Imaginäre Körperreisen. Sabine Fruth

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Imaginäre Körperreisen - Sabine Fruth Hypnose und Hypnotherapie

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ist zu vermeiden, da sich der Klient sonst unter Druck sieht. Ich freue mich inzwischen über jeden Widerstand! Die Auflösung der Widerstände ist ein wesentlicher Therapieschritt, auf dem wir weiter aufbauen können.

      Am Spiegel angekommen laden Sie den Klienten dazu ein, mit einer Fernbedienung das Spiegelbild zu verkleinern. Der Spiegel darf bleiben, wie er ist. Das Verkleinern kann auch ohne Fernbedienung mit Zauberkraft »einfach so« erfolgen oder durch Zoomen mit zwei Fingern. Ziel ist es, dass das Spiegelbild aus dem Spiegel heraus in die Hand des Klienten springt. Sobald das Spiegelbild unterwegs ist, ist eine weitere Dissoziation erfolgt. Die Mehrfachdissoziationen tragen dazu bei, dass die imaginären Körperreisen oftmals als spielerisch und »leicht« empfunden werden. Trotzdem lassen sich »schwere« Themen bearbeiten.

      Für Sie als Therapeuten bietet es sich an, während der Körperreise mit dem Spiegelbild oder dem reisenden Teil direkt zu reden. Nach vorheriger Absprache kann das Spiegelbild direkt mit »Du« angesprochen werden. Sie laden es nun ein, so klein zu werden, dass es auf die Reise in den Körper der großen Person gehen kann.

      Als Eintrittspforte hatten sich zunächst Mund, Nase und Ohren angeboten. Einige Klienten kamen durch die offenen Einladungen auf die Idee, direkt durch eine Pore in der Hand zu verschwinden. Auch der Bauchnabel wird gerne als Eintrittspforte gewählt. Der Weg hinein muss nicht physiologisch sein – in der Imagination ist alles erlaubt. Auch durch die Vagina sind schon Klientinnen gereist, und ein Junge startete mit einer »Arschbombe in den Popo hinein«. Die Aussage »Alles ist möglich!« oder nach einer Aufzählung von Optionen die Ergänzung »… oder ganz anders« erlaubt dem Klienten, immer wieder neue Wege zu gehen. Lassen Sie ihm Zeit, sich auf seine Art hineinzufinden.

       Praxis

      Die Induktion erfolgt über die Einladung, sich eine Landschaft vorzustellen.

      THERAPEUT Ich lade Sie nun ein, vor Ihrem inneren Auge einmal in eine Landschaft zu gehen … die Augen können dabei geöffnet sein oder sich schon schließen … die Landschaft kann eine Wiese oder ein Weg sein … ein Strand, ein Feld … ein Wald oder Berge … eine Wüste … oder etwas ganz anderes …

      Wenn Sie eine Landschaft wahrnehmen, dann würde mich interessieren, wie Ihre Landschaft aussieht … was nehmen Sie wahr?

      Gerade in den ersten Sitzungen ist es wichtig, dem Klienten genug Zeit zu geben. Warten Sie geduldig, bis er Ihnen rückmeldet, was er gerade wahrnimmt. Sie sollten im Dialog bleiben und erst neue Angebote machen, wenn Ihnen der Klient folgen konnte. Er bestimmt das Tempo!

      Damit Ihr Gegenüber ganz im Bild ankommt, fragen Sie die Wahrnehmungen (VAKOG, s. o.) ab. Nach jeder Frage warten Sie auf eine Antwort, die Sie wörtlich notieren.

      THERAPEUT Was sehen Sie dort?

      Können Sie etwas hören … oder ist es ganz still?

      Gibt es auch einen Geruch?

      Wie fühlt sich der Boden unter Ihren Füßen an?

      Wie ist die Temperatur?

      Nach einem Geschmack frage ich, wenn die Landschaft dazu einlädt. Am Meer ist zum Beispiel oft eine salzige Luft zu schmecken. Zur Bestätigung wiederholen Sie wörtlich die Wahrnehmungen des Klienten. Gerade am Anfang sind Geduld und ein langsames Vorgehen wichtig.

