1946 - 2016 70 Jahre Katholische Theologie in Mainz an Universität und Priesterseminar. Группа авторов

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1946 - 2016 70 Jahre Katholische Theologie in Mainz an Universität und Priesterseminar - Группа авторов Mainzer Beiträge zum Kirchen- und Religionsrecht

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und Erziehungsabteilung der französischen Militärregierung, der maßgebliche Betreiber dieser Wiederbegründung. Dieser Germanist hat dazu beigetragen, mehrere wichtige Hochschulen in Rheinland-Pfalz zu gründen, wie die Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer, der Fachbereich Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaft (FTSK) der Universität Mainz in Germersheim oder das Leibniz-Institut für Europäische Geschichte in Mainz. Seitdem haben sich die akademischen Kontakte zwischen Mainz und Frankreich ständig verstärkt. Ich denke dabei insbesondere an die dynamische Zusammenarbeit mit der Université de Bourgogne in Dijon.

      Jetzt möchte ich über die politische Partnerschaft sprechen. Wie Sie wissen, unterhalten Rheinland-Pfalz und Burgund seit 60 Jahren sehr enge kulturelle, politische, akademische und wirtschaftliche Beziehungen. Auch im Bereich Wein gibt es eine sehr schöne Beziehung. 10 Jahre nach der Gründung der Johannes Gutenberg-Universität hatte der damalige Ministerpräsident Peter Altmeier mit dem Chanoine Député Maire von Dijon Felix Kir eine mutige und entschlossene Freundschaft zwischen den beiden Regionen besiegelt. Der Chanoine Kir war eine außergewöhnliche Persönlichkeit – der nicht nur seinen Namen an den berühmten Aperitif Kir gegeben hat – sondern auch ein Visionär, der sich sehr schnell nach dem Zweiten Weltkrieg für ein Werk der Versöhnung und Freundschaft engagiert hatte.

      Ein anderer Franzose hat einen religiösen Ort ihrer schönen Stadt Mainz geprägt: Marc Chagall. Der Künstler hat für die Sankt Stephan-Kirche wunderschöne Fenster in verschiedenen leuchtenden Blautönen gestaltet, wahrhaftige Einladung zur inneren Friedensfindung und Kontemplation.

      Liebe Freunde, erlauben Sie mir an diesem Festtag, dem Kardinal Lehmann eine sehr freundliche Nachricht im Namen Frankreichs und in meinem Namen zu vermitteln. Eminenz, Monseigneur, wir haben uns zweimal getroffen und diese zwei Gespräche haben mich dank Ihrer wohlwollenden Aufnahme tief bewegt. Dafür danke ich Ihnen und meine Gedanken werden Sie in einigen Tagen begleiten.

      Ich möchte die heutige Gelegenheit auch dazu nutzen, Ihr persönliches Engagement zu begrüßen, jenes der katholischen Kirche und im weiteren Sinn aller religiösen Gemeinschaften sowie der deutschen Zivilbevölkerung für die Aufnahme von vielen Flüchtlingen, die hier ein neues und sichereres Zuhause gefunden haben.

      Grußwort von Univ.-Prof. Dr. Matthias Pulte Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät

      Eminenz, Magnifizenz, Exzellenz, Spektabilitäten,

       liebe Kolleginnen und Kollegen,

       liebe Studierende,

       sehr verehrte Damen und Herren,

      wenn wir heute hier im Bischöflichen Priesterseminar St. Bonifatius, an historischem und zugleich gegenwärtigem Ort von theologischer Lehre und Forschung feiern, so tun wir das mit Bedacht. Einerseits danken wir für 70 interessante, ertragreiche und bisweilen auch herausfordernde Jahre. Der heutige Festvortrag wird unseren Blick noch einmal auf diese Zeit lenken. Zugleich wenden wir uns aber auch der Zukunft der Theologie an der Universität und im Bistum zu. Nicht nur die Priesterausbildung, sondern auch die Lehrerausbildung hat seit der Gründung der Johannes Gutenberg-Universität 1946 hier ihren Ort. Mit den Ergebnissen des 2. Vatikanischen Konzils kamen weitere kirchliche Berufe als Studienziele für unsere Studierenden in den Blick. Berufe in der weltlichen Gesellschaft auf der Grundlage eines theologischen Studiums erwiesen sich für manchen unserer Absolventen als Sprungbrett in einen gelungenen Berufs- und Lebensweg.

      An diesem Ziel vielfältiger akademischer Ausbildung, sei es in grundständigen Studiengängen von Magister Theologiae, Master of Education, dem Bachelor-Beifach Theologie oder in postgraduierten Promotionen zum Lizentiat in Theologie, der kanonischen Promotion zum Dr. theol. oder der nichtkanonischen Promotion zum PhD in Advanced Religious Studies oder in einer in Deutschland einzigartigen internationalen Kooperation mit der Katholischen Universität Leuven zum Lizentiat im kanonischen Recht, orientieren wir uns auch heute in der Gewissheit, mit der Vielfalt der Studienziele jungen Menschen Wege für eine gelungene Ausbildung in der Theologie in einer immer pluraler werdenden Gesellschaft anzubieten. Die gute Resonanz auf die vielfältigen Angebote zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Freilich dürfen wir auch weiter dafür werben.

