Die Sozialdemokratie – ab ins Museum?. Anton Pelinka

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Die Sozialdemokratie – ab ins Museum? - Anton Pelinka Leykam Streitschriften

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KollegInnen versuchten, in einer Art seminaristischem Smalltalk, jede der deutschen Parteien idealtypisch als eine klar unterscheidbare Person zu zeichnen. Die CDU war, noch geprägt von Helmut Kohl, ein in jeder Hinsicht satter, sich von der Geschichte bestätigt fühlender Mann – selbstsicher, wenn auch nicht gerade von intellektueller Brillanz. Die CSU war, im Trachtenanzug, die bayrische Version dieses Typs. Die FDP war ein geschniegelter Aufsteiger, gestylt wie aus dem Modejournal. Der (oder die) Grüne trat im gestrickten Pullover, Blue Jeans und Sportschuhen auf. Die Linkspartei (die PDS) war eine verhärmt wirkende Frau, die nicht recht wusste, ob sie sich über das Ende der DDR und damit der SED-Diktatur freuen oder als »feindliche Übernahme« beklagen sollte. Aber wer oder was war die SPD? Die SPD schien den (nicht nur US-amerikanischen, aber jedenfalls nicht deutschen) BeobachterInnen ohne eigenständiges Profil. Die SPD war von braver Harmlosigkeit. Während die anderen Parteien emotional polarisierten, fiel zur SPD niemandem etwas ein – nichts spezifisch ­Positives, nichts spezifisch Negatives.

      Der europäischen Sozialdemokratie ist eine solche Bravheit ins Gesicht geschrieben. Das Rot, das früher mit ihr identifiziert wurde und das aus guten Gründen ihr nicht mehr zugeschrieben wird (auch wenn gelegentlich rote Fahnen und rote Nelken oder auch rote Rosen Parteiveranstaltungen schmücken) – dieser mit Rot identifizierte Revolutionsaufruf ist mit dem Marxismus-Leninismus an der Kremlmauer begraben. Und das ist gut so. Für die Sozialdemokratie ist dieses Rot im politischen Alltag den verschiedenen Grautönen gewichen. Nun ist grau zwar die Farbe der Aufklärung und der Vernunft. Es ist die Absage an die Irrwege totalitärer Utopismen wie auch an das nihilistische Zudecken inhaltlicher Leere durch buntes PR-Gefasel, ob orange oder türkis oder sonst wie eingefärbt. Aber grau – das mobilisiert nicht. Grau, das ist Vernunft, und die ist leise, wie schon Sigmund Freud festgestellt hat; Freud, der, wenn er im Wien der Jahre vor seiner Vertreibung gewählt hat, sich wohl für die Sozialdemokratie entschieden hätte – für wen sonst, doch nicht etwa für die antisemitischen Christlichsozialen?

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