Tarzan bei den Affen. Edgar Rice Burroughs

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Tarzan bei den Affen - Edgar Rice Burroughs

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Claytons beachteten denn auch die Anweisungen des schwarzen Michels so genau, daß sie nur wenig von der Mannschaft sahen und nichts von den Plänen der Leute erfuhren.

      Gelegentlich hörten sie einen schwachen Widerhall von Zank und Streit zwischen den Meuterern, und zwei Mal erschütterten Schüsse die stille Lust. Der schwarze Michel eignete sich aber sehr gut zum Führer dieses zusammengewürfelten Volkes, denn er verstand es, sie in seiner Gewalt zu behalten.

      Am fünften Tage nach der Ermordung der Offiziere wurde vom Ausguck Land gemeldet. Ob es eine Insel oder Festland war, wußte der schwarze Michel nicht, aber er kündete Clayton an, daß, wenn es sich herausstellte, daß die Gegend bewohnbar sei, er und Lady Greystoke mit ihrem Gepäck dort an Land gesetzt werden sollten.

      Für ein paar Monate werden Sie dort gut aufgehoben sein, erklärte er ihnen, und unterdessen werden wir wohl an irgend einer unbewohnten Küste landen und uns zerstreuen können. Dann will ich der britischen Regierung melden, wo Sie sind und sie wird bald ein Kriegsschiff senden, um Sie abzuholen. Es wäre eine schwierige Sache, Sie in einer zivilisierten Gegend landen zu lassen, ohne daß eine Menge Fragen gestellt würden, die keiner von uns glaubhaft beantworten könnte.

      Clayton wehrte sich gegen die Unmenschlichkeit, sie an einer unbekannten Küste zu landen und den wilden Tieren und vielleicht noch wilderen Menschen preiszugeben.

      Seine Worte waren aber vergeblich und nur geeignet, den schwarzen Michel zu erzürnen. Schließlich ließ er es dabei bewenden, und suchte nur noch seiner üblen Lage die beste Seite abzugewinnen.

      Gegen drei Uhr nachmittags kamen sie in die Nähe einer wundervollen bewaldeten Küste, an der eine Landungsstelle zu sein schien.

      Der schwarze Michel sandte ein kleines, mit einigen Mann besetztes Boot aus, um zu untersuchen, ob die »Fuwalda« dort einfahren könnte.

      Nach etwa einer Stunde kehrten sie zurück und meldeten, das Wasser sei tief genug, sowohl in der Einfahrt, als auch im Innern der Bucht.

      Ehe es dunkelte, lag das Schiff friedlich vor Anker auf der stillen, spiegelglatten Fläche des Busens.

      Die Umgebung des Strandes war von prächtigem, halbtropischem Grün bewachsen, während in der Ferne die Gegend, die sich als Hügel- und Tafelland vom Ozean abhob, fast lückenlos mit Urwald bedeckt war.

      Kein Zeichen einer menschlichen Wohnung war sichtbar, aber daß Menschen sehr wohl dort leben konnten, bewies die Fülle der Vögel und anderen Tiere, die man vom Deck der »Fuwalda« erblickte, als auch der Schimmer eines kleinen Flusses, der in die Bucht mündete und frisches Wasser in Fülle spendete.

      Als sich die Nacht auf die Erde senkte, standen Clayton und feine Frau noch an der Reeling, in stilles Nachdenken über ihr künftiges Schicksal versunken. Aus dem finsteren Schatten des mächtigen Waldes kamen die Lockrufe der wilden Tiere, das dumpfe Brüllen des Löwen und gelegentlich der schrille Schrei eines Panthers.

      Die Frau drückte sich fester an ihren Mann, von ahnungsvollem Schauder ergriffen über das Grausige, das in dem schrecklichen Dunkel der kommenden Nächte vor ihnen lag, wenn sie beide ganz allein auf dieser wilden einsamen Küste sein würden.

      Spät am Abend kam der schwarze Michel zu ihnen und wies sie an, ihre Vorbereitungen zu ihrer für den nächsten Tag angesetzten Landung zu treffen. Sie versuchten ihn zu bewegen, sie an einer wohnlicheren Küste zu landen, so daß sie hoffen könnten, in freundliche Hände zu fallen, aber keine Bitten, keine Drohungen und keine Versprechungen konnten ihn rühren.