      Das gilt nicht nur für die neuen Studiengänge, sondern auch und insbesondere für die klassischen Abschlüsse zum Mag. Theol., dem Lic. theol. oder dem kirchlichen Examen für die Priesteramtskandidaten. Hier liegt wirklich nicht alles in unserer Hand. Wir wissen uns aber mit dem Bistum Mainz in besonderer Weise vereint, die Chancen und Möglichkeiten für die Berufungen zu einem kirchlichen Dienst weiter zu verbessern.

      Aus staatskirchenrechtlicher Sicht ist es durchaus beruhigend, dass der Vertrag von 1946 – anders als andernorts – kein Junktim über die Priesterausbildung als Garant für den Fakultätsstatus enthält. Ein in diese Richtung weisender Satz findet sich nur in § 1 der Statuten der Fakultät von 1946, die allerdings durch die neuen Ordnungen abgelöst sind. Aber selbst dort wird der Zweck der Fakultät auf diplomatisch mainzerische Art nicht auf die Priesterausbildung reduziert, sondern schon 1946 auf alle übrigen Theologiestudierenden erweitert. Welch´ eine weise und entwicklungsfähige Formulierung angesichts der Einbrüche im Süden und im Westen! Zugleich ist die Priesterausbildung in Mainz derzeit in mehrfacher Hinsicht gesichert, durch das Bistum Mainz und seine Kooperationspartner, die Orden mit ihren Ausbildungskommunitäten und nicht zu vergessen die Freisemesterstudierenden anderer Seminare, die immer wieder gern für ein Jahr nach Mainz kommen. Überdies sind wir der Überzeugung, dass eine qualifizierte Lehramtsausbildung, insbesondere für die Sekundarstufe II, deutlich besser an einer Fakultät geleistet werden kann, als an kleinen Institutionen.

      Heute ist unsere Fakultät, wie auch der gesamte Fachbereich 01, eingebunden in die Wissenschaftslandschaft einer der zehn größten Volluniversitäten Deutschlands. Das verpflichtet uns zu interdisziplinärer Zusammenarbeit. Schon die Gründungsväter der Mainzer Universität und der Fakultät hatten sich das zur Aufgabe gestellt. Heute ist es lebendige Praxis in siebzigjähriger Tradition in ganz unterschiedlichen und vielfältigen Netzwerken mit den Gesellschafts-, Geistes- und Naturwissenschaften. Theologie ist nicht nur sichtbar an der Johannes Gutenberg-Universität, weil die beiden Fakultäten seit 1946 im Universitätshauptgebäude untergebracht sind, sondern weil ein lebendiger Dialog und eine fruchtbare, teils auch institutionalisierte Kooperation mit anderen Fächern und Disziplinen stattfinden. Beispiele sind das Institut für Europäische Geschichte mit seinem interdisziplinären Graduiertenkolleg, das Gesangbucharchiv, das Zentrum für Interdisziplinäre Studien zum Religions- und Religionsverfassungsrecht und die vielfältigen interdisziplinären Arbeitskreise an unserer Alma Mater. Manchmal ist das vielleicht für die Öffentlichkeit nicht so spektakulär, wie wir es uns bisweilen wünschen. Das mindert aber nicht die Notwendigkeit und auch die Wirksamkeit von Theologie an einer Universität, die sich zu Recht als Volluniversität bezeichnet.

      Schließlich erlauben Sie mir ein kurzes Wort des Dankes an unsere Kolleginnen und Kollegen der evangelischen Theologie. Auch diese Zusammenarbeit hat sich über die wechselvollen Zeitläufe seit 1946 bewährt. Wir sind froh und dankbar für alle Kooperation im Bereich dessen, was uns die kirchlichen Rahmenrichtlinien ermöglichen. Und dort wo nichts geregelt ist, tut es auch gut, noch etwas mehr zusammen zu unternehmen. Als Theologien haben wir zusammen christliche Antworten auf die Fragen in einer pluralen Wertegemeinschaft zu suchen und zu finden. Und das tun wir alljährlich auch öffentlich sichtbar mit unseren TheMa-Tag (Theologie in Mainz), der auch von der interessierten Öffentlichkeit sehr wertgeschätzt wird.

      Wir freuen uns über die Verbundenheit mit unserem Bischof, Karl Kardinal Lehmann, der im Herzen doch immer ein Mitglied unserer Fakultät geblieben ist. Unser besonderer Dank für all die unermüdliche Hilfe, Unterstützung, Mitsorge und die Freiheit in Lehre und Forschung gilt zum Jubiläum ihm persönlich, den ich als Dekan stellvertretend für alle an der Fakultät arbeitenden und studierenden Menschen übermittle. Aufgrund dieses guten Miteinanders in der Sorge um eine Theologie der Gegenwart war, ist und bleibt Mainz

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