte mit der Zunge und ritt weiter auf die Wagen zu. Er sah Olga Wanner, Petras Mutter, die hinten aus ihrem Planwagen blickte und ihn böse anfunkelte. Ted ritt nach rechts. Das Mädchen blieb neben ihm.

      „Petra, komm sofort hierher!“, keifte die Frau, strich das strähnige Haar aus dem Gesicht und machte noch ein paar hässliche Bemerkungen, die Ted nicht verstand.

      Er ritt zwischen zwei Wagen und sah dahinter die Männer, die vor den Ochsengespannen Lassos zurechtlegten. Er parierte das Pferd und schaute zur Sonne hinauf, die wie eine fahlgrüne Scheibe hinter einer mehrere tausend Yard hohen Staubglocke am Himmel stand und sich bereits nach Westen neigte.

      „Bis wir alle Tiere eingefangen haben, wird es dunkel sein“, sagte einer der Männer brummig.

      Ted nickte, stieg ab und lockerte seinem Pferd den Sattelgurt. „Es ist am besten, wir fahren die Wagen zusammen.“

      „Habt ihr gehört?“, rief einer. „Wir fahren die Wagen im Kreis zusammen. Heute kommen wir doch nicht mehr weiter!“

      In der nächsten Minute knallte die erste Peitsche. Ein Wagen löste sich aus der Kette, rollte noch ein Stück nach Westen und beschrieb dann einen Bogen nach Süden. Nach ein paar Yards blieb der Wagen stehen.

      Die nächsten Planwagen folgten und führen nach und nach zu einem Kreis zusammen. Die Ochsen wurden ausgeschirrt.

      Von Osten kamen die drei Reiter, beladen mit alten Flinten und anderen Dingen, die sie bei den Toten gefunden hatten.

      „Was soll denn das?“, knurrte Mark Wanner, der grauhaarige, breitschultrige Farmer in der geflickten Kleidung, der vier Gewehre unter den linken Arm geklemmt hatte. „Wollen wir hier in der Nachbarschaft der Toten die Nacht verbringen?“

      „Es wird wohl Abend werden, bis alle Tiere gefangen sind. Manches Rind ist sicher eine Meile weggelaufen.“

      Wanner blickte Stone an und schüttelte den Kopf. „Dann fahren wir eben am Abend noch ein Stück. Hier bei den Toten finden wir doch keine Ruhe. Noch eine Stunde, dann ist der Himmel schwarz von Geiern!“

      „Das stimmt“, gab Stone zu bedenken.

      Ted zuckte die Schultern. „Ihr müsst wissen, was ihr wollt. Jedenfalls ist es nachts gefährlich, zu fahren.“

      „Was wissen denn Sie?“, schimpfte Wanner. „Sie kennen sich doch hier nicht besser aus als wir! Sie können sich doch nicht mal mit den Indianern verständigen!“

      „Genug!“, sagte Stone schroff. „Er kennt das Land besser als wir, das ist sicher. Und, dass es nachts gefährlicher ist zu fahren als am Tag, das lässt sich an den Fingern abzählen. — Trotzdem, Catto, sobald wir die Tiere gefangen haben, fahren wir noch mindestens zwei Meilen weiter. Hier bleiben wir nicht. Hierher kommen sicher auch die Indianer zurück.“

      „Bei dem Trott, den die Ochsen vorlegen, können uns die Indianer nachts verfolgen, ohne dass wir es merken“, sagte Ted. „Na ja, ihr müsst ja selbst wissen, was ihr wollt.“

      „Und ob wir das wissen!“, schimpfte Wanner und warf die Flinten auf den Boden. „Olga, Petra, schafft das Zeug mal in unseren Wagen. — Und ihr anderen macht euch fertig. Wir fangen zuerst die Pferde ein!“

      Petra kam von Wanners Wagen herüber, hob die Flinten auf und trug sie weg.

      Noch immer fuhren Wagen im Kreis zusammen.

      Wanner zog den Patterson-Revolver hinter dem Hosenbund hervor und feuerte in die Luft. Pulverrauch zerstob über den Köpfen der Männer. Die Pferde scheuten und Stones Schäferhunde begannen zu kläffen.

      „Wir fahren weiter, wenn wir unser Vieh gesammelt haben!“, schrie Wanner.

      2

      Es war längst dunkel, als die Wagen zusammenfuhren, die Ochsen ausgeschirrt wurden und das übrige Vieh in die Wagenburg hineingetrieben wurde.

      Ted Catto war zurückgeblieben. Er spähte nach Osten. Aber die Indianer, deren Angriff er fürchtete, ließen sich nicht sehen.

      Das Schnauben eines Pferdes ließ ihn zusammenfahren und über die Schulter blicken. Undeutlich erkannte er einen Schatten in der Dunkelheit vor den Wagen, zwischen denen Lichtschein aufflackerte.

      „Wer ist da?“, rief Ted, während er das Gewehr mit einer schlenkernden Handbewegung repetierte.

      „Ich, Stone!“

      Ted ließ das Gewehr sinken.

      Der Reiter kam näher. „Glauben Sie, die können auch von den Wagen kommen?“, fragte der Aussiedler.

      „Indianer können nachts von überall kommen“, gab Ted zurück. „Aber sie machen in der Regel keine Geräusche.“ Stones Hunde tauchten aus dem Dunkel auf und strichen um die Pferde, um sich dann ins Gras zu legen und ihre Pfoten zu lecken.

      „Die Indianer sehen wir nicht mehr“, sagte Stone. „Denen hat gereicht, was sie bekommen haben.“

      „Es waren ja auch nicht viele“, sagte Ted.

      „Haben Sie schon mal mehr auf einem Haufen gesehen?“

      „Ja. In Texas haben sie mal eine Stadt angegriffen, in der ich gerade war. Da war ein Hügel schwarz von Comanchen.“

      „Na ja.“ Stone nahm den Schlapphut ab und strich sich über die schweißnasse Stirn. Dann stülpte er den Hut wieder auf — „Wie lange werden wir bis Fort Laramie noch brauchen?“

      „Nach unseren Karten legen wir ungefähr zehn Meilen am Tag zurück. Und gut vierhundert sind es vom Missouri.“

      „Dann haben wir noch dreihundert vor uns“, murmelte

Скачать книгу