Der Histamin-Irrtum. Sascha Kauffmann
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Spezielle Labordiagnostik für den Histadelie-Typ
ADHS/ADS: Eine Histaminstörung?
Serotonin, Kynurenin und 5-HTP
Patientenfall: Behandlung nur mit funktioneller Medizin
Was zahlt die Kasse und wie überlebe ich als gesetzlich Versicherter?
Was tun bei chronischen Schmerzen und Operationen?
Gemeinsam gesünder werden: Selbsthilfegruppen
Labore in Deutschland für die im Buch genannten Untersuchungen
Literaturempfehlungen und Quellen
WARUM DIESES BUCH?
Liebe Leserin, lieber Leser,
dieses Buch ist kein weiteres über Histamin-Intoleranz und histaminarme Diäten. Davon gibt es bereits genug auf dem Markt. Daher findest du hier auch keine seitenlangen Verbotslisten für Nahrungsmittel.
Inwiefern könnte dieser Ratgeber dennoch interessant für dich sein?
• Wenn die Diagnose »Histamin-Intoleranz« dir alle möglichen leckeren Nahrungsmittel vom Speiseplan gestrichen hat, es dir damit aber trotzdem nicht viel besser geht.
• Wenn du ein Leben mit Antihistaminika, Cortison und anderen Medikamente führen musst, die deine Beschwerden zwar abmildern, aber nicht wirklich zum Verschwinden bringen.
• Wenn man dir nach einer Ärzte- und Heilpraktiker-Odyssee mit unzähligen Untersuchungen, Behandlungen und Diagnosen gesagt hat, dass deine scheinbar unerklärlichen Symptome zwar auch »irgendwie« mit Histamin zu tun haben, aber im Grunde genommen »psychisch bedingt« seien.
Histamin spielt bei vielen chronischen Erkrankungen eine entscheidende Rolle, die größtenteils unterschätzt oder missverstanden ist. Daraus entstehen unnötigerweise Falschdiagnosen und Folgeerkrankungen. Um das zu ändern, haben wir dieses Buch geschrieben.
Hier erfährst du:
• warum die gängige Diagnostik in 90 Prozent der Fälle weder ausreichend noch korrekt ist
• warum Nahrungsmittelverbote meist mehr schaden als nutzen
• wie Histamin deine Schilddrüse und deinen Zyklus ins Chaos stürzen kann (und umgekehrt!)
• warum Histamin dir den Schlaf rauben kann (nein, es ist nicht der Rotwein!)
• welcher Histaminose-Typ du bist
• mit welchem Programm du deine Histamin-Balance wiederherstellen und so deine Beschwerden nachhaltig lindern kannst
Alle Methoden in diesem Buch beruhen nicht nur auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, sondern haben sich auch in unserer Praxis seit fast 20 Jahren bewährt. Wie immer in unseren Büchern lassen wir auch hier viele Experten aus Wissenschaft und Praxis zu Wort kommen. Wenn du dieses Buch bis zum Ende gelesen hast, wirst du Histamin und deine Beschwerden mit völlig anderen Augen betrachten und hoffentlich überzeugt sagen:
Es gibt ein gesundes Leben mit Histamin!
Wir wünschen viel Freude beim Lesen, viele neue Erkenntnisse und Erfolg bei der Umsetzung des neuen Wissens.
Kyra und Sascha Kauffmann
DAS MISSVERSTANDENE HORMON
Histamin hat einen schlechten Ruf, einen ziemlich schlechten sogar.
Oder fällt dir spontan etwas Gutes zu ihm ein? Doch woher kommt dieses Image?
Die Medizingeschichte hat eine Antwort: Wir schreiben das Jahr 1907. Der Chemiker Adolf Windaus (übrigens derselbe Adolf Windaus, der für seine Forschungen zu Vitamin D und Rachitis im Jahre 1928 den Nobelpreis für Chemie bekam) entwickelte beim Experimentieren mit B-Vitaminen zufällig eine Substanz, die er »Imidazoläthylamin« nannte. Begeistert berichtete er über seine Entdeckung in den einschlägigen Fachzeitschriften. Windaus ahnte zu diesem Zeitpunkt nicht, dass seine Entdeckung eigentlich ein Naturstoff ist, der im gesamten Pflanzen- und Tierreich (auch natürlich beim Menschen) seit Millionen von Jahren vorkommt. Drei Jahre später fanden britische Wissenschaftler den gleichen Stoff zufällig im Mutterkorn. Und damit begann die systematische Erforschung.
»Imidazoläthylamin« klang ziemlich schwerfällig, selbst für Wissenschaftler. Daher wurde es schnell in das gefälligere »Histamin« umbenannt.
Was bedeutet Histamin?
Der Wortteil »Hist-« leitet sich vom griechischen Wort »Histos« = Gewebe ab.
»Amin« bezeichnet eine chemische Verbindung, die aus einer Aminosäure hervorgeht. Andere Amine sind zum Beispiel Dopamin, Noradrenalin oder Tyramin.
Der nächste weitere Meilenstein war das Jahr 1932. Histamin wurde als der hauptsächlich beteiligte Stoff bei Allergien und ihren schweren Verlaufsformen, den Anaphylaxien, erkannt. Natürlich war man bemüht, möglichst schnell ein Medikament gegen Histamin zu finden. Die ersten systemisch wirkenden Antihistaminika, dem Histamin entgegenwirkende Medikamente, kamen dann bereits Anfang der 1940er Jahre auf den Markt, und endlich konnten schwere Leiden erfolgreich behandelt werden.
Histamin