Über 400 Seiten Lena Nitro. Lena Nitro
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Er konnte nicht viel reisen, da sie ja nicht mit kommen möchte und lieber Zeit mit ihren Freunden Zuhause verbringt. Er konnte seinen Traumberuf nicht ausüben, da er es seiner Freundin nicht antun wollte nochmal einen Studenten als Mann zu haben und so weiter und so fort. Schrecklich! Lara schaltete irgendwann nur noch auf Durchzug und letztlich wurde es ihr ganz egal. Der Kerl war sogar zu faul und zu bequem die Beziehung zu beenden, da er dann keinen mehr gehabt hätte dem er die Schuld an seinem verpatzten Leben hätte geben konnte. Und wer sollte denn dann die Wäsche machen, kochen und sich seine Jammereien anhören? Nein nein, das war doch viel zu unbequem. Ich bin froh, dass Lara ihm endlich die Entscheidung abgenommen hatte. Manche Menschen wachen nach so einer Erfahrung auf und ändern sich, aber das traue ich Philipp, wie er hieß, nicht zu. Er ist einer der Typen die weiter jammern und sich einreden sie hätten nichts mit der Trennung zu tun, die ganze Welt wäre so schlecht und böse zu ihm, er könne doch nichts dafür. Er war doch immer so nett und hat auf alles verzichtet wegen seiner Freundin und dann macht sie einfach so mit ihm Schluss, unfaire Welt ist das. Philipp wird nie merken, dass es gut und wichtig ist Wünsche in einer Beziehung zu äußern, sie zu besprechen und sie auch zu leben. Er denkt er würde mit seiner Aufopferung eine gute Tat vollbringen, um sie seiner Freundin dann nachher vorwerfen zu können. Dieser Kerl wird sich nicht ändern und er macht genau dieselbe Scheiße bei seiner nächsten Freundin wieder. Keine Ahnung wo es einen Menschen auf der Welt geben muss, der so eine Weinerlichkeit erträgt. Ich bin froh, dass sie ihn abgeschossen hat. Seitdem wirkt sie viel entspannter, aufgeweckter und lebensfroher. Einen Nachteil hatte das ganze natürlich: der Sex fehlt. Dem wollten wir jedoch schnell Abhilfe schaffen, ein Mädchen kann es schließlich nicht ewig aushalten.
Ich für meinen Teil hatte ja einen Freund, aber das ist ja bekanntlich ein Grund aber kein Hindernis. Ich hatte meinen Partner noch nie betrogen, aber öfter schon das Verlangen gehabt anderen Männern näher zu kommen. Insgeheim hatte ich schon einige Male verbotene Gefühle für das andere Geschlecht. Ich bin mir sicher, dass es meinem Freund da genauso ging. Eifersüchtig war ich deswegen nicht, warum auch. Ich muss gestehen, dass mich die Vorstellung meinen Kerl mit einer anderen Frau im Bett zu sehen sogar erregte. Bisher hatten wir es uns aber noch nicht getraut darüber zu sprechen. Es ist doch ein ganz schön langer Weg über solche Tabuthemen zu sprechen. Wir waren glücklich in unserer Partnerschaft, denke ich. Jedoch wird es mit den Jahren einfach vorhersehbar und langweilig. Immer nur mit der gleichen Person Sex zu haben und das für den Rest des Lebens, das konnte ich mir nicht vorstellen. Früher träumte man natürlich total klischeehaft von einer immerwährenden Leidenschaft die bis ins hohe Alter bestand hat.
Doch nach der anfänglichen Verliebtheit und dann den vorhersehbaren Stationen die eine Beziehung so durchläuft, bleibt nur der triste Alltagsbrei übrig. Im Bett läuft es nicht mehr heiß und versaut und man sprudelt nicht mehr voller Ideen und sexueller Begierde, sondern man macht es einfach drei bis vier Mal pro Woche, wenn man die Zeit dafür findet oder nicht zu kaputt ist von der Arbeit. Natürlich ist das Kuscheln und die permanente Nähe des Freundes auch schön, aber ab und zu sollte man schon richtig durchgefickt werden. Früher hatten wir viele neue Stellungen ausprobiert, Spielzeug und auch Orte an denen wir es trieben wie die Kaninchen.
Ihr glaubt es nicht, aber wir haben ein gemeinsames Fotoalbum in dem wir all die Orte fotografiert hatten, an denen wir gefickt haben. Wir sind gemeinsam auf diese Idee gekommen. Wir hatten uns kennengelernt und wie das so immer ist: wir haben es nicht beabsichtigt, jedoch sind wir gleich am ersten Abend in der Kiste gelandet oder vielmehr im Wald in dem wir spazieren waren. So hat das ganze angefangen. Anfangs hatten wir noch keine feste Beziehung. Wir haben uns immer wieder in unserer Stammkneipe getroffen und dort... na was wohl gemacht?! ;) Unsere Freunde haben schon immer gelacht wenn sie uns beide verschwinden haben sehen oder uns einfach nicht mehr gefunden haben.
