Religionsfreiheit in Indonesien?. Anna Elisabeth Suwandy

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Religionsfreiheit in Indonesien? - Anna Elisabeth Suwandy Mainzer Beiträge zum Kirchen- und Religionsrecht

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und ratifizierten völkerrechtlichen Dokumenten in den Blick genommen. Hier werden die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte13 (kurz: AEMR) von 1948 sowie der Internationale Pakt über bürgerliche und politische Rechte14 (kurz: ICCPR) von 1966, das Übereinkommen über die Rechte des Kindes15 (kurz: CRC) von 1989, die Vienna Declaration and Program of Action von 199316 und die ASEAN Human Rights Declaration17 aus dem Jahr 2012 untersucht.18

      Da es sich bei Indonesien aber auch um den Staat mit der weltweit höchsten muslimischen Bevölkerung handelt und die Diskussionen, ihn als einen Islamstaat zu organisieren, immer wieder aufbrechen und es bereits mehrfache Versuche der Etablierung der Scharia gab, bzw. diese sogar in 16 Provinzen zum Beispiel in der Provinz Aceh19 bereits etabliert ist, wird auch das Verständnis der Menschenrechte bzw. insbesondere der Religionsfreiheit im Islam anhand der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte im Islam20 von 1981, der Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam21 von 1990 sowie dem Covenant on the Rights of the Child in Islam22 von 2005 näher beleuchtet. Welches Verständnis hat der Islam von der Religionsfreiheit, wie steht er zu anderen Religionen und warum kommt es so häufig zu Anschlägen von radikalen Muslimen auf religiöse Minderheiten in Indonesien?

      Der zweite Teil dieser Arbeit bezieht sich dann konkret auf die nationalen Gesetze Indonesiens und zeigt den Umgang mit Religionsfreiheit innerhalb des Staates. Dazu wird der Entwicklungsprozess der Verfassung Indonesiens skizziert und die sich wandelnde Garantie auf Religionsfreiheit dargestellt. Zu dem Entwicklungsprozess gehört auch der Versuch einiger Muslime, die Scharia in die Verfassung aufzunehmen. Ebenfalls relevante nationale Gesetze, die die Menschenrechte, insbesondere die Religionsfreiheit sichern, werden an dieser Stelle vorgestellt.

      Im darauffolgenden Kapitel werden Gesetze und Erlasse, die der, in der indonesischen Verfassung gewährleisteten, Religionsfreiheit widersprechen bzw. diese stark eingrenzen und die Diskriminierung von religiösen Minderheiten teilweise legalisieren, vorgestellt und kritisch reflektiert. Unter diese fallen das Blasphemie-Gesetz, die Ministerialerlasse zur Erteilung von Baugenehmigungen religiöser Stätten, der Anti-Ahmadiyah-Erlass und auch das Gesetz über Pornographie.23

      Zur Erarbeitung dieses Themenkomplexes mussten vor allem Internetquellen zu Rate gezogen werden, da sich diese meist durch ihre Aktualität im Vergleich zur gedruckten Literatur über Religionsfreiheit und derzeit gültige Gesetze in Indonesien auszeichnen. Vor allem Artikel der Onlineausgabe von The Jakarta Post24 oder The Jakarta Globe25 wie auch von Menschenrechtsorganisationen, Kirchen und Non-Governmental-Organisations (kurz: NGO) wurden in die Bearbeitung mit einbezogen. Auf viele Gesetzestexte auf Bahasa Indonesia (Indonesisch) kann auch online zugegriffen werden. Eine Schwierigkeit stellte hier jedoch dar, dass die indonesische Regierung nur selten englische Übersetzungen bereithält und die Gesetze dann meist von anderen Autoren inoffiziell übersetzt werden. So musste zur Erarbeitung von Gesetzen teils auf die bereits bestehende Sekundärliteratur zurückgegriffen werden oder die verschiedenen Übersetzungen wurden im Hinblick auf Übereinstimmungen oder Widersprüche miteinander verglichen.

      1 Vgl. Lang, Peter, Eintrag “Indonesien - Grunddaten, Geographie, Bevölkerung”: Munzinger Online/Länder - Internationales Handbuch, o. J., online: http://www.munzinger.de/document/03000IDN010 [Zugriff am 19.1.2015]. Im Folg. zit. als: Lang, Indonesien, o. J. (Anm. 1).

