Unterrichten an Berufsfachschulen. Claudio Caduff

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Unterrichten an Berufsfachschulen - Claudio Caduff hep praxis

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definiert, wobei fachinterne Differenzierungen vorgesehen sind.

      Auch nach der Totalrevision bestehen weiterhin Bildungsgänge, die während der beruflichen Grundbildung besucht werden (BM 1), und solche, die nach Abschluss der beruflichen Grundbildung absolviert werden können, entweder berufsbegleitend oder in einem Vollzeitangebot (BM 2).

      Die Entwicklung der Berufsmaturität in Zahlen

      In der allgemeinen Einschätzung ist die Berufsmaturität eine bildungspolitische Erfolgsgeschichte. Dies ist nicht zuletzt auf die Entwicklung der Anzahl der Berufsmaturitätsabschlüsse zurückzuführen. Die beiden nachfolgenden Tabellen geben die eindrückliche Zunahme in den vergangenen Jahren wieder.

      Die Zahlen in ➔ Tabelle 1 sind dem erläuternden Bericht zur Totalrevision der Verordnung über die eidgenössische Berufsmaturität (April 2008) sowie der Statistik der Bildungsabschlüsse des Bundesamtes für Statistik entnommen.

      Die Zahlen in ➔ Tabelle 2 stammen vom Bundesamt für Statistik (wobei die Zahlen der früheren Jahre gegenüber denjenigen, die seinerzeit vom BBT publiziert worden sind, teilweise abweichen). Die Tabelle schlüsselt die Zahlen nach Berufsmaturitätsrichtung sowie nach BM 1 (integriert in der beruflichen Grundbildung) und BM 2 (nach der beruflichen Grundbildung) auf. Ausserdem enthalten sie die Zahlen zum Frauenanteil.

      In der Periode 1996 bis 2003 nahmen die Berufsmaturitätsabschlüsse von 2 278 auf 9 027 zu und haben sich somit beinahe vervierfacht. In den Jahren 2003 bis 2013 stieg die Kurve flacher an: Die Abschlüsse erhöhten sich von 9027 auf 13 871. In diesem Zeitraum betrug die Zunahme somit aber immer noch rund 50 Prozent.

      In den Anfängen der Berufsmaturität hatte die technische Richtung den grössten Anteil. 1999 wurde sie von der kaufmännischen Berufsmaturität überholt, die seither am meisten Abschlüsse aufweist. Die kaufmännische Richtung verzeichnete in den letzten elf Jahren eine markante Zunahme von 4 852 im Jahre 2003 auf 6 902 im Jahre 2013. Ein starkes Wachstum ist auch in der gesundheitlichen und sozialen Richtung zu verzeichnen. 2003 gab es in dieser Richtung erst 80 Abschlüsse, im Jahr 2013 bereits 2 016. Ein wesentlich geringeres Wachstum ist bei der gestalterischen, gewerblichen und naturwissenschaftlichen Berufsmaturität festzustellen.

      Bemerkenswert sind die Unterschiede bei den Anteilen der BM 2. 2013 betrug diese Quote 89 Prozent in der naturwissenschaftlichen, 71 Prozent in der gesundheitlichen und sozialen, 73 Prozent in der gewerblichen, 57 Prozent in der gestalterischen Richtung. In der technischen und der kaufmännischen Richtung wird die Berufsmaturität nach wie vor mehrheitlich während der beruflichen Grundbildung erlangt. Am geringsten ist der Anteil der BM 2 mit 35 Prozent im kaufmännischen Bereich, in der technischen Richtung beträgt er auch schon 47 Prozent. Insgesamt hat sich der Anteil der BM 2 im letzten Jahrzehnt von 33 auf 47 Prozent erhöht. In der technischen Richtung ist dieser Anteil bis 2012 um 7 Prozent gestiegen, in der kaufmännischen um 3, in der gestalterischen um 12, in der naturwissenschaftlichen um 19 Prozent. In der gewerblichen und in der gesundheitlichen und sozialen Richtung ist der Anteil leicht gesunken (zum Thema BM 2 vgl. auch Gonon 2013, S. 126).

      Fortsetzung Tabelle 2

       Zahlen für BM 1 und BM 2 davon jeweils Frauen (1996–2013)

      Fortsetzung Tabelle 2

       Zahlen für BM 1 und BM 2 davon jeweils Frauen (1996–2013)

      Fortsetzung Tabelle 2

       Zahlen für BM 1 und BM 2 davon jeweils Frauen (1996–2013)

      Ausblick

      Es ist davon auszugehen, dass die Zahl der Berufsmaturitätsabschlüsse in den nächsten Jahren nur noch in geringem Umfang zunehmen wird. Mit der Umsetzung der revidierten Berufsmaturitätsverordnung und dem neuen Rahmenlehrplan wird der Erhalt und die Entwicklung der Qualität im Vordergrund stehen. Dies stellt Herausforderungen an alle beteiligten Akteure, insbesondere an die Lehrpersonen, Berufsbildungsverantwortlichen und – last but not least – die Berufsmaturandinnen und Berufsmaturanden selbst.

      Literatur

      Gonon, Philipp (2013): Berufsmaturität als Reform – Hybris oder Erfolgsstory? In: Maurer, Markus/Gonon, Philipp (Hrsg.): Herausforderungen für die Berufsbildung in der Schweiz. Bestandesaufnahme und Perspektiven (S. 119–145). Bern: hep.

      Kiener, Urs/Gonon, Philipp (1998): Die Berufsmatur. Ein Fallbeispiel schweizerischer Bildungspolitik. Zürich: Rüegger.

      Minder, Andreas (2008): Schlüssel zum Erfolg der Berufsbildung: Die Berufsmittelschule wird 40 Jahre alt. In: bbaktuell 224 vom 16. September 2008. Online: www.panorama.ch/pdf/bba4713a.pdf [9.1.2014].

      OECD (1990): Bildungspolitik in der Schweiz. Bern: EDK (Das französische Original erschien bei der OECD in Paris).

      5Ein Kapitel aus Martin Lehners Buch, auf das sich dieser «Seitenblick» bezieht, findet sich im Reader, der diesem Buch auf CD-ROM beiliegt.

      6Das schweizerische Berufsbildungssystem wird ausführlich dargestellt in der Publikation Berufsbildung in der Schweiz von Emil Wettstein und Philipp Gonon (Bern 2009), die in derselben Reihe erschienen ist. Derzeit ist eine vollständig überarbeitete, auf den aktuellen Stand gebrachte Neuauflage dieses Buches in Vorbereitung – faktisch wird es sich um ein neues Buch handeln (vgl. Wettstein/Gonon/Schmid i.V.). Vgl. auch die jährlich neu erscheinende Broschüre Berufsbildung in der Schweiz, Fakten und Zahlen, herausgegeben vom Staatssekretariat für ­Bildung, Forschung und Innovation (SBFI). www.sbfi.admin.ch ➔ Themen ➔ Berufsbildung ➔ Dokumente. Ein PDF dieser Broschüre finden Sie auch auf der Begleit-CD-ROM zu diesem Buch.

      7Als «Tertiär A» wird der Hochschulbereich (Universitäten, ETH und Fachhochschulen) bezeichnet.

      8Vgl. die Verordnung über die Ergänzungsprüfung für die Zulassung von Inhaberinnen und Inhabern eines eidgenössischen Berufsmaturitätszeugnisses zu den universitären Hochschulen (SR 413.14).

      9Ehemaliges Mitglied der Eidgenössischen Berufsmaturitätskommission (EBMK).

      

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