Flo... Venezianische Nacht. Angela Hünnemeyer

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Flo... Venezianische Nacht - Angela Hünnemeyer Flo...

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da schlug ihnen genau in diesem Moment das Schicksal mit Wucht die Türe vor der Nase zu. Und das endgültig.

       Das war nun ihre Aufgabe, die sie zu bewältigen hatte. Diese Akzeptanz, dieses zu erkennen, dass es keinen Weg zu ihm zurückgeben würde.

       Von weitem sah sie bereits den Flughafen und sie lenkte das Fahrzeug zur Autovermietung. Kurze Zeit später gab sie am Schalter die Fahrzeugpapiere und den Schlüssel ab. Sie sprach die Bitte aus, Frau Hanna Lindqvist-Sörensson anzurufen, sie zu bitten, das Fahrzeug wieder abzuholen. Dazu gab sie meine Anschrift unseres Ferienhauses an, damit der Datenabgleich auch stimmig war.

       Als dieses alles erledigt war, drehte sie sich herum damit sie eilig zum Terminal kam, um sich den nächsten Flug nach Düsseldorf zu sichern.

       »Bitte entschuldigen Sie, dass ich Sie so einfach anspreche,«, meinte ein Herr, der schon eine Weile hinter ihr am Schalter gestanden hatte.

       Erstaunt sah Britt den Unbekannten an, nichts ahnend, welches denn sein Anliegen war.

       »Zunächst möchte ich mich kurz vorstellen.« Ganz old school kam er ihr vor, so vornehm und elegant aussehend, ebenso aber auch seine Aus-drucksweise.

       Vom Alter her schätzte sie ihn auf Anfang vierzig und darum verwunderte sie sein Auftritt noch mehr.

       »Christian van Steenfelde ist mein werter Name.«

       Ach du liebe Güte, zuckte sie irgendwie zusammen, was mag er nur von mir wollen? Ob dieses eine Masche war, eine Frau kennenlernen zu wollen?

       Britt war mittlerweile äußerst voreingenommen Fremden gegenüber, was mich natürlich nicht wunderte, bei dem, was sie so alles erlebt hatte in den letzten Monaten.

       Zudem passte es gar nicht in diesem Moment, nicht nur zeitlich gesehen, dringend einen Flug zu buchen, sondern sie war einfach nicht in der Verfassung eine Kommunikation zu führen. Erst recht nicht mit solch einem komischen van… soundso.

       Trotzdem gebot es ihre Erziehung, kurz zuzuhören, welches Anliegen er denn hatte.

       Je mehr sie seinen Worten, die nun folgten, lauschte, desto mehr schüttelte sie den Kopf.

       »Ich möchte nicht aufdringlich erscheinen, doch zufällig stand ich hinter Ihnen hier am Schalter der Autovermietung. Diese Adresse, die Sie da gerade genannt haben, kommen Sie zufällig auch von dort?«

       «Ich wüsste jetzt nicht, was Sie das angeht,« , etwas zu patzig hatte sie darauf reagiert, bemerkte es aber sehr schnell und entschuldigte sich.

       »Herr van Steen….,«, stotterte sie.

       »Steenfelde,«, vervollständigte dieser das Wort.

       »Wie auch immer, also Herr van Steenfelde, warum interessiert es Sie woher ich komme?«

       »Es geht nicht wirklich darum woher Sie kommen, sondern eher darum, ob Sie diese Adresse persönlich kennen. Ich suche jemanden, der in Gustavsberg in einem Ferienhaus verweilt und als ich gerade den Namen Lindqvist-Sörensson hörte und dazu noch diese Adresse, da habe ich zwei Dinge direkt miteinander verbunden.«

       »Verstehe, nein verstehe ich nicht ganz. Also Sie suchen jemanden, der ungefähr auf dieser Adresse wohnt und der den Namen Lindqvist- Sörensson trägt?«

       »Nein eigentlich nur eine Person namens Lindqvist.«

       Jetzt war Britts Neugier erst richtig geweckt.

