Priesterlich werden - Anspruch für Laien und Kleriker. Medard Kehl

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Priesterlich werden - Anspruch für Laien und Kleriker - Medard Kehl Ignatianische Impulse

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Es muss der Gemeinde verbindlich zugesagt werden. Dafür steht der Dienst des Priesters. Es ist immer der Ruf des Anderen, des Gegenübers, der uns in die Freiheit Gottes führt. Christen sind buchstäblich die Herausgerufenen. Dieses Gegenüber, das uns anspricht, ist der gegenwärtige Herr im Dienst des Priesters. Er steht der christlichen Gemeinde in göttlichem Auftrag gegenüber: den Dank zu vervielfachen und das Opfer des Lobes darzubringen. Die dogmatische Konstitution des 2. Vatikanischen Konzils Lumen Gentium hält fest, dass das besondere, in der Weihe sakramental verliehene Priestertum das amtlich repräsentative »Zeichen und Werkzeug« für das gemeinsame Priestertum aller Gläubigen ist. Amtliche Beauftragung existiert in der Kirche niemals für sich, sondern immer nur im Bezug zu einer Gemeinschaft des Glaubens.

      Der spezifische Auftrag der geweihten Priester ist die amtliche Repräsentation oder Vergegenwärtigung der Person Christi als dem Haupt der Kirche und der Kirche als Institution und Gemeinschaft des Glaubens. Es ist nie der Priester als Funktionär, der etwas aus sich tut, sondern es ist Gott, der an und mit seinem Volk handelt. Das Weiheamt als Beauftragung, »in der Person Christi« zu handeln (Lumen Gentium 10, Presbyterorum Ordinis 2), ist im Verständnis der Kirche immer bezogen auf den konkreten Dienst am Gottesvolk. In Verkündigung, der Heiligung und im Leitungsdienst handelt der Priester für Christus, »an seiner Statt« (2 Kor 5,11f; Lk 10,16). Im Tun des geweihten Priesters muss deutlich werden, dass Christus selbst der Hirte, Lehrer und Priester der Kirche ist und bleibt. In diesem Sinne enteignet das Sakrament der Priesterweihe eine Person und macht sie in ihrem priesterlichen Tun zum lebendigen Werkzeug, jedoch nie zu einem Delegierten oder Funktionär einer kirchlichen Autorität oder zum Mitglied einer klerikalen Kaste. Das Wesen »priesterlicher Amtsautorität« ist immer relativierend, d. h. von sich selbst weg verweisend und bezogen auf Christus und den Dienst für die Menschen. Priester sind zuerst Vikare, Platzhalter. Der Kirchenvater Ambrosius von Mailand (339–397) bezeichnet den kirchlichen Amtsträger in einer klassischen Formulierung theologisch angemessen als Stellvertreter Christi, aber vor jeglicher autoritären Amtsausübung soll er zuerst ein »Vikar der Liebe Christi« sein (amoris Christi velut vicarius).5

      Radikal zurückgefragt, gibt es das geweihte Priesteramt in der Kirche, weil es nach dem Zeugnis der Bibel dem göttlichen Willen entspricht und Jesus so gehandelt hat. Sowohl das Alte wie das Neue Testament berichten von ausdrücklichen Berufungen zur besonderen Nachfolge. Jesus selbst beruft entsprechend dieser biblischen Dynamik Menschen, »die er bei sich haben und die er [dann] aussenden wollte« (Mk 3,14). Das in der Einheitsübersetzung eingefügte, nicht im griechischen Text stehende »dann« sollte weggelassen werden, damit die ursprüngliche Intention der Stelle deutlicher wird. In die Nähe Jesu gerufen zu sein, bedeutet gleichzeitig und immer auch Sendung zum Dienst. Das Weiheamt als der Dienst, der alle Getauften befähigt und ermutigt, ihre je eigene Berufung zu leben, gehört wesentlich und unaufgebbar zur Kirche. Ohne geweihte Priester kann niemand Christ sein im Sinne Jesu, ohne den amtlichen priesterlichen Dienst bricht etwas Konstitutives weg. Aber die Kirche ist nicht auf die gegenwärtige Ausgestaltung dieses Dienstes festgelegt, die äußeren Formen können sich, wie in der Geschichte immer geschehen, durchaus ändern. Durch den Priester bleibt der Anspruch Jesu greifbar in der Welt lebendig.

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