Die inneren Fesseln sprengen. Phyllis Krystal
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Auf diese Weise mit dem High C zu arbeiten, ist das grundlegende Element, welches diese Methode von anderen Methoden unterscheidet, in denen der bewusste Verstand eines Arztes oder Therapeuten normalerweise die Autorität bildet. Dort findet die Beratung auf der Ebene der Basislinie des Dreiecks statt – also von einem bewussten Verstand zum anderen.
In der Arbeit mit der Methode hat sich im Laufe der Jahre sehr viel Material zu verschiedenen Themen angesammelt. Es schließt auch Antworten auf Fragen und Techniken ein, um uns selbst und anderen bei persönlichen Problemen zu helfen.
Zu Beginn sprachen wir selten darüber, was wir taten, denn in den 50er und 60er Jahren wäre es als sehr seltsam empfunden worden. Aber jetzt, wo übersinnliche und spirituelle Themen explosionsartig in unseren Alltag drängen, ist es schick geworden, darüber zu sprechen. Seit den ersten Anfängen sind von Zeit zu Zeit andere interessierte Suchende zu uns gestoßen. Einige von ihnen arbeiteten eine Zeitlang mit uns, um ihre Probleme zu lösen, und zogen dann weiter, nachdem sie effektive Methoden gelernt hatten, sich weiterhin selbst zu helfen. Einige wenige tauchten tiefer in die Arbeit mit der Methode ein und halfen so, weitere Lehren und Techniken zu entdecken, indem sie Hilfe für ihr eigenes Leben suchten.
Jetzt gibt es viele Menschen, besonders jüngere, die ernsthaft interessiert daran sind, sich selbst zu entdecken. Einige von ihnen finden den Weg zu dieser Methode. Hoffentlich nutzen sie die Methode, die uns gelehrt wurde, um mehr Antworten und praktische Lösungen auf ihrer Suche nach Ganzheit zu finden. Sie können dann ihre Entdeckungen an andere weitergeben und so dazu beitragen, die Methode noch weiter zu verbreiten. Die Methode ist nicht statisch oder kristallisiert, sondern erweitert sich, je mehr Menschen sie nutzen.
Das Buch präsentiert die Methode, verschiedene Techniken und Rituale zur Befreiung von alten Mustern und Bindungen; es enthält auch einige der Lehren und Unterweisungen, die wir erhielten, so dass sie mehr Menschen erreichen als die, mit denen wir persönlich in Kontakt kommen. Somit ist es ein Buch sowohl für Laien als auch für professionelle Therapeuten, denn es ist absolut sicher, diese Methode zu verwenden, wenn die Anleitungen sorgsam befolgt werden und um die Hilfe des Höheren Selbst gebeten wird. Viele der Menschen, die von der Methode profitierten, haben mich immer wieder dazu gedrängt, ein Buch darüber zu schreiben. Zunächst war ich von der Vorstellung bestürzt, da ich ja keine professionelle Schriftstellerin bin und große Zweifel daran hatte, ein Buch schreiben zu können. So bat ich in einer unserer Sitzungen um Hinweise dazu. Mir wurde versichert, dass das Buch bereits durch die jahrelange Arbeit Form angenommen hatte und nur noch in eine fassbare Version in einfachem und geradlinigem Stil gebracht werden müsse.
Ich hoffe also, dass alle, die dieses Buch lesen und beschließen, den Inhalt anzuwenden, entdecken werden, dass dies ein großes Abenteuer bedeutet und auch feststellen werden, dass es ein großer Segen ist – wie für all diejenigen, die bisher bei seiner Entwicklung geholfen haben.
Phyllis Krystal
Das Arbeiten mit der Methode
Dieses Buch beschreibt eine Methode, die entwickelt wurde, damit zwei oder mehr Personen arbeiten können, um in Wissensbereiche einzutauchen, die jenseits des Bewusstseins eines jeden Einzelnen liegen. Der Zustand während der Arbeit mit der Methode wurde vielfach beschrieben als Wachtraum oder aktive Imagination, wobei keiner der beiden Begriffe den Zustand wirklich darstellt. Diejenigen, die Erfahrungen mit der Methode gemacht haben, beschreiben dies fast immer als einen Zustand erweiterten Bewusstseins und berichten, dass die erfahrenen Gefühle meist wesentlich intensiver sind als jene, die wir in unserem normalen Bewusstseinszustand erleben – auch sind die Bilder weitaus lebendiger.