„Die beiden ficken schon wieder“ war der Leitspruch zu uns.
So wie unsere Beziehung anfing ging sie jahrelang weiter – voller unbändiger Lust aufeinander.
Wir haben es überall getrieben: im Wald, oft im Auto, im Kino, auf Parkplätzen, in Umkleidekabinen und so weiter. Wir kannten keine Grenzen. Demnach war das Album auch schon ganz schön voller wilder Erinnerung. In letzter Zeit sehe ich es mir häufiger an, da ich all das sehr vermisse. Nicht nur der reine Sex, sondern auch das Adrenalin. Früher haben wir offen über unsere sexuellen Fantasien gesprochen, doch mit der Zeit wurde es immer weniger. Alltagsfrust machte sich breit, man sprach nun über andere Themen.
Ein Stück weit war ich deswegen sehr unzufrieden und überlegte schon länger eine Affäre zu beginnen. Doch ich wollte meinen Freund nicht verlieren. Im Grunde genommen wollte ich mit anderen Sex haben ohne dass er mich verlässt. Ich wollte, dass er mich dabei beobachtete und zugegen war, wenn ich von einem anderen Mann genommen wurde. Ich wollte auch ihn sehen, wie er seinen Schwanz in eine andere Frau schiebt und mir dabei genüsslich in die Augen sieht. Den Besuch in einem Swingerclub hatte ich mir öfter überlegt, doch dazu müsste man erst einmal mit Steffen reden, so hieß mein Freund. Doch was wäre wenn er so dagegen war und die Beziehung beendete? Oder er hätte es einfach nicht gewollt und hätte mir die Wahl gelassen. Ich wüsste nicht wie ich mich entscheiden würde, denn das was ich wollte geisterte mir schon seit langem durch den Kopf und ließ sich sicher nicht mehr lange aufhalten. Meine geheimsten Gelüste wurden natürlich durch meinen wirklich heißen Chef nur noch schlimmer. Er war ein Bild von einem Mann!
Brian hieß er und war um die vierzig Jahre alt. Der Name deutet schon darauf hin, dass er amerikanische Wurzeln hat und demnach etwas lockerer drauf ist als so viele Deutsche. Er ist groß gewachsen, schlank mit braunen gelockten Haaren und einer etwas dunkleren Hautfarbe und tiefbraunen Augen. Unter seinen weißen Hemden zeichnen sich feine Muskeln ab. Er ist immer gekleidet wie ein Gentleman mit Anzug und meist mit Krawatte. Diese Sorte Männer gibt es nicht mehr häufig, auch nicht in den Chef-Etagen. Er sah nicht nur aus wie ein reifer, erfahrener Mann, sondern er war auch souverän, selbstbewusst und stilsicher. Brian war stets höflich, freundlich und hatte immer einen Witz auf Lager. Er war durchaus charmant und hatte ein Charisma das die Frauenherzen reihenweise zum Schlagen brachte. Lara und mich haben schon viele Leute gefragt wie wir bei diesem täglichen Anblick überhaupt konzentriert arbeiten konnten. Ich wusste ich würde irgendwann schwach werden und Lara sicher auch. Das einzige was mich davon abhielt meinem Boss nicht sofort um den Hals zu fallen waren seine Frau und mein Mann. Ich hätte natürlich einen Vierer oder Partnertausch vorgeschlagen, doch ich denke das wäre nicht so gut angekommen. Lara hätte ich natürlich gerne mit einbezogen, davon hätten alle vier noch etwas gehabt. Wie schön wäre es wenn wir in einer Welt leben würden in der einfach jeder frei heraus sagen und tun konnte was er möchte. In dieser Welt hätten wir alle sicher mehr Sex und viel mehr Spaß dabei.
Ich hatte durchaus schon Überlegungen meinen Partner einfach für eine kurze Weile zu vergessen und mich voll und ganz mit meinem Chef zu vergnügen. Doch wenn ich an seine Frau in der zweiten Etage denke wird mir ganz schwarz vor Augen. Die konnte einem wirklich die Augen auskratzen, dieses Biest. Sie war sehr eifersüchtig und ein Kontroll-Freak, das wusste jeder. Ich fragte mich wie er das bloß mit ihr aushalten konnte. Immer wenn eine neue Kollegin eingestellt wurde kam seine Frau um sich erst einmal ausführlich mit der Neuen zu unterhalten und sie sich genauer zu besehen. Manche legte sie in die Schublade „Konkurrenz“, andere waren für sie nicht mehr von Interesse. Entweder sie war so eifersüchtig, weil sie wusste was für ein Schürzenjäger ihr Mann war oder sie wollte dem ganzen einen Riegel vorschieben, bevor es soweit