Bemerkenswert normal. Eva Bilhuber

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Bemerkenswert normal - Eva Bilhuber

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      Eva Bilhuber

      Bemerkenswert normal

       Versus · Zürich

      Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

      Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

      Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

      © 2016 Versus Verlag AG, Zürich

      Weitere Informationen zu Büchern aus dem Versus Verlag unter www.versus.ch

      Umschlaggestaltung: Elisabeth Aster · San Genesio Atesino · Italien

      Satz und Herstellung: Versus Verlag · Zürich

      ISBN 978-3-03909-751-7

      eBook-Herstellung und Auslieferung:

       Brockhaus Commission, Kornwestheim

       www.brocom.de

      Für dich

      Inhaltsverzeichnis

      Warum

      Erstes Rendez-vous

      Wie es zu diesem Buch kam

      Entdeckung

      Ist das Normale noch zu retten?

      Comeback eines verpönten Lebensentwurfs

      Spurensuche

      Ungeplante Kraft

      Zwischen durchgetaktet und planlos

       Wie eine alleinerziehende, berufstätige Mutter Spontanität als Lebenselixier entdeckt

      Glückliche Null

      Zwischen Botox- und Detoxwahn

       Wie das Eingestehen von Misserfolgen einen gestandenen Manager geradewegs zum Traumjob führt

      Jenseits von Rankings

      Zwischen «Wie war ich» und «Ihr könnt mich mal»

       Wie ein junges Mädchen und seine Mutter den Verführungen des medialen Erfolgszirkus trotzen

      Konsequent voll-wertig

      Zwischen Anything-goes und Prinzipienreiterei

       Wie ein Unternehmer durch Ablehnung eines Auftrags zum Deal seines Lebens kommt

      Luxus «Wir»

      Zwischen Community-Exhibitionismus und Cocooning

       Wie eine Projektleiterin mit kompromissreicher Integrität ihre Arbeitsbeziehungen beseelt

      Ferien vom Selfie

      Zwischen Aussteigerromantik und Selbstoptimierungsdressur

       Wie ein junger Nachwuchsmanager sich selbst aus dem Spotlight rückt und sein Zentrum findet

      Essenz

      Es lebe das Normalsein!

      Bemerkenswert, wer heute wagt, normal zu sein

      Darum

      Grand amour

      Danke, gibt’s euch bemerkenswert Normale

      Warum

       «Eines der Symptome eines sich ankündigenden

      Nervenzusammenbruchs ist die Empfindung,

       dass die eigene Arbeit etwas ganz schrecklich Wichtiges sei.»

      Bertrand Russell

      Erstes Rendez-vous

      Wie es zu diesem Buch kam

      Es war ein sonniger und heißer Sommertag im Juli, als ich, ohne es zu wissen – geschweige denn zu wollen – den Stein für dieses Buch ins Rollen brachte. Es war der Tag, an dem der Notar beim Handelsregisteramt um exakt 17:10 Uhr mit voller Wucht seinen Stempel auf die Gründungsurkunde meiner neuen Beratungsfirma pfefferte. Was für ein kraftvoller Startschuss in meine Zukunft als Selbständige! Endlich. Beflügelt von grenzenloser Euphorie machte ich mich mit Vollgas ans Werk, meine kleine Managementberatungs-Boutique aufzubauen. Wild entschlossen, alle Manager dieser Welt zu retten, nein, was sage ich – die ganze Wirtschaftswelt!

      Was folgte, waren zwölf Monate, die mir auch heute noch – mit mehr als sechs Jahren Abstand – in schmerzvoller Erinnerung sind. Erschreckend schnell machte die anfängliche Euphorie einer bitteren Ernüchterung Platz. Insbesondere immer dann, wenn ich mein Bankkonto betrachtete. «Du musst erst mal deine USP entwickeln», riet mir ein Kollege. Aha. Eine Unique Selling Propostion also. Damit ist gemeint, was mich von anderen Beratern unterscheidet, was ich außergewöhnlich gut kann, wo ich einen speziellen Wert stifte etc.

      Ich verbrachte Wochen damit, nach dem Einzigartigen in meiner Beratung zu suchen. Aber irgendwie kam ich nie zu einer befriedigenden Antwort. Von der Kleidergröße bis zu den Schulnoten war bei mir immer alles normal gewesen. Gut, aber eben nicht herausragend gut. Was konnte ich also als außergewöhnlich in meiner Beratung anführen? Zunächst versuchte ich, mit speziellen thematischen Angeboten meiner Besonderheit Ausdruck zu verleihen. Dann mit meinen Publikationen und schließlich mit Referenzen – selbstverständlich von Rang und Namen … Aber egal wie viele Anstrengungen ich unternahm, mit etwas Außergewöhnlichem zu punkten, es gelang mir nicht.

      Natürlich war die Lage nicht ganz aussichtslos. Es gab mal hier und da einen Auftrag, was zu einem kleinen plätschernden Taschengeld führte, aber wirklich Land in Sicht war da nicht. Und zu allem Elend streuten Freunde und Kollegen mit ihren wohlmeinenden Fragen zusätzlich Salz in die Wunde: «Na, wie läuft’s? Wie sieht die Auftragslage aus? Bist du ausgelastet?» Da verkrampfte sich bei mir regelmäßig alles und ich entwickelte eine zweifelhafte Kreativität, meine Antworten möglichst ausweichend, nichtssagend und unverfänglich zu gestalten.

      Was machte ich falsch? Ich führte Gespräche mit anderen selbständigen Beraterkollegen.

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