Ich muss von Anfang an zwei Dinge ganz klar stellen: Erstens nehmen die Beteiligten bei vollem Bewusstsein alles wahr, was sie erfahren, sie sind niemals in Trance und erinnern sich an jedes Detail, das während der Sitzung vorkommt. Zweitens ist es nicht notwendig, besondere Fähigkeiten zu besitzen, wie etwa übersinnlich zu sein, beispielsweise hellsichtig oder medial, um diese Arbeit zu machen. Die Anforderung an jede Person, die mit dieser Methode arbeiten möchte, ist, dass ein starker Wunsch danach besteht, Wahrheit und Ehrlichkeit sowie wahre Hingabe und innere Führung zu finden. Ebenso die Bereitschaft, das Ego sowie den persönlichen Willen und Wünsche, Glaubenssätze und Vorurteile beiseitezulassen, so dass die Lehren des Höheren Selbst unverfälscht von menschlichen Verfärbungen zu uns fließen können.
Während wir eines Tages zu zweit arbeiteten, erhielt ich ein interessantes Bild, das mir zeigen sollte, wie wichtig es ist, vollkommen offen zu sein und das Ego soweit wie möglich beiseitezulassen. Wie üblich baten wir darum, gezeigt zu bekommen, was immer für uns angemessen und an diesem Tag zum richtigen Zeitpunkt zu erfahren wäre. Das einzige Bild, das ich erhielt und das nicht weichen wollte, weder verblasste noch verschwand, war das einer Urne. Als ich mich darauf konzentrierte, erkannte ich, dass diese stark angebrochen und angeschlagen war und mir kam der Gedanke, dass sie beim Befüllen mit Wasser auslaufen würde. Ich fragte nach, warum mir dieses Bild einer alten, beschädigten Urne gezeigt wurde. Die Antwort kam wie ein Blitz und schockierte mich. Plötzlich erkannte ich, dass sie mich repräsentierte und dass wir alle gebrochen und angeschlagen sind. Mit Erleichterung stellte ich dann fest, dass dies unsere Fähigkeit, diese Arbeit zu machen, nicht beeinträchtigen musste. Da wir uns mit dem inneren Licht in jedem von uns in Verbindung setzen, um Dunkelheit und Ignoranz zu vertreiben, kann dieses Licht durch die Risse und Spalten sogar besser wahrgenommen werden und zu anderen Menschen strahlen. Von jenem Moment an hörte ich auf, mich zu sorgen, ob ich nun adäquat für diese Arbeit oder ein klarer Kanal sei.
Die Anforderung an zwei Menschen, die zusammenarbeiten möchten, ist zunächst eine Beziehung, welche die Basis des Dreiecks formt, das sie benutzen werden, um mit dem Höheren Selbst in Kontakt zu kommen. Es ist auch wichtig, dass sie diszipliniert genug sind, um regelmäßig zu arbeiten und vor allem, dass so wenig Wettbewerbsgeist oder Geltungsbedürfnis als möglich im Spiel ist. Hier geht es ja um die Suche nach innerem Wissen, nicht um das der einzelnen Partner. Es kann durchaus hilfreich sein, wenn die Partner unterschiedliche Persönlichkeiten haben, denn es sorgt für größere Polarität und verringert die Gefahr, zu stark vom Thema abzuweichen. Manchmal führen diese Unterschiede zu interessanten Situationen, wenn beide Partner auf den ersten Blick scheinbar widersprüchliche Bilder erhalten, die aber bei genauerem Hinsehen die gleiche Aussage nur unterschiedlich präsentiert enthalten; die Aussagen bestätigen sich gegenseitig. Es kommt auch vor, dass die Bilder der einzelnen Partner, sobald sie zusammengefasst werden, eine ganze Botschaft ergeben, von der jedes Bild einen Teil bildet.
Im Laufe der Arbeit wurde schrittweise immer offensichtlicher, dass die Arbeit auf viele verschiedene Arten angewendet werden kann. Von Anfang an wurden wir angewiesen, dass wir bereit sein mussten, das Erlernte mit all denjenigen, die offen dafür sind und es anwenden möchten, zu teilen. So ergab es sich, dass wir auch mit verschiedenen anderen Menschen arbeiteten, die uns um Hilfe und Rat für ihre Probleme baten. Dies geschah zusätzlich zu unseren regelmäßigen Treffen zur Erlangung innerer Führung und Unterweisung, die eher wie eine Schule des Höheren Lernens war.
Manchmal arbeitete eine von uns direkt mit dem Hilfesuchenden, entweder, indem beide sich mit dem Höheren Selbst verbanden, oder indem das, was wir schon erlernt hatten, mit ihnen geteilt wurde. Manchmal halfen wir auch Menschen dabei, ihre Träume zu entziffern oder fuhren mit dem fort, was immer bei der entsprechenden Person und dem Problem angebracht war. Sonst arbeiteten wir beide zusammen und baten darum, gezeigt zu bekommen, wie wir den Menschen, die innere Führung suchten, helfen konnten. Diese Methode wandten wir meist mit Menschen an, die weit entfernt wohnten oder aus anderen