Weg mit dem Schussreflex!. Jes Lysgaard
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Zielbild aus abgespeicherten Mittelwerten (RIG)
Das Gehirn erkennt nun während der Schießbewegung immer früher, dass das Zielbild halbwegs erfüllt ist. Wir reden hier über eine Zeitspanne von einer halben Sekunde oder weniger, die zwischen der erkannten und der wirklichen Zielbilderfüllung liegt.
Aber diese Zeitspanne genügt, dass wir die Sehne vorzeitig lösen. Und dann trifft unser Pfeil nicht dort, wo wir wollen.
Dummerweise bleibt ein einmal erlernter Reflex zeitlebens im Gedächtnis. Es bildet sich ein sogenannter neuronaler Pfad aus. Durch den passenden Schlüsselreiz kann er immer wieder aktiviert werden. Auch dann, wenn wir andere Bewegungsmuster dazugewonnen haben, die von anderen Reizen gesteuert werden.
Alte, hier negative, Schlüsselreize können durch eine Vielzahl von Faktoren belebt werden: Schlafmangel, Unterzuckerung, Adrenalin, etc. Wenn du dich neu konditionierst und alte Reize überschreiben willst, solltest du also ausgeruht, frisch und achtsam sein.
2 Anm. des Übersetzers: Optimieren heißt hier auch: Weniger Kraft einsetzen müssen, die Bewegung zeitlich verkürzen können
Muskuläres Gedächtnis
Oben ist beschrieben, wie und warum unser Gehirn und Gedächtnis den Schussreflex entwickelt. Betrachten wir Bewegungsabläufe, so spielt aber auch unser kinästhetisches und unser muskuläres Gedächtnis eine Rolle. Das kinästhetische Gedächtnis speichert Gelenkstellungen und Bewegungen, das muskuläre Gedächtnis Spannungszustände in der Muskulatur. Man kann deshalb die Bogentechnik mit geschlossenen Augen trainieren, der optische Reiz ist dann ausgeschaltet.
Es gibt andere Theorien über die Entstehung von Scheibenpanik: Der Abschuss erzeugt einen Rückschlag, ähnlich wie beim Schießen mit Feuerwaffen, und der Körper schützt sich vor diesem unangenehmen Impuls.
Ich lasse offen, ob dieser Ansatz stimmig ist. Basierend auf meinen Erfahrungen als Jäger und Sergeant beim Militär glaube ich nicht, dass dieser Faktor bei mir eine Rolle spielt.
Joel Turner, ein erfahrener amerikanischer Schütze und Autor, beschreibt diesen Ansatz. Mit externen Triggern kuriert er sehr erfolgreich Schützen mit Scheibenpanik. Das sind Trigger wie eine Feder, welche die Nase im Vollauszug berührt, oder ein Fingerklicker. Hier schnappt ein Finger beispielsweise über eine hervorstehende Kante am Bogen. Manche Schützen wenden solche Techniken sehr erfolgreich an. Ich sehe das pragmatisch: Wer heilt, hat Recht.
Leider entwickeln viele Schützen auch einfach nur einen neuen Reiz, der den Schussreflex auslöst. Problematisch ist dann nicht mehr das Zielbild als Reiz, sondern ein anderer Reiz, aber der Schütze verliert trotzdem die Kontrolle. Ich möchte hier aber genau an der Stelle im mentalen System ansetzen, wo Kontrolle entsteht und verloren geht. Die Methoden dazu, die ich später beschreibe, können leicht mit anderen Ansätzen kombiniert werden.
Es gibt also mehrere Theorien zur Ursache des Schussreflexes. Mir scheint die erste geschilderte am sinnvollsten: Unser Gehirn optimiert den optischen Reiz und dadurch kommt es zum vorzeitigen Lösen.
Die Entstehungstheorie kann für die Wahl der Therapiemethode entscheidend sein. Daniel Sterns RIG-Theorie erklärt die Entstehung des Schussreflexes für mich am schlüssigsten.
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