Sportpsychologie - Die 100 Prinzipien. Thomas Meyer

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Sportpsychologie - Die 100 Prinzipien - Thomas  Meyer

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jedoch unbedingt Treffer, ist der Anforderungsdruck groß. Auch das Umfeld erwartet, dass der Spieler Tore erzielt.

      Das Problem kann so viel Raum im Bewusstsein des Sportlers einnehmen, dass er mehr an sein Problem denkt, als sich auf das Ballspiel zu konzentrieren. Möglicherweise verändern sich Laufwege. Das Timing im Zusammenspiel mit den Mitspielern wird anders. Reaktion und Schnelligkeit nehmen ab usw.

      Ein weiteres Beispiel ist das Problemgefüge eines Trainingsweltmeisters. Leistungen, die im Training erzielt werde, können im Wettkampf nicht abgerufen werden.

      Eine sportpsychologisch orientierte Problemlösung setzt sich zunächst mit den Erwartungen und den eigentlichen Handlungen der Sportler auseinander. Der Sportler kann sein Problem im Gespräch formulieren und verdeutlichen. Mithilfe des Sportpsychologen kann der Athlet versuchen, mögliche Wege zur Problemlösung auszuarbeiten. Es ist interessant zu reflektieren, inwieweit sich das Problem, wenn es sich erst einmal nicht lösen, dann noch verändern lässt: Inwieweit kann das Soll neu interpretiert werden, zum Beispiel das Soll weniger als Muss und mehr als Kann oder Könnte.

      Solch eine Einstellung ist von Sportler zu Sportler und von Moment zu Moment unterschiedlich. Aus sportpsychologischer Sicht ist es wichtig, dass sich die Sportler darin bewusst sind, wie sich das Problem auf ihr Verhalten auswirkt und welche Auswege sie selbst erkennen können und sie erneut lernen, handlungsorientiert und mit Freude zu trainieren und zu spielen.

      VERWEISE:

      → Sportpsychologe (6)

      → Ablauf einer Beratung (25)

      → Konzentration (26)

      → Trainingsweltmeister (27)

      → Handlungsorientierung (28)

      → Akzeptanz (30)

      → Selbstreflexion (38)

      → Einstellung (51)

      6

      Sportpsychologe – sportpsychologischer Berater/Betreuer

      Kompetenz schafft Vertrauen

      Ein Experte, der sich mit Sport und Psychologie auskennt und mit der Psychologie im Sport.

      Die Bezeichnung »Sportpsychologe« ist in Deutschland nicht geschützt und nicht exakt definiert wie der Begriff »Psychologe«. Psychologen könnten den Begriff des Sportpsychologen eindeutiger beanspruchen, indem jeder, der sich als Psychologe bezeichnen will, ein abgeschlossenes Studium der Psychologie nachweisen muss.

      Demgegenüber steht die Meinung der Sportwissenschaftler, dass der Bereich des Sports ebenso durch ein Hochschulstudium ausgebildet sein sollte.

      Folglich dürfte sich nur derjenige Sportpsychologe nennen, der ein abgeschlossenes Hochschulstudium in beiden Fächern nachweisen kann. Davon gibt es hierzulande allerdings nicht sehr viele, die über beide Abschlüsse verfügen. Sie sind in der Praxis der sportpsychologischen Beratung oder Betreuung aktiv.

      Allerdings sieht man einer Entwicklung auf dem Betreuungsmarkt zurecht mit Sorge entgegen, dass immer mehr nicht ausreichend ausgebildete Personen Beratungen und Betreuungen in einem sportpsychologischen Bereich anbieten.

      Weitere Qualitätskriterien werden im ethischen Selbstverständnis der Sportpsychologie beschrieben. Demnach darf eine Beratung nicht als Heilsversprechen angeboten werden. Der beratende Sportpsychologe sollte nur gemäß seiner Kompetenzen agieren. Der Arbeitsbereich der Sportpsychologie ist so weitgreifend, dass es kaum möglich ist, dass eine Person auf allen Gebieten gleich starke Kompetenzen hat.

      Hat ein sportpsychologischer Berater weniger Erfahrungen mit dem Umgang und der Lehre von psychologischen bzw. psychophysischregulativen Trainingsformen, sollte er an eine Person verweisen, die davon fachlich mehr versteht. Ist eine tiefer gehende athologische Problematik bei einem Sportler ersichtlich und hat der betreuende Psychologe nicht die Kompetenz, dem entgegenzutreten, sollte er auf einen kompetenten Kollegen verweisen.

      Ein sehr erfahrener und erfolgreicher Sportpsychologe vertritt zurecht die Meinung, dass gewisse Probleme bzw. psychische Zusammenhänge nur von Personen analysiert werden können, die in diesem Bereich Kompetenzen erworben haben. Andere könnten solche Zusammenhänge nicht erkennen.

      Für den Sportler gelten folgende Verhaltensrichtlinien:

      image Wünscht der Sportler eine Leistungsoptimierung, sollte der Sportpsychologe eine Hochschulausbildung im Bereich der Psychologie oder Sportwissenschaft nachweisen.

      image Er darf keine schnellen Erfolge versprechen. Der Sportler sollte genau über den Betreuungsablauf und die Kosten aufgeklärt werden und sich bei der Befragung zu seinen sportlichen Handlungen kompetent verstanden fühlen.

      image Bestehen gravierende Probleme, zum Beispiel Essstörungen, die sich gesundheitsschädlich auswirken oder tiefergehende negative Emotionen und Empfindungen, die über einen längeren Zeitraum anhalten, muss ein Psychologe mit klinischen Erfahrungen konsultiert werden. Jeder Sportpsychologe, der mit einem Thema dieser Art konfrontiert ist und selbst keine Ausbildung und Erfahrung in diesem Bereich hat, muss den Sportler an einen entsprechenden Kollegen übergeben und im besten Fall bei der Kontaktaufnahme behilflich sein.

      VERWEISE:

      → Sportpsychologie (1)

      → Sportler (4)

      → Problem (5)

      → Trainer (7)

      → Psychologisches Training (21)

      → Ablauf einer Beratung (25)

      → Ethik der Sportpsychologie (31)

      → Selbstmanagement (44)

      → Depression (75)

      → Krise (78)

      → Sieg und Niederlage (80)

      → Organisation (96)

      7

      Trainer sind keine Alleskönner

      Korrigieren, Anreize und Freiräume schaffen

      Betreuen, lehren, organisieren: Diese Begriffe machen deutlich, wie komplex und verantwortungsvoll der Aufgabenbereich eines Trainers ist. Trainer durchlaufen zum Teil Ausbildungssysteme, die sie befähigen, in entsprechenden Leistungsklassen (Ligen, Nationalmannschaften etc.) zu agieren. Die Bandbreite der Trainerqualifikation reicht vom einfachen Übungsleiter bis hin zum Nationaltrainer.

      Ein

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