Beschuldigt. Rita Renate Schönig

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Beschuldigt - Rita Renate Schönig Seligenstädter Krimi

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Till und Marco!

      Obwohl, wie die Polizei den Medien mitteilte, die Täter auf den Überwachungskameras nicht einwandfrei identifiziert werden konnten, wollten die Zwillinge kein Risiko eingehen.

      „Also, nicht vergessen – 18 Uhr.“ Till wedelte mit erhobenem Zeigefinger und trottete lachend davon.

      Pauline hasste diesen Penner. Eines Tages wirst du dafür bluten, schwor sie sich.

      „Wie sollen wir das anstellen? Unser Alter flippt aus, wenn wir um 18 Uhr aus dem Haus wollen.“

       Samstag – 07. September 2019 / 16:40 Uhr

      Am frühen Nachmittag hatte er im Garten einen Baum gefällt, der ihn schon den ganzen Sommer über gestört hatte. Er war zu hoch gewachsen und hielt die Sonne von der Terrasse fern. Als er jetzt ins Wohnzimmer trat, stand seine Frau vor dem Kamin und zuckte bei seinem Anblick zusammen. Sie zerknüllte das Papier, auf das sie gestarrt hatte, und wollte es in die Flammen werfen. Aber er war schneller und riss es ihr aus der Hand. Er vermutete, dass es sich wieder um ein Schreiben von der Schule handelte, weil die Zwillinge sich erneut etwas hatten zuschulden kommen lassen und man es vor ihm verheimlichen wollte. Doch es war kein Brief, sondern eine Strafanzeige wegen sexueller Belästigung. Sein Adrenalinspiegel schnellte in die Höhe. Hatte sich sein Sohn strafbar gemacht? Oder war gar seine Tochter belästigt worden? Dann fiel sein Blick auf den Namen: Lea Albrecht. Sofort war die Sache wieder präsent. Schon damals hätte er nichts lieber getan, als dem Pauker die Fresse zu polieren. Aber Lea hielt ihn zurück und in der nächsten halben Stunde erfuhr er den Grund. Sie gestand ihm, nicht die Wahrheit gesagt zu haben, weil sie zu wütend gewesen wäre und sich auch zu sehr geschämt hätte. Als Lehmann Ende der Sommerferien verschwunden sei, verdrängte sie den Vorfall. Doch heute Morgen meinte sie, ihn gesehen zu haben, und fragte sich, ob er wegen ihr zurückgekommen sein könnte.

      Darauf wusste Jan Keiler auch keine Antwort. Aber er würde herausfinden, was der Lehrer im Schilde führte und ihn zur Rede stellen. Das versprach er seiner Frau und – dass er nichts Dummes anstellen würde. Und jetzt war es doch passiert! Hätte Julian ihm bloß nicht gesagt, wo er den Mann finden könnte. Aber nein, seinem Sohn durfte er nicht die Schuld zuschieben. Er ganz alleine war verantwortlich.

      Oft hatte er den Eindruck, dass seine Kinder in ihm lediglich denjenigen sahen, der das Geld ranschaffte. Er hatte keinen besonders engen Draht zu ihnen; was wohl auch daran lag, dass er die meiste Zeit beruflich außer Haus war. Dass Julian ihm von Frank Lehmann erzählte, kam deshalb völlig überraschend. Allerdings verließ er sich nicht auf die Aussage seines Sohnes, dass von dem ehemaligen Lehrer keine Gefahr ausginge, wie der ihm und Pauline versichert hatte.

      Das wollte er mit eigenen Ohren hören!

      Frank Lehmann stand an der Mauer des Schulhofs und schaute hinunter zum Main. Jan Keiler erkannte ihn sofort. Nach all den Jahren hatte er noch immer die gleiche Statur und das wellige, wenn auch jetzt ergraute, schulterlange Haar.