      2 Vgl. Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz und Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (Hrsg.), Ökumenischer Bericht zur Religionsfreiheit von Christen weltweit 2013, Bonn / Hannover 2013, 4. Im Folg. zit. als: DBK, Ökumenischer Bericht zur Religionsfreiheit, 2013 (Anm. 2); vgl. Lang, Indonesien, o. J. (Anm. 1), 4.

      3 Vgl. Appeal of Conscience Foundation: H.E. Susilo Bambang Yudhoyono President Of The Republic Of Indonesia, online: http://www.appealofconscience.org/d-557/awards/H.E.%20Susilo%20Bambang%20Yudhoyono%20%20President%20Of%20The%20Republic%20Of%20Indonesia [Zugriff am: 21.01.2015].

      4 Vgl. Berndt, Werner, Kleines Handbuch Indonesien, Rostock 2013, 16. Im Folg. zit. als: Berndt, Kleines Handbuch, 2013 (Anm. 4); Frank, Christian Malte, Das Überraschungsei Jakarta, Deutsche Botschaft Jakarta, o. J., online: http://www.jakarta.diplo.de/Vertretung/jakarta/de/03_20Botschaft/seite-wahlstation-berichtfrank.html [Zugriff am 11.04.2015].

      5 Wawer, Wendelin, Muslime und Christen in der Republik Indonesia. Band 7: Beiträge zur Südasienforschung, Südasien-Institut Universität Heidelberg, Wiesbaden 1974, 1. Im Folg. zit. als: Wawer, Muslime und Christen, 1974 (Anm. 5).

      6 Ebd.

      7 Vgl. ebd.

      8 Vgl. Krämer, Klaus, Vorwort, in: Evers, Georg: Religionsfreiheit: Indonesien, in: Religionsfreiheit 18, hrsg. v. missio, Internationales Katholisches Missionswerk e.V., Aachen 2013, 3.

      9 Kovacs, Amanda, Religiöse Diskriminierung in Indonesien - ambivalente Rechtslage und politische Passivität: German Institute of Global and Area Studies. Institut für Asien Studien 11 (2012), 1-8, 2, online: http://www.giga-hamburg.de/de/system/files/publications/gf_asien_1211.pdf [Zugriff am 26.01.2014]. Im Folg. zit. als: Kovacs, Religiöse Diskriminierung, 2012 (Anm. 9).

      10 Ebd.

      11 Vgl. Erklärung über die religiöse Freiheit „Dignitatis humanae”, in: HthK Vat.II, Bd. 1 (2005), 436-458. Im Folg. zit. als: Dignitatis humanae (Anm. 11).

      12 Vgl. Erklärung über die Haltung der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen „Nostra aetate”, in: HthK Vat. II, Bd. 1 (2005), 355-362. Im Folg. zit. als: Nostra aetate (Anm. 12).

      13 Vgl. Allgemeine Erklärung der Menschenrechte vom 10. Dezember 1948, in: Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.), Menschenrechte. Dokumente und Deklarationen, 4. Aufl., Bonn 2004, 54-59. Im Folg. zit. als: AEMR 1948, 2004 (Anm. 13).

      14 Vgl. Internationaler Pakt über bürgerliche und politische Rechte (ICCPR) vom 19. Dezember 1966 (BGBl. 1973 II 1553), in: Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.), Menschenrechte. Dokumente und Deklarationen, 4. Aufl., Bonn 2004, 69- 85. Im Folg. zit. als: ICCPR 1966, 2004 (Anm. 14).

      15 Vgl. Übereinkommen über die Rechte des Kindes (CRC) vom 20. November 1989 (BGBl. 1992 II 121), in: Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.), Menschenrechte. Dokumente und Deklarationen, 4. Aufl., Bonn 2004, 167-186. Im Folg. zit. als: CRC 1989, 2004 (Anm. 15).

      16 Vgl. Vienna Declaration and Programme of Action. Adopted by the World Conference on Human Rights in Vienna on 25 June 1993, online: http://www.ohchr.org/Documents/ProfessionalInterest/vienna.pdf [Zugriff am 15.04.2015].

      17 Vgl. Association of Southeast Asian Nations, ASEAN Human Rights Declaration, 2012, online: http://www.asean.org/news/asean-statement-communiques/item/aseanhuman-rights-declaration [Zugriff am 10.04.2015]. Im Folg. zit. als: ASEAN, Human Rights Declaration, o. J. (Anm. 17).

      18 Im Folg. wird die offiziell gebräuchliche,

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