Was am Ende bleibt. Marija Barisic
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Marija Barišić
Laura Fischer:
Was am Ende bleibt
Alle Rechte vorbehalten
© 2019 edition a, Wien
Cover: Isabella Starowicz
Satz: Lucas Reisigl
ISBN 978-3-99001-364-9
E-Book-Herstellung und Auslieferung:
Brockhaus Commission, Kornwestheim
Inhalt
Fuchs, du hast die Gans gestohlen
Wie unsere Tochter zu uns fand
Die Namen der meisten Personen, die in diesem Buch zu Wort kommen, wurden auf ihren Wunsch hin geändert. Einige wenige wollten allerdings mit ihrem Klarnamen genannt werden. Sie wurden dementsprechend markiert. Die Geschichten geben nicht den exakten Wortlaut der geführten Interviews wieder, der Inhalt der Gespräche wurde jedoch nicht verfälscht. Alle Geschehnisse, Orte und Personen, die in den Geschichten vorkommen, beruhen auf Angaben der interviewten Personen.
Vorwort
Über das Erinnern
Welche Geschichten haben Platz in diesem Buch gefunden? Welche wurden uns erzählt, an welche wurde sich erinnert? Es sind oft die dramatischen Geschichten, die traurigen, die, die ein Loch in das Leben der Erzählenden gerissen haben. Die, die bis zum Schluss nicht vergessen werden können. Es ist die Erinnerung an Kinder, Eltern, Partner und Freunde, die Erinnerung an eigene Fehler und die Fehler von anderen. Nicht alle Erinnerungen sind qualvoll, oft sind sie ein Andenken an einen Menschen, an eine Entscheidung oder an ein ganz anderes Leben.
Erinnerungen sind nie linear, nie wie eine Geschichte mit Anfang, Ende und strukturiertem Mittelteil. Manchmal verschwimmen Zahlen und Orte, Erinnerungen können nacherzählt sein, so lange, bis man sie glaubt, können verdrängt werden oder im eigenen Unterbewusstsein geschönt, um sie erträglicher zu machen. Die Gefühle, die mit diesen Erinnerungen verknüpft werden, sind dadurch aber nicht weniger wahr. Erinnerung ist immer authentisch, egal, ob sie das Erlebte eins zu eins widerspiegelt.
Erinnern funktioniert nicht über Standbilder und nicht über Fotoalben. Lebendig werden Erinnerungen in Malereien, wie in dem Buch, voll mit den Zeichnungen ihres Mannes, das eine Dame aufbewahrt. Oder über das Medaillon, das einen Herren durch sechs Jahre russische Kriegsgefangenschaft getragen hat. Das Medaillon ist der Schlüssel zu einer Erinnerungswelt, die ihm bis heute die Angst von vor 77 Jahren wieder in die Augen treibt und Tränen herausholt.
Menschen in Pflegeheimen lassen meistens vieles ihres Besitzes in ihren Wohnungen. Mit kommt nur diese Sammlung an Erinnerungen, ob sie mitmöchte oder nicht. Die Menschen, mit denen wir gesprochen haben, freuen sich, sie mit Ihnen zu teilen. Um Sie zu unterhalten, um Sie zu berühren oder um Sie zu warnen, vor Fehlern, die schon gemacht wurden, die wir deshalb nicht mehr zu machen brauchen.
Um abschließend noch einige Worte über die Liebe zu verlieren, möchte ich zwei interviewte Damen zitieren:
Die Liebe ist der Inhalt des Lebens in allen Lebenslagen.
Aber ich habe nachgedacht und bin auf viele Arten von Liebe gekommen.
– Laura Fischer
Über Lektionen
Und? Was bleibt über nach all