Ecclesiae et scientiae fideliter inserviens. Группа авторов

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Ecclesiae et scientiae fideliter inserviens - Группа авторов Mainzer Beiträge zum Kirchen- und Religionsrecht

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Collegium Josephinum über. Dieser Umzug sollte für den jungen Rudolf zu einem Schlüsselereignis für sein ganzes weiteres Leben werden. Dort, am im Volksmund sogenannten CoJoBo, verbrachte Rudolf Henseler seine Schulzeit bis zum Abitur. Die damals in der Schule mit Patres noch stark vertretene Ordensgemeinschaft, hat unseren Jubilar tief geprägt. Sie hatte es ihm frühzeitig so sehr angetan, dass er sich nach dem Abitur 1969 nicht nur zum Studium der katholischen Theologie, sondern auch zum Eintritt in die Congregatio Sanctissimi Redemptoris entschlossen hat. Bis auf den heutigen Tag ist im die brüderliche Gemeinschaft, trotz oder vielleicht auch wegen der Individualität vieler Mitbrüder in Geistingen, Bonn und in der Weltkirche zur zweiten Heimat geworden. Sie hat ihm jene Freiheit und Geborgenheit geschenkt, die für ein erfülltes wissenschaftliches und seelsorgerisches Wirken hilfreich und notwendig ist. Die Weite der Welt hatte es dem jungen Redemptoristen angetan. Eigentlich wollte er hinaus aus Bonn, um in der Ferne Asiens als Missionar zu wirken. Allein es mangelte an der erforderlichen Tropentauglichkeit, so dass die Oberen nach einer neuen Aufgabe für den jungen und dynamischen Theologen Ausschau hielten.

      Bevor es aber soweit war, studierte Frater Rudolf Henseler von 1970 bis 1976 Philosophie und katholische Theologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule der Redemptoristen in Hennef-Geistingen, in der Nähe von Bonn und Siegburg. In dieser Zeit legte er 1974 die ewige Profess ab und empfing, den Usancen der damaligen Studienordnungen folgend, bereits 1975 die Diakonen- und die Priesterweihe. Da sich an seiner Ordenshochschule Bedarf für einen jungen Kanonisten abzeichnete, schlugen ihm seine Oberen das Studium des Kirchenrechts vor, mit der Perspektive einer weiteren Entwicklung in Forschung und Lehre. Rudolf Henseler sagte zu und studierte von 1976 bis 1979 am Kanonistischen Institut der Ludwig Maximilians-Universität München, wo er unter der Betreuung des weithin bekannten und geschätzten Kollegen, Senator Prof. Dr. Audomar Scheuermann, das Lizentiat 1978 und die Promotion zum Dr. iur. can. 1979 erwarb. Die Münchener Jahre waren nicht nur für den jungen Kanonisten prägend. Die seinerzeit herausragende Lehre und Forschung von Audomar Scheuermann und Klaus Mörsdorf, die mit ihrer kanonistischen Expertise auch für Konzil und Codex bedeutsam waren, haben den wissenschaftlichen Ansatz von Rudolf Henseler bis auf den heutigen Tag geprägt.

      Bereits im Jahr 1980 wurde er zum außerordentlichen Professor und noch im selben Jahr zum Inhaber des kirchenrechtlichen Lehrstuhls an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Geistingen ernannt. Nach der Anerkennung seiner wissenschaftlichen Publikationen als habilitationsgleiche Leistung gemäß § 49 a.F. HochschG-NRW und der zeitgleichen Erteilung des Nihil obstat durch die Kongregation für das Katholische Bildungswesen wurde er 1982 zum ordentlichen Professor ernannt. Bis zur Einstellung des Lehrbetriebs 1996 vertrat Rudolf Henseler in Geistingen das Fach Kirchenrecht in vollem Umfang in Lehre und Forschung. Bereits ab 1980 traten die beiden Ordenshochschulen der Redemptoristen und der Steyler Missionare in eine Hochschulgemeinschaft ein, die seit 1980 unseren Jubilar schrittweise in den Lehrkörper der Philosophisch-Theologischen Hochschule SVD St. Augustin integrierte. Seit 1996 bis zu seiner Emeritierung 2017 war der Jubilar Lehrstuhlinhaber für das Fach Kirchenrecht an dieser Hochschule. Als wären zwei akademische Bildungseinrichtungen nicht genug, nahm Rudolf Henseler, als einer der herausragenden Ordensrechtsexperten Deutschlands, den Ruf als Lehrbeauftragter an das nachmalige Institut für Kanonisches Recht der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster an. Hier unterrichtete er bis zum Jahr 2012 äußerst fruchtbar Lizentiatsstudierende aus allen Teilen Deutschlands und darüber hinaus; bei vielen weckte er Begeisterung für Qualifikationsarbeiten in seinem Spezialgebiet. Weitere Lehraufträge führten Rudolf Henseler 1996/97 an die Bischöfliche Theologische Fakultät Trier, 1998/1999 an das interdiözesane Studienhaus St. Lambert in Grafschaft und 2008/2009 an das Erzbischöfliche Diakoneninstitut Köln. Aufgrund seiner hervorragenden Kompetenz wurde der Jubilar zu Gastvorlesungen an die Katholische Universität Lublin und an die Philosophisch-Theologische Hochschule in Tuchów eingeladen. Einen Ruf auf den renommierten Kirchenrechtslehrstuhl des Instituts für Kirchenrecht der Universität Wien, zur Nachfolge seines Mitbruders Bruno Primetshofer CSsR, hat der so heimatverbundene Rheinländer 1997 ausgeschlagen.