      Der ehemalige Lehrer bemerkte seine Anwesenheit erst, nachdem er fast neben ihm stand. Ob er ihn wiedererkannt oder sich nur erschrocken hatte, konnte Jan nicht beurteilen und es war ihm auch egal. Als ein Mann der Tat packte er ihn am Kragen seiner Jacke und machte ihm unzweideutig klar, dass, falls er Lea schaden wolle, dies nicht zu seinem Wohle beitragen würde. Er schubste ihn gegen die Wand. Mit einem unverständlichen Ausdruck im Gesicht sackte Frank Lehmann zusammen und Blut trat aus einer Kopfwunde heraus.

      Jan Keiler starrte auf den reglos vor ihm liegenden Mann und schaute zeitgleich hektisch über den Platz. Glücklicherweise war derzeit kein Mensch zu sehen – nicht einmal ein Tourist – was nicht weiter verwunderlich war. Mittlerweile hatte heftiger Regen eingesetzt.

       Was mache ich jetzt? Ich wollte ihm doch nur klarmachen, dass er die Finger von Lea und unserer Familie lässt.

      Er drehte sich einmal um die eigene Achse. Dabei bemerkte er, dass das eiserne Tor zum angrenzenden Höfchen neben dem Schulgebäude einen kleinen Spalt offenstand. In der Annahme, der Mann sei tot, zog er ihn hinein und einige Meter weiter hinter ein Gestrüpp, das sich dort im Laufe der Zeit ungehindert ausgebreitet hatte. Hier, so vermutete Jan Keiler, würde ihn so schnell niemand finden. Was später mit ihm geschehen sollte ...? Er musste mit Lea reden.

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      Frank Lehmann bemerkte, wie er über nassen Boden geschleift wurde. Sich dagegen zu Wehr zu setzen, kam ihm nicht in den Sinn. Zumal in seinem Kopf gerade ein gewaltiges Gewitter stattfand, zum Glück aber auch eine daraus resultierende Benommenheit. Nur ein Gedanke drehte sich nebulös im Kreis: Warum tat Keiler ihm das an? Sekunden später streichelten Blätter sanft über seine Wange. Nicht unangenehm, dachte er noch und fiel in einen Dämmerzustand, bis Schläge in sein Gesicht und Hiebe auf seinen Körper ihn in die kalte, nasse Welt zurückholten.

      In gekrümmter Haltung, am Boden liegend, versuchte er die Tritte in Seite und Bauch abzuwehren. Dazwischen drangen boshaftes Lachen und hämische Bemerkungen an seine Ohren. Instinktiv wusste er: Solange er das kleinste Zucken von sich gab, würde die Misshandlung nicht aufhören. Also stellte er sich bewusstlos, wovon er ohnehin nicht weit entfernt war.

      Plötzlich sauste fauchend ein schwarzer Schatten heran und sein Angreifer ließ mit den Worten: „Verdammtes Mistvieh“ von ihm ab und rannte davon. Frank wollte nur noch schlafen. Aber der kalte Boden und die tropfenden Blätter des Buschwerks, unter dem er lag, verhinderten ein weiteres Wegdriften in eine schmerzfreie Zone. Langsam und vorsichtig öffnete er die Augen. In seinem Kopf leistete ein Presslufthammer ganze Arbeit und ihm war schwindelig. Aber er war allein. Nur der anhaltend niederprasselnde Regen verursachte fortwährende Geräusche und hatte mittlerweile große Wasserlachen um ihn herum gebildet.

      Auf allen vieren robbte er unter dem Strauchwerk hervor und zog sich an der Ummauerung hoch. Ungelenk holte er die Blisterpackung aus seiner Jackentasche. Doch kaum in seiner Hand, fiel sie in eine Pfütze. Den Versuch sich zu bücken gab er sofort wieder auf, als ein gewaltiges Stechen durch seinen Kopf zuckte und seinen gesamten Körper lahmlegte. Er bekam gerade noch die barocke Sandsteinfigur des >Heiligen Nepomuk< zu fassen und hielt sich daran fest.

      Mit Blick auf den Main endet sein Leben – und zwar früher als angenommen.

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