      Er antwortete ihnen: Ich bin der einzige Mann an Bord, der Sie beide nicht lieber tot sähe, und wenn ich auch weiß, daß dies der einzig vernünftige Weg wäre, unsern eigenen Kopf zu sichern, so ist der schwarze Michel doch nicht der Mann, der eine Wohltat vergißt. Sie haben mir einmal das Leben gerettet, – ich rette das Ihrige, aber das ist auch alles, was ich tun kann. Die Leute wollen sich nicht länger hier aufhalten, und wenn wir Sie nicht schnellstens landen, so könnten sie leicht anderen Sinnes werden. Ich will alles, was Ihnen gehört, ans Land setzen, ebenso Küchengeräte und einige alte Segeltücher für Zelte und genug Essen, bis sie Früchte und Wild finden werden. Da Sie auch ihre Gewehre zum Schutz haben, können Sie hier leicht leben, bis Hilfe kommt. Wenn ich glücklich von hier fort bin, will ich sehen, daß die britische Regierung erfährt, wo Sie sind. Wo ich in Zukunft leben werde, kann ich Ihnen nicht genau sagen, denn ich weiß es selbst noch nicht. Aber man wird Sie schon finden.

      Als der schwarze Michel fort war, ging das junge Paar schweigend hinunter; beide waren in düstere Ahnungen versunken.

      Clayton glaubte nicht, daß der schwarze Michel auch nur im geringsten die Absicht hatte, die britische Regierung von ihrem Aufenthalt zu benachrichtigen. Auch war er nicht sicher, daß nicht irgend ein Verrat für den nächsten Tag beabsichtigt war, wenn sie mit den Seeleuten landeten, die sie mit ihrem Gepäck begleiten sollten. Sobald sie aus des schwarzen Michels Sicht waren, konnten einige der Leute sie niederschlagen, so daß das Gewissen des schwarzen Michels rein blieb.

      Und selbst wenn sie diesem Schicksal entgingen, sahen sie nicht noch schwereren Gefahren entgegen? Wäre er allein gewesen, so hätte er hoffen können, noch viele Jahre zu leben, denn er war ein kräftiger, athletisch gebauter Mann.

      Aber was würde aus Alice und dem andern kleinen Leben werden, das schon so früh den Mühseligkeiten und schweren Gefahren einer Wildnis ausgesetzt würde?

      Der Mann erschauerte, als er über den schrecklichen Ernst und die fürchterliche Hilflosigkeit ihrer Lage nachdachte. Aber eine gütige Vorsehung bewahrte ihn davor, die schreckliche Wirklichkeit vorauszusehen, die sie in den Tiefen des düsteren Waldes erwartete.

      Am nächsten Morgen wurden in aller Frühe ihre zahlreichen Koffer und Kisten aufs Deck befördert und in bereitliegende Boote heruntergelassen, die sie an Land bringen sollten.

      Es war eine große Menge der verschiedenartigsten Sachen, denn da die Claytons mit der Möglichkeit gerechnet hatten, fünf bis acht Jahre in ihrem neuen Aufenthaltsort zu bleiben, so hatten sie neben dem Notwendigen auch viele Luxussachen mitgenommen.

      Der schwarze Michel sorgte dafür, daß nichts von Claytons Eigentum an Bord blieb. Ob aus Mitleid für sie oder in seinem eigenen Interesse, wäre schwer zu sagen. Auf alle Fälle wäre das Vorhandensein von Eigentum eines vermißten britischen Beamten auf einem verdächtigen Schiff in jedem zivilisierten Hafen schwer zu erklären gewesen. Der schwarze Michel war denn auch so eifrig bemüht, über die Ausführung seiner Anordnung zu wachen, daß er bei den Seeleuten sogar darauf drang, Clayton seine Revolver zurückzugeben.

      In die Boote wurden auch verladen: Salzfleisch und Schiffszwieback, etwas Kartoffeln und Bohnen, Streichhölzer und Kochgeschirr, ein Werkzeugkasten und die alten Segel, die der schwarze Michel ihnen versprochen hatte.

      Als ob der schwarze Michel dieselben Befürchtungen gehegt hätte, wie Clayton, begleitete er die beiden an Land, und verließ sie als letzter, nachdem die Seeleute die mitgenommenen Schiffstonnen mit frischem Trinkwasser gefüllt hatten.

      Als die Boote sich langsam über die glatten Wasser der Bucht bewegten, sahen Clayton und sein Weib schweigend deren Abfahrt zu, mit einem Gefühl von drohendem Unglück und äußerster Hilflosigkeit.

      Und hinter ihnen, über dem Rand eines niedrigen Hügels, lauerten auf sie andere böse Augen, die unter zottigen Brauen leuchteten.

      Als die »Fuwalda« durch die enge Ausfahrt der Bucht fuhr und ihnen hinter einer Landspitze außer Sicht kam, schlang Lady Alice ihre Arme um Claytons Hals und brach in ein fassungsloses

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