      Die Vielzahl der Publikationen des Jubilars wird in der dieser Festschrift beigefügten Bibliographie sichtbar. An dieser Stelle sollen nur die ordensrechtlichen Highlights herausgehoben werden, die bis auf den heutigen Tag Referenzcharakter besitzen. Die kanonistische Dissertation, veröffentlicht 1980, trägt den Titel: „Die Mitbestimmungsrechte der Mitglieder zentralistischer klösterlicher Verbände an den verbandsinternen Leitungsaufgaben in der Zeit nach dem II. Vaticanum. Grundlegung, Beispiele und Leitlinien“. Der heute von Weihbischof Prof. Dr. Dominikus Meier OSB weitergeführte Kommentar zum Ordensrecht in der allseits bekannten Loseblatt-Sammlung, die Klaus Lüdicke herausgibt, ist unter Henselers alleiniger Verantwortung 1987 und 1998 in zwei Auflagen auch in Buchform erschienen. Der „Münsterische Kommentar“ zum Ordensrecht ist in seiner Konzeption so uneinholbar, dass er, mit seinen Aktualisierungen und Fortschreibungen, als das deutschsprachige Standardwerk zu diesem Rechtsgebiet bezeichnet werden kann.

      Henselers wissenschaftliches Arbeiten wurde und wird bis auf den heutigen Tag durch ein vielfältiges seelsorgliches Engagement begleitet und geerdet, das teils der Öffentlichkeit verborgen, teils durch Seelsorgeaushilfen dort, wo er gebraucht wird, von vielen Menschen wahrgenommen wird. Rudolf Henseler lebt aus dem gegenseitigen Austausch von Wissenschaft und Seelsorge, ganz in der Nachfolge seines Ordensgründers, des Hl. Alfons Maria von Liguori. Zu dieser Verbindung von Wissenschaft und Praxis passt es auch sehr gut, dass sich der Jubilar von 1981 bis 2014 über 33 Jahre in den Dienst seines Heimatbistums, der Erzdiözese Köln, hat nehmen lassen, von 1981-2006 als Diözesanrichter am Erzbischöflichen Offizialat und von 2007-2014 als Ordensreferent im Erzbischöflichen Generalvikariat. An beiden Stellen hat er wissenschaftliche Präzision mit seelsorglichem Feingefühl verbunden, um den ihm anvertrauen Menschen einen guten Weg mit und in der Kirche aufzuzeigen. Es war sicherlich eine herausragende Würdigung der Verdienste von Rudolf Henseler, dass er von 1995 bis 2000 durch den hl. Papst Johannes-Paul II. zum Konsultor der Kongregation für die Institute geweihten Lebens und für die Gesellschaften apostolischen Lebens berufen wurde. Auch dort hat er überaus fruchtbar gewirkt, wie das Grußwort des Präfekten dieser Kongregation zu dieser Festschrift bekundet. Mit gutem Grund haben wir daher die Festschrift unter eine Überschrift gestellt, die auch als Lebensmotto von Rudolf Henseler wahrgenommen werden kann: „Ecclesiae et scientiae fideliter inserviens“. Für diesen keineswegs selbstverständlichen treuen Dienst, in durchaus unruhigen kirchlichen Zeiten, danken heute viele Menschen.

      Die Redaktion dieses Bandes hat sich, soweit wie möglich und vertretbar, um eine einheitliche Schreib- und Zitierweise bemüht. Dieses Bemühen fand freilich seine Grenzen, wo der individuell geprägte Schreibstil der Verfasserinnen und Verfasser der Beiträge berührt wurde. In die inhaltliche Argumentation hat die Redaktion hingegen nicht eingegriffen; diese steht ganz in der Verantwortung der jeweiligen Autorinnen und Autoren.

      Die Herausgeber danken besonders herzlich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Seminars für Kirchenrecht, Kirchliche Rechtsgeschichte und Staatskirchenrecht der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Sie haben durch ihre unermüdliche redaktionelle Arbeit maßgeblich zum Entstehen dieser Festschrift beigetragen. An dieser Stelle sind zu nennen: Lic. iur. can. Julia Fink, M. A., Anna-Christina Schmees, MEd., M.A., Janina Eiselt, MEd., Cathrin Kipfstuhl, MEd. und Lukas Walther.

      Ohne die großzügige finanzielle Unterstützung des Erzbistums Köln, der Deutschen Provinz der Steyler Missionare und der Provinz St. Clemens der Redemptoristen hätte dieses Buch nicht gedruckt werden können. Diesen drei Institutionen, die für P. Rudolf Henseler auf je eigene Art und Weise zur Heimat geworden sind, danken wir für ihr besonderes Zeichen der Verbundenheit mit dem Jubilar.

      Als Herausgeber dieser Festschrift, als Kollegen, Weggefährten und Freunde, gratulieren wir dem Jubilar P. Prof. Dr. Rudolf Henseler CSsR von Herzen und wünschen ihm, zum Ende eines außerordentlich vielfältigen, beanspruchenden und bewegten Berufslebens, im wohlverdienten Ruhestand viele weitere erfüllte und gesegnete Jahre in der Gemeinschaft seines Ordens und seiner Freundinnen und Freunde aus den unterschiedlichen Lebensabschnitten fruchtbaren Wirkens, im stets getreuen Dienst in Kirche

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