      THERAPEUT Nun gehen Sie bitte voran und finden einen großen Spiegel oder eine spiegelnde Fläche … manchmal steht ein großer Spiegel mitten in der Landschaft … das kann auch ein Wasser sein … eine Glasscheibe … oder etwas ganz anderes … Schritt für Schritt in Ihrem Tempo … wenn Sie etwas gefunden haben, beschreiben Sie bitte, was Sie sehen …

      Ein Spiegel kann unterschiedlich aussehen. Wenn er zu klein ist, um den ganzen Menschen darzustellen, darf er durch Gedankenkraft vergrößert werden. Lassen Sie sich das Spiegelbild kurz beschreiben. Es darf auch undeutlich, älter oder jünger sein. Für den Klienten sollte es stimmig sein, mit diesem Bild zu arbeiten. Wenn er dies bestätigt, beginnt die Reise mit dem Spiegelbild.

      THERAPEUT Nun nehmen Sie bitte eine Fernbedienung in die Hand und verkleinern Ihr Spiegelbild … immer noch kleiner … bis es so klein ist, dass es in Ihre Hand springen kann … Geben Sie bitte Bescheid, wenn es dort angekommen ist …

      Es kann so klein werden, dass es in den Körper der großen Person reisen kann. Es kann durch Mund, Nase oder Ohren hineingehen … oder direkt durch eine Pore in der Hand verschwinden … oder einen anderen Weg wählen.

      Dies ist Ihr kleines Ich, das für Sie auf die Reise in den Körper geht. Lassen Sie sich überraschen, wie es dort aussieht … Sagen Sie mir bitte, wenn es entschieden hat, wo es hinein möchte …

       Fallbeispiele

      Meine Einladungen und Nachfragen sind immer sehr ähnlich und der Einfachheit halber in den Fallbespielen meist weggelassen. Es handelte sich aber stets um einen Dialog. Hier ein paar Varianten der Landschaftsbilder in der ersten Sitzung:

       ANNA3, 62 JAHRE

      KLIENTIN Ich bin auf einer grünen Wiese … ein weicher Grasweg … drumherum ist es bergig … es riecht frisch … die Temperatur ist angenehm … ziemlich still … vielleicht ist mal ein Vogel zu hören … … da steht ein ganz normaler Spiegel … das Spiegelbild sieht aus wie ich heute … … es geht durch die Hand in den Körper …

       BERND, 51 JAHRE

      KLIENT Ich laufe durch eine Heidelandschaft … es ist hügelig … dann komme ich in einen Birkenwald … da sind viele Wurzeln … dann kommt ein See … in dem kann man sich spiegeln … ich muss aber erst auf einen Hügel steigen, damit ich mich ganz sehe … jetzt geht es … das Spiegelbild sieht normal aus, vielleicht etwas jünger … … es geht durch ein Nasenloch rein …

       CHRISTIANE, 57 JAHRE

      KLIENTIN Ich bin in einer Dünenlandschaft … da sind kleine geschlungene Pfade … solche Mulden … es ist sonnig und warm … ein etwas festgetrampelter Pfad … links sind der Strand und das Meer … ich höre sanftes Wellenrauschen … man riecht nichts … in einer Mulde steht eine große Pfütze mit Wasser … darin kann ich mich spiegeln … ich sehe zerzaust und jünger aus … so Ende 30 … … das Spiegelbild springt in die linke Hand und versinkt darin …

       DETLEV, 67 JAHRE

      KLIENT Ich bin auf einer Wiese, die ich kenne … die ist nicht weit weg von unserem Haus … da kann ich schön über die Stadt schauen … das Gras ist weich … es riecht blumig … man hört ganz weit weg ein paar Autos … es ist etwas nebelig heute … da steht ein Baum und an dem lehnt jetzt ein Spiegel … mein Spiegelbild ist okay … ganz normal … … ist jetzt in der Hand … geht da direkt rein …

       EMIL, 12 JAHRE

      KLIENT Ich laufe auf einer Wiese, die kurz gemäht ist wie ein Fußballfeld … da steht ein großer ovaler verschnörkelter Spiegel mit einem goldenen Rand … da sehe ich mein jetziges Spiegelbild … … es geht durch den Mund rein …

       Besonderheiten bei der Arbeit mit Kindern

      Auch bei

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