       Sie betrachtete den Mann etwas genauer. Trotz old school wirkte er auf sie sehr modern. Er trug eine sportlich saloppe Bekleidung und gutaussehend war er zudem.

       Warum er jetzt so hochgestochen und etwas verwirrt sprach, hatte sie noch nicht herausgefunden.

       »Dann suchen Sie Flo oder Björn?«

       Fragend schaute er sie an und verneinte.

      »Wen genau suchen Sie denn? Eine Dame oder einen Herrn?« Es schien ihr, als wäre seine Verwirrtheit auf eine Art Nervosität zurück zu führen.

       Was führte er im Schilde?

       Und warum kannte er nicht die genaue Adresse der Person, die er besuchen wollte?

       Verlegen räusperte er sich. Er schien, als wenn er nichts Falsches sagen oder niemanden kompromittieren wollte.

       »Es ist eine Dame, die ich suche,«, vorsichtig tastete er sich heran.

       »Auf dieser Adresse gibt es nur zwei Damen, die diesen Namen tragen. Das ist zum einen Hanna Lindqvist-Sörensson, diesen Namen haben Sie ja eben mitbekommen, aber so wie mir scheint, ist das nicht die richtige Person, die Sie suchen. Habe ich recht?«

       Bestätigend nickte er und fast ängstlich schien er darauf zu warten, welchen Namen ihn Britt noch nennen würde.

       »Ich möchte Sie nicht länger auf die Folter spannen. Marion Lindqvist ist auch noch einer der Gäste am See.«

       »Marion!« Flüsternd hatte er diesen Namen nachgesprochen.

       »Sie kennen sie scheinbar sehr gut, wirken aber auch betroffen irgendwie. Ist alles in Ordnung mit Ihnen?«

       Nach wenigen Sekunden hatte er sich wieder gefangen.

       »Darf ich Sie noch etwas fragen? Vielleicht können Sie mein Anliegen nicht verstehen und eigentlich springe ich gerade hier über meinen Schatten, obwohl ich seit Monaten nichts mehr anderes tue, als ständig über meinen Schatten zu springen. Es ist diese Frau, sie hat mich vollends in einen Bann gezogen. Sie hat es sogar so weit gebracht, dass ich nun vor einer fremden Dame stehe, die ich ausfrage, wo sie steckt!«

       Da war aber ein Ventil geöffnet worden.

       Christian van Steenfelde redete offen drauflos, trotz des Risikos, dass er hier gerade in einen riesigen Fettnapf treten könnte. Er wusste nichts über Britt und in welchem Verhältnis sie zu Marion stand. Doch er hatte sich vorgenommen um diese Frau zu kämpfen. Er akzeptierte einfach nicht, dass sie ihn mit wenigen Worten zurückgelassen hatte, obwohl er spürte, dass sie viel für ihn empfand.

       »Lassen Sie mich raten!« Britts logischer Verstand kam ihr mal wieder zu Gute.

       »Sie kommen aus Stuttgart. Habe ich wieder recht?«

       »Ja das haben Sie. Ich bin sehr erstaunt, dass Sie darüber in Kenntnis gesetzt worden sind. Hat Sie Ihnen von uns erzählt?«

       Die Tatsache, dass Britt über ihn in irgendeiner Form unterrichtet war, stimmte ihn hoffnungsvoll, doch schwand diese Hoffnung wieder so schnell, wie sie gekommen war. Sein Selbstbewusstsein war eh nicht seine stärkste Seite, denn sofort kombinierte er, dass Marion auch über ihn in der Vergangenheitsform gesprochen haben könnte.

       »Ja sie hat Sie erwähnt. Nicht namentlich, sondern nur, dass sie mit einem Mann aus Stuttgart eine sehr innige Beziehung gelebt hatte, diese aber aus Verantwortung ihres Kindes gegenüber beendet habe.“ Britt vergaß ihren eigenen Kummer, denn nun stand ein Mann vor ihr, dem es genauso erging und das berührte und bedrückte sie gleichzeitig.

       Traurig schaute sie ihn an. Er sah ihren